Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0065 - Schräge Töne - falsche Noten

0065 - Schräge Töne - falsche Noten

Titel: 0065 - Schräge Töne - falsche Noten
Autoren: falsche Noten
Vom Netzwerk:
doch einen dicken Wagen. Sicher ist er ein reicher Bursche.«
    Der Zollbeamte rollte seine schwarzen Kulleraugen.
    »Reich? Ja, sehr reich! Aber schlechtes Reichtum. Dunkles Geschäft! Vielleicht - bum - bum!« Er kniff ein Auge zu und hob die Hand, als feuere er eine Pistole ab.
    »Ein Gangster? Und warum verhaftet ihr ihn nicht?«
    »Nix Beweis! Aber immer hin und her zwischen USA und Mexiko. Einmal Polizist, mexikanisches Polizist, ihn beobachten, aber dann Polizist gefunden tot.« Er tippte sich auf die uniformierte Brust. »Ganz viele Kugelloch!«
    »Oh pfui«, sagte ich. »Dabei machte er einen so netten Eindruck.«
    Ich fand unseren Wagen nicht an der Stelle, an dem wir ihm die Luft abgelassen hatten, sondern vor unserem Hotel, wo Phil ihn nach der Montage des Reserverades hingefahren hatte. Auf dem Tisch meines Zimmers lag ein Zettel, in dem Phil mir mitteilte, dass er seinen Beobachtungsposten vor Larry Coughs Hotel wieder aufgenommen hatte.
    Ich löste ihn nach zwei Stunden ab, stand zwei langweilige Stunden herum, während der Larry Cough vermutlich sanft schlummerte, und dann kam wieder Phil. Ich zog mich in einen Drugstore zurück und nahm einiges zu mir. Später, als ich in das Hotel zurückkam, es war inzwischen fünf Uhr geworden, meldete mir der Portier: »Ein Herr hat nach Ihnen gefragt, Mr. Cotton. Sobald Sie zurückkämen, möchten Sie diese Nummer anrufen.«
    Er übergab mir die Geschäftskarte der Speditionsgesellschaft, bei der Phil und ich vor einigen Tagen die Inspektion vorgenommen hatten.
    »Besorgen Sie mir die Verbindung«, bat ich und betrat die Zelle. Eine Minute später hatte ich den Direktor an der Strippe.
    »Ich dachte mir, es sei besser, Sie zu informieren«, meldete der Mann. »Das Gepäck, für das Sie sich interessierten, ist abgeholt worden. Vor ungefähr einer Stunde, ich habe versucht, Sie telefonisch zu erreichen, um zu fragen, ob ich es herausgeben soll, aber Sie waren nicht da, und Sie haben mir keine Anweisung gegeben, wie ich mich verhalten soll, wenn das Zeug abgeholt wird. Ich hatte daher keinen Grund, die Herausgabe zu verweigern.«
    »Schon gut«, sagte ich. »Wer hat es geholt?«
    »Ein Spediteur, der eine größere Sammelladung nach Mexiko zu fahren hatte.«
    Ich pfiff durch die Zähne. Mexiko! Warum verfrachtete Cough seine Trompeten und Saxofone nach Mexiko, wenn er keinen Menschen hatte, der die Dinger bedienen konnte.
    »Ich bin in ein paar Minuten bei Ihnen«, sagte ich, hieb den Hörer auf die Gabel und stürzte mich in unseren Wagen.
    ***
    Als ich das Büro der Speditionsgesellschaft betrat, platzte ich gleich mit der ersten Frage heraus.
    »Wie hieß der Fuhrunternehmer, der die Instrumente abgeholt hat? Hatte er den Einlieferungsschein.«
    »Ja, er konnte ihn vorweisen, es war alles in Ordnung, und er bezahlte auch die Lagergebühren. Wir kennen den Mann. Er heißt John Husband. Er holt oft bei uns für Mexiko bestimmte Ware ab. Er fährt mindestens einmal in der Woche hinunter bis nach Mexiko-City.«
    »Hatte er Zollpapiere für die Instrumente bei sich?«
    Der Direktor zuckte die Achsel.
    »Zolltechnische Dinge erledigen wir nur, wenn der Versand in unserem Auftrag durchgeführt wird. Aber es kann trotzdem sein, dass Husband Zollpapiere besaß, die sich der Eigentümer der Ware selbst besorgt hat.«
    »Wissen Sie, welche Strecke er fährt?«
    Der Direktor blätterte wieder in seinen Papieren.
    »Er hat bei uns verzollte Arzneimittel für eine Großhandlung in Manonaos abgeholt. Der Ort liegt ungefähr fünfzig Meilen jenseits der Grenze. Ihn wird er wohl zuerst anfahren. Wohin er allerdings von dort aus weiterfährt, weiß ich nicht.«
    »Geben Sie mir, bitte, das Kennzeichen.«
    Ich notierte mir die Nummer, winkte zum Abschied mit der Hand und sprang in unser Auto.
    Mit Höchsttempo zischte ich zu Phils Beobachtungsposten.
    »Steig ein«, sagte ich, als er rasch bei meinem Anblick aus dem kleinen Drugstore kam.
    »Muss noch bezahlen!«
    »Bezahl morgen!«, drängte ich. »Rein mit dir.«
    Er sprang auf den Beifahrersitz. Ich gab Gas. Der Kellner stürzte aus dem Drugstore und schimpfte hinter uns her. Ich sah es im Rückspiegel.
    Phil blickte mich missbilligend von der Seite an.
    »Erkläre mir wenigstens, aus welchen Gründen du mich zum Zechprellen zwingst.«
    »Cough hat seine Instrumente durch einen nach Mexiko bestimmten Lastwagen abholen lassen. Der Truck hat jetzt«, ich blickte auf meine Armbanduhr, »an die zwei Stunden Vorsprung, und ich kenne
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher