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0065 - Schräge Töne - falsche Noten

0065 - Schräge Töne - falsche Noten

Titel: 0065 - Schräge Töne - falsche Noten
Autoren: falsche Noten
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genug, dass man ohne Licht fahren konnte.
    Ich überholte den Lastzug, setzte mich unmittelbar vor seine Nase und bremste ab.
    Ich hörte die Luftdruckbremsen des Trucks zischen, als ich ihn auf diese Weise zur Verminderung der Geschwindigkeit zwang. Phil hängte sich mit seinem Oberkörper aus dem Fenster und winkte mit beiden Armen. Dazu schnitt er ein grimmiges Gesicht.
    »Er hält!«, rief er.
    Ich fuhr unseren Wagen rechts ran. Wir sprangen aus dem Auto. Gleichzeitig flogen die Türen des Führerhauses des Lastzuges auf, und zwei kräftige Gestalten sprangen auf die Straße. Der eine hielt einen mächtigen Schraubenschlüssel in der Faust, der andere eine Brechstange.
    Phil und ich waren absolut unbewaffnet. Seitdem wir uns in Costaldez aufhielten, hatten wir die Waffen im Hotel gelassen. Wir wollten nicht mit Schießeisen bei der Grenzkontrolle gefasst werden. Es hätte einen unendlichen Ärger mit der mexikanischen Polizei gegeben.
    Fragen Sie mich nicht, was wir gemacht hätten, wenn die Besatzung des Lastzuges nicht nur aus zwei mit eisernen Gegenständen bewaffneten Fahrern, sondern auch einigen schießwütigen Gangstern bestanden hätte. Vermutlich wären wir getürmt. Schraubenschlüssel und Brecheisen vermochten uns jedoch noch nicht in die Flucht zu schlagen. Wir marschierten auf die Fahrer zu, und weil auch sie gegen uns anrückten, sah es aus, als gingen zwei feindliche Heere aufeinander los.
    Auf zwei Schritte Entfernung blieben wir stehen.
    »Was wollen Sie?«, grollte der Mann mit dem Schraubenschlüssel.
    »Sind Sie John Husband?«
    »Ja. Und?«
    »Wir sind FBI-Beamte. Sie haben heute eine Anzahl Musikinstrumente geladen, in Spezialkästen verpackt. Wir wollen uns diese Kästen ansehen.«
    Husband sah seinen Beifahrer an.
    »Glaubst du, dass diese Burschen FBI-Beamte sind? Ich glaube es nicht.« Er gönnte uns wieder seine Aufmerksamkeit, allerdings nur um zu sagen: »Verschwindet, oder…« Er schwang drohend seinen Schraubenschlüssel.
    Ich griff zur Brieftasche, um ihn unseren Ausweis zu zeigen, aber er brüllte: »Hand aus der Tasche!«
    Phil und ich wechselten einen Blick. Phil nickte unmerklich.
    Im nächsten Augenblick war sowohl Mr. Husband seinen Schraubenschlüssel wie auch der Beifahrer die Brechstange los. Und im übernächsten Augenblick saßen beide nebeneinander im Straßenstaub und wunderten sich, wie sie dort hingekommen waren.
    Ich griff wieder in die Brusttasche. In Erwartung eines erscheinenden Revolvers kniff John Husband die Augen zu.
    »Los! Sehen Sie hin!«, schnauzte ich ihn an und hielt ihm den FBI-Ausweis unter die Nase.
    Er starrte ihn dumm an, dann sagte er: »Entschuldigen Sie! Hier gibt’s ’ne Menge Wegelagerer, und ich dachte…«
    »Schon gut. Können wir jetzt die Ladung sehen?«
    Er krabbelte sich aus dem Staub.
    »Die Musikinstrumente, Sir? Aber ich habe sie gar nicht mehr bei mir. Ich habe sie schon wieder abgeladen.«
    »Wo?«
    »Nun, in Costaldez.«
    »Auf amerikanischem Boden?«
    »Ja. Kennen Sie nicht den Palmenwald vier Meilen östlich der Stadt? Da steht ein verlassenes Farmhaus, ziemlich zerfallen. Auch ein paar zerbröckelte Lagerschuppen sind dort. Da haben wir die Klamotten hingebracht. Sie können es uns glauben. Wir wären doch längst viel weiter, wenn wir diesen Aufenthalt nicht gehabt hätten.«
    »Wer hat die Sachen in Empfang genommen?«
    »Drei Leute! Einer war noch jung, war prima angezogen.«
    »Mondy Stunt«, murmelte Phil.
    »Die beiden anderen waren ein Langer und ein Kurzer, Breiter.«
    »Targo und McClean.«
    »Komm, Phil!«, rief ich und zog den Freund am Arm.
    »Was ist mit uns?«, rief Husband.
    »Fahren Sie weiter und gute Fahrt!«, brüllte ich zurück.
    Ich drehte unseren Wagen auf der Straße, dass die rutschenden Räder den Staub aufwirbelten, und brauste mit Höchstfahrt die Strecke zurück.
    »Gar nicht dumm von Larry Cough. Er lässt die Instrumente von einem Wagen abholen, der nach Mexiko fährt, und dessen Fahrer daher frühestens in drei oder vier Tagen hätte gefragt werden können, wohin er die Instrumente gekarrt hat. Wir haben Glück gehabt, dass der Speditionsdirektor uns benachrichtigt hat.«
    »Du glaubst nicht mehr, dass Musikinstrumente in den Koffern sind?«
    »Glaubst du es noch?«
    Phil schüttelte den Kopf.
    Unserem mexikanischen Zollfreund fielen fast die Augen aus dem Kopf, als wir schon wieder vor seiner Schranke auf tauchten, aber dann biss er sich auf den Schnurrbart, pfiff seine Helfer herbei und
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