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0065 - Schräge Töne - falsche Noten

0065 - Schräge Töne - falsche Noten

Titel: 0065 - Schräge Töne - falsche Noten
Autoren: falsche Noten
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nur sein erstes Ziel. Wenn wir ihn nicht vorher stoppen können, weiß ich nicht, ob wir seine Fährte finden.«
    »Und wenn wir ihn stoppen, was dann?«
    »Dann sehen wir nach, was sich in den Instrumentenkoffern befindet.«
    Phil schnitt eine Grimasse. »Hätten wir das nicht schon vor drei Tagen in aller Bequemlichkeit tun können?«, fragte er milde.
    »Hast du daran gedacht?«, fragte ich zurück.
    »Nein.«
    »Ich schon, aber ich wollte die Kästen nicht in Gegenwart der Speditionsarbeiter öffnen, weil damit die Gefahr bestand, dass Cough es erfuhr.«
    »Und jetzt willst du sie mitten auf Mexikos Landstraßen öffnen?«
    Ich nickte.
    »Mit Gewalt?«
    »Notfalls auch mit Gewalt.«
    »Und wenn sich nur Trompeten, Saxofone und Bassgeigen darin befinden.«
    »Werden wir uns höflich entschuldigen.«
    »Und wenn falsche Dollars darin sind?«
    »Dann müssen wir die mexikanische Polizei benachrichtigen.«
    Phil lachte. »Das gibt eine Menge Ärger, wenn die Mexikaner feststellen, dass wir ohne zu fragen auf ihrem Gebiet jagen.«
    Ich grinste. »Den Ärger muss Washington ausbaden. Du und ich wir bekommen bestenfalls von Mr. High eine Zigarre verpasst und die Zigarren des Chefs sind aus ausgesprochen mildem Tabak, wenn wir Erfolg haben.«
    Ich trat in die Bremsen, denn vor mir wuchs der amerikanische Schlagbaum hoch.
    Während der Zollbeamte den üblichen flüchtigen Blick in unsere Papiere tat, fragte ich: »Ist vor einer Stunde oder etwas länger ein Truck mit der Nummer ST 4395 hier vorbeigekommen?«
    »Ja, wir haben einige Trucks gehabt«, antwortete er müde, »aber die Nummer kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Vielleicht wissen Sie, ob Ausfuhrpapiere für Musikinstrumente vorgelegt worden sind?«, forschte ich weiter.
    »Wir verlangen keine Ausfuhrpapiere«, antwortete er. »Sie können aus den Staaten herausbringen, was Sie wollen, wenn es sich nicht gerade um eine Atombombe handelt, Gold natürlich auch nicht. In diesem Fall brauchen Sie eine Erlaubnis des Schatzamtes, aber…«
    »Danke«, unterbrach ich sein zolltechnisches Kolleg, fuhr durch das Niemandsland und hielt bei den Mexikanern.
    Der erste Zöllner, der an unseren Wagen herantrat, war der Mann, mit dem ich heute Morgen gesprochen hatte.
    Er zog die Augenbrauen hoch und äußerte missbilligend. »Schon wieder Sie, Señor!«
    »Ja«, lachte ich freundlich. »Ich habe bei euch etwas vergessen.«
    »So«, antwortete er, winkte drei Mann zur Hilfe herbei, und nun begannen sie unseren Wagen so gründlich auseinanderzunehmen, als gälte es, einen verborgenen Fehler zu finden.
    Ich stand dabei und platzte beinahe vor Ungeduld, aber ich wusste, dass es keinen Zweck hat, misstrauische Zollbeamte um Vernunft zu bitten. Sie werden nur misstrauischer dadurch. Ich rechnete nur immer wieder nach, wie schnell ein Truck wohl fahren mochte, und welche Zeit er brauchte, um eine Strecke von fünfzig Meilen zurückzulegen. Ich kam zu dem Ergebnis, dass alles davon abhing, ob sich dieser Mr. Husband irgendwo unterwegs ein wenig aufhielt, oder aber, wie schnell wir fahren konnten, wenn diese Gründlichkeitsfanatiker uns endlich losließen.
    Sie brauchten länger als eine halbe Stunde, und dann waren sie sehr erbittert, nichts gefunden zu haben. Wir halfen ihnen, alles wieder einigermaßen an seinen Platz zu räumen, und endlich zogen sie den Schlagbaum hoch.
    Ich holte aus dem Wagen das Letzte heraus. Die Strecke nach Sgereros schafften wir in einer verdammt guten Zeit, und als wir durch die Stadt selbst fuhren, nahm ich das Gaspedal nur um das Notwendigste zurück. Hinter Sgereros fand ich ein Schild: Mananaos, 54 Kilometros. Ich drückte das Gaspedal wieder hinunter bis zum Anschlag, und jetzt kamen wir noch besser vorwärts, da die meisten Touristen gleich in Sgereros hängen blieben, und die Straße jetzt fast leer war.
    Ich rechnete mir aus, dass wir den Truck bestenfalls unmittelbar vor der Stadt abfangen konnten, umso erstaunter war ich, als plötzlich vor uns ein Lastzug auftauchte, dessen Landeszeichen
    USA wir schon aus einiger Entfernung erkannten.
    Im Handumdrehen waren wir nahe genug heran, um das Nummernschild lesen zu können. Es stimmte. ST 4395.
    Ich nahm das Gas zurück.
    »Muss irgendwo gebummelt haben!«, rief ich Phil zu. »Ich überhole ihn jetzt und stoppe ihn. Winke ihm, dass er halten soll, aber sei vorsichtig! Wenn dieser Husband mit zur Bande gehört, kann es unangenehm werden.«
    Inzwischen hatte es angefangen zu dämmern, aber es war noch hell
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