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0065 - Gefangen in der Mikrowelt

0065 - Gefangen in der Mikrowelt

Titel: 0065 - Gefangen in der Mikrowelt
Autoren: Jason Dark
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Schrecksekunde wurde von den Ereignissen fast hinweggefegt, denn die Peitsche raste wie ein flammender Strahl durch die Luft.
    Da griff Jane Collins zur Selbsthilfe. Sie wußte, daß Zamorra ihr nicht helfen konnte, aber er hatte ihr etwas überlassen, das er Patric abgenommen hatte.
    Das Blasrohr mit den beiden Pfeilen!
    Noch befand sich Jane Collins zu weit vom Schauplatz entfernt, doch Shaos Schrei war für sie so etwas wie ein Startsignal.
    Die Detektivin lief los…
    ***
    Belphegor schlug zu!
    Er holte weit aus und wollte die abtrünnige Shao mit einem einzigen Hieb von den Beinen fegen.
    Ich hielt den Atem an.
    Suko knirschte mit den Zähnen.
    Wir waren so winzig, so hilflos und hatten dem verdammten Dämon nichts entgegenzusetzen.
    Die Peitsche ringelte durch die Luft. Sie zog einen feurigen Schweif nach und…
    Shao duckte sich. Gleichzeitig sprang sie zur Seite, so daß sie die glühende Schnur verfehlte. Die Peitsche mit dem flammenden kalten Licht klatschte gegen den Labortisch und hieb einen fingerdicken Spalt in das Holz.
    Belphegor fluchte vor Wut.
    Suko und ich warfen uns auf die Platte. Ich klammerte mich an einem eisernen Gestell fest, hatte so mehr Halt, zitterte und hoffte, daß Shao nicht unterliegen würde.
    Der zweite Schlag!
    Wieder zerteilte die feurige Schnur die Luft. Die windende Flammenwand raste auf Shao zu, doch die Zwergin reagierte geschickt. Sie riß einen Hocker hoch, und die Flammenschnur wickelte sich spiralförmig um das Holz.
    Plötzlich fing es Feuer.
    Hastig ließ Shao den Hocker fallen, da das Feuer sich gierig weiterfraß und den trockenen Stuhl im Nu verbrannte.
    Belphegor aber lachte.
    Jetzt hatte er gewonnen.
    Er sprang von seinem Stuhl, lachte gellend, schwang die Peitsche über seinen Kopf und drehte damit einen feurigen Kreisel.
    Aus dem Gelenk schlug er zu.
    Diesmal konnte Shao nicht ausweichen. Wie eine Schlange ringelte die feurige Peitsche über den Boden, erreichte die Beine der zwergenhaften Chinesin und riß sie um.
    Shao schrie voller Angst.
    Der Dämon lachte und lief auf den Labortisch zu, wo wir lagen.
    Es lag auf der Hand, daß er uns den Rest geben wollte. Eiskalt, ohne Erbarmen. Sein Gesicht mit den kalten, gnadenlosen Augen war nur noch eine entstellte Fratze. Wir hatten seine teuflischen Pläne durchkreuzt. Zamorra war aufgetaucht, ein Todfeind der Dämonen. Aber der Professor konnte mir im Moment nicht helfen. Er stand eingehüllt in eine Energiewolke und kämpfte mit magischen Mitteln gegen die Kräfte der Zwerge an.
    Auch Shao war ausgeschaltet. Sie lag auf dem Boden und krümmte sich. Die Peitsche hatte sie an den Füßen verletzt. Belphegor aber wollte seine Rache.
    Jetzt und auf der Stelle!
    »Sinclair!« brüllte er, und in meinen winzigen Ohren klang seine Stimme wie ein grollender Donner nach. »Jetzt mache ich dich fertig!«
    Hoch hob er den rechten Arm mit der glühenden Peitsche. Er würde uns mit einem einzigen mörderischen Schlag von der Tischplatte fegen.
    Ein schneller, gnädiger Tod.
    Suko und ich klammerten uns fest. Wir konnten nichts tun, gar nichts. Hilflos und winzig waren wir und diesem Dämon unausweichlich ausgeliefert.
    »Jetzt!« brüllte er und drosch mit seiner Flammenpeitsche zu…
    ***
    Da schoß Jane Collins!
    Sie hatte das erste Blasrohr an die Lippen gesetzt, genau gezielt und dann wuchtig hineingeblasen.
    Der kleine Pfeil zischte aus dem Rohr.
    Und traf.
    Genau in dem Augenblick, als dieser Satan Belphegor zuschlagen wollte.
    Der Dämon zuckte zusammen. Wie ein lästiges Insekt hatte sich der Pfeil in das Fleisch seines Halses gebohrt.
    Die Spitze war mit einem Gift präpariert worden.
    Für Menschen mörderisch.
    Und für Dämonen?
    Der Schlag wurde gebremst. Das Peitschenende fegte zwar noch gegen den Tisch, rutschte auch darüber, aber es berührte uns nicht. Millimeter vor unseren kleinen Beinen huschte die flammende Peitsche vorbei.
    Da schoß Jane zum zweiten Mal.
    Und wieder traf der Pfeil.
    Belphegor hatte sich halb umgedreht, wandte Jane das Profil zu, und so drang das kleine Geschoß in seine Wange.
    Schrecklich brüllte er auf. So laut, daß ich das Gefühl hatte, die Wände würden zittern.
    Dann aber geschah das Ungeheuerliche.
    Belphegor schrumpfte.
    Im gleichen Maße jedoch wuchsen wir wieder an.
    Es war ein kaum beschreibbares Gefühl. Mir wurde schwarz vor Augen. Ich spürte ein mörderisches Ziehen und Zerren in meinem Körper. Das Gehirn schien zu rotieren und wurde mir fast aus dem Schädel
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