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0065 - Gefangen in der Mikrowelt

0065 - Gefangen in der Mikrowelt

Titel: 0065 - Gefangen in der Mikrowelt
Autoren: Jason Dark
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hatte ich ihn so erlebt, hatte ihm gegenübergestanden, damals jedoch unter anderen Voraussetzungen. [6]
    Jetzt war ich ein Winzling!
    Und er der Dämon!
    Schaurig lachte er auf. »Wenn du nicht willst, Chinesin, werde ich dich holen!« rief er, sprang vom Stuhl und holte weit mit seiner Peitsche aus…
    ***
    Zamorra kam nicht durch!
    Die Zwerge hatten eine Kette gebildet und versperrten ihm und den anderen den Weg zu Belphegor, dem Dämon.
    Der Professor schaute in die verzerrten Gesichter, in haßerfüllte Augen, die kein menschliches Gefühl zeigten, und er wußte, daß er nicht ohne Widerstand die Kette durchbrechen konnte.
    Im Hintergrund des Gewölbes tobte Belphegor. Wahrscheinlich spürte er bereits die Kräfte des Amuletts, denn gerade Dämonen reagieren auf weißmagische Strahlen sehr empfindlich.
    Zamorra gelang es in der kurzen Zeit nicht, die genaue Anzahl der Zwerge festzustellen. Auf jeden Fall waren es mehr als ein Dutzend.
    Und das reichte.
    Auch blieben sie nicht stehen.
    Sie kamen näher.
    Jane Collins und Nicole Duval hielten sich schräg hinter dem Professor auf, während Kommissar Fleuvee neben ihm stand.
    Jane Collins schaute sich ebenfalls die Gesichter der Zwerge an, und sie suchte nach Shao. Doch die Chinesin konnte sie nicht entdecken. War sie vielleicht schon tot, oder hatte sie sich abgesondert?
    Fleuvee aber wollte es wissen. Er lief nicht umsonst als lebendes Arsenal herum. Der Kommissar hatte vor der Abfahrt einige Waffen eingesteckt.
    Er griff unter das Jackett und zog seinen Revolver.
    Zamorra nahm es aus den Augenwinkeln wahr, drehte sich etwas und legte dem Kommissar die Hand auf den Arm.
    »Nicht«, sagte Zamorra. »Ich will kein Blut vergießen.«
    »Aber wie sollen wir den Kreis brechen?«
    »Nicht mit der Waffe. Es gibt andere Mittel.«
    »Diese verdammten Dämonenzwerge werden uns töten!« zischte der Kommissar. »Begreifen Sie das doch endlich!«
    Zamorra wurde sauer. Die Zeit drängte, es kam auf jede Sekunde an, und er wollte sich mit dem Kommissar nicht auf lange Diskussionen einlassen. »Diese Zwerge sind im eigentlichen Sinne keine Dämonen, sondern Menschen, die ein Dämon zu dem gemacht hat, was sie jetzt sind. Wenn wir es schaffen, sie aus dem Bann zu befreien, werden sie wieder menschlich handeln und denken. Das sollten Sie sich immer vor Augen halten, Kommissar!«
    Fleuvee brummte etwas, das man nur mit großer Toleranz als Zugeständnis bezeichnen konnte.
    Er steckte die Waffe aber nicht weg.
    Nicole Duval kam ihrem Chef zu Hilfe. »Er besitzt wirklich andere Mittel«, sagte sie. »Auch durchschlagendere.«
    Zamorra erwiderte darauf nichts, sondern ließ die Hand sinken, in der er das Amulett hielt.
    Die Zwerge blieben stehen.
    Die Silberscheibe leuchtete grünlich auf, und während Zamorra einige Bannsprüche zitierte, verstärkte sich dieses Leuchten noch.
    Die Kraft des Lichts griff an. Sie kämpfte gegen die teuflischen Zwerge und gegen das Böse, das in ihnen steckte.
    Aber auch die anderen waren stark. Jetzt machte sich Belphegors Einfluß bemerkbar. Er verstärkte seine magischen Energien, konzentrierte sie auf seine Diener, und zwischen seinen Getreuen und dem Amulett entspann sich ein mörderischer Kampf.
    Gedanken wurden in Energie umgewandelt, aus Energie aber wurde helles, gleißendes Licht.
    Eine gewaltige silberne Aura strahlte von Zamorras Amulett aus. Sie wirkte wie ein schützender Schild, der sich als Energiewand vor die Gruppe der Eindringlinge stellte.
    Zamorra und die anderen wurden geblendet. Sie sahen nicht, was sich im Hintergrund des Gewölbes abspielte.
    Der Kommissar stöhnte auf. Körperlich konnte er den Energieschirm kaum ertragen. Er wankte. Die Strahlung setzte ihm zu, ihm, der nichts gewöhnt war.
    Aber Jane Collins suchte mich.
    Sie stand eine mörderische Angst aus, und sie riß sich von der Faszination des Energiekampfes los, ging zum Rand der Treppe und lief die Stufen hinunter. Sie wankte, als wäre sie betrunken, doch als sie die letzten Ausläufer des Energieblocks hinter sich gelassen hatte, erging es ihr wieder besser.
    Jane konnte frei atmen.
    Und sie sah Belphegor.
    Er stand hochaufgerichtet auf einem Hocker und schwang seine flammende Peitsche.
    Wie damals in der MYSTERY SCHOOL.
    Sein Lachen klang schaurig, als er die Flammenpeitsche hoch über seinen Kopf wirbelte und auf einen Zwerg zielte.
    »Shao!« schrie Jane.
    Im gleichen Augenblick erkannte sie auch, wen die Chinesin mit ihrem Körper deckte.
    Jane Collins’
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