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0065 - Schräge Töne - falsche Noten

0065 - Schräge Töne - falsche Noten

Titel: 0065 - Schräge Töne - falsche Noten
Autoren: falsche Noten
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diesem Augenblick bellten Schüsse auf, drei oder vier. Sie fielen So schnell, dass man es nicht entscheiden konnte.
    Ich stürzte vor, brach die Zweige zur Seite.
    Phil kam hinter seinem schmalen Baum hervor.
    »Alles okay«, lächelte er. »Er muss dort in dem Gebüsch liegen.«
    Wir bogen die Zweige auseinander. Joe Targo lag auf dem Rücken. Eine von Phils Kugeln hatte ihn in die Stirn getroffen.
    Ich sah, dass Phil seinen linken Arm nur vorsichtig bewegte.
    »Hast du etwas abbekommen?«
    »Ein Ratscher«, sagte er. Ich zog ihm die Jacke aus und zerriss den blutigen Hemdsärmel. Es schien wirklich nur ein Streifschuss zu sein.
    Slug McClean stand noch auf dem Platz. Ich ging zu dem Wagen vor dem Betonpfeiler. Hinter dem Steuer hing wirklich ein Mann. Es war Mondy Stunt. Er war bei Bewusstsein, stöhnte vor Schmerzen, aber wir konnten ihn nicht befreien, weil er eingeklemmt war.
    »Nimm unseren Wagen!«, rief Phil! »Sieh zu, dass wir hier abgeholt werden. Ich passe so lange auf die Burschen auf.«
    Wir gingen ins Haus. Gerade als wir den Raum betraten, in dem die beiden Mexikaner lagen, war einer wieder so weit fit, dass er versuchte, aus dem Fenster zu fliehen.
    »Komm zurück!«, sagte ich und winkte nachdrücklich mit der Smith & Wesson. Er gehorchte seufzend.
    Im Dauerlauf-Tempo spurtete ich durch den Palmenwald bis zu der Stelle der Landstraße, an der wir unseren Wagen abgestellt hatten. Ich fuhr in die Stadt zurück, stoppte am ersten öffentlichen Fernsprecher.
    »Hier spricht Cotton vom FBI New York«, sagte ich, als sich die Polizei meldete. »Schicken Sie ein paar Leute zu dem alten Farmhaus. Wir haben dort einige Gangster hochgenommen. Schicken Sie einen Unfallwagen und einen Arzt mit! Ein Mann ist mit dem Auto verunglückt, ein anderer ist angeschossen.«
    Ich hängte ein, sprang in den Wagen und fuhr weiter zum Hotel South Star. Ich wollte Larry Cough aus dem Bett holen, damit unsere Sammlung vollständig war.
    Ich klingelte lange, bis der Nachtportier öffnete.
    »Ich möchte Mr. Cough sprechen.«
    »Oh«, antwortete er, »Mr. Cough ist vor noch nicht fünf Minuten fortgefahren.«
    »Wohin?«, schrie ich.
    »Er hat bezahlt. Er wollte nach Mexiko, glaube ich.«
    Ich war schon wieder im Wagen, bevor der Portier ausgesprochen hatte. Es war verdammt fraglich, ob ich Cough auf den paar Meilen bis zur Grenze noch erwischen konnte, aber dann sah ich ihn, beziehungsweise seinen roten Wagen nach wenigen Minuten. Er merkte erst, dass er verfolgt wurde, als ich mit ihm auf gleicher Höhe war. Ich sah sein erschrecktes Gesicht, als ich ihm zuwinkte, er solle halten. Tatsächlich drosselte er die Geschwindigkeit. Auch ich ließ meinen Wagen langsamer werden.
    Vor uns tauchte schon der amerikanische Schlagbaum auf.
    Plötzlich riss Cough das Steuer rechts herum und fuhr in einen Feldweg hinein, der parallel zur Grenze verlief.
    Ich bekam meinen Wagen natürlich nicht so schnell zum Stehen, und bevor ich gewendet hatte, hatte Larry Cough mindestens vier- oder fünfhundert Yards gewonnen.
    Ich bog in den Feldweg ein. Es war eine der schlechtesten Straßen, die ich je unter den Rädern gehabt hatte, wellig, voller Schlaglöcher und dicker Steine. Man konnte es einfach nicht riskieren, schnell zu fahren.
    Cough fuhr schnell. Sein kleiner roter Wagen tanzte wie eine Ballerina, der man heimlich die Bühne mit Heftzwecken gespickt hat.
    Im Handumdrehen wurde die Gegend öde, trostlos, staubig und einsam. Nur in der Ferne schimmerten die Häuser von Costaldez.
    Coughs halsbrecherische Fahrt konnte nicht gut gehen, und dann passierte es auch schon. Eine Querrinne schnitt den Feldweg. Das Auto fuhr hinein wie die Axt in eine Kerbe. Ich hörte die Achsen brechen. Ein Rad flog hoch durch die Luft. Der Wagen drehte sich ein wenig und blieb liegen.
    Cough sprang aus dem Wagen, bevor ich heran war. Er rannte aus Leibeskräften los, als ich mein Auto an der Rinne zum Stehen gebracht hatte. Ich sprang heraus und spurtete hinterher.
    Cough rannte nach Süden. Ich wusste, er wollte die Grenze erreichen. Ich lief in langen Sätzen hinterher, und ich gewann ständig an Boden. Ich sah, dass er langsamer wurde. Schon trennten uns nur noch wenige Schritte. Ich hatte keine Ahnung, ob wir uns noch auf amerikanischem Boden befanden.
    Dann war er nahe genug. Ich warf mich nach vorn, fasste ihn, riss ihn nieder. In einer Staubwolke rollten wir am Boden. Ich sprang auf, bereit ihn niederzuschlagen, wenn er einen Kampf versuchen wollte, aber
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