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0061 - Kino des Schreckens

0061 - Kino des Schreckens

Titel: 0061 - Kino des Schreckens
Autoren: Jason Dark
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Sekundenbruchteilen. Ich machte es wie damals bei der Riesenmumie, zielte auf das Auge und schoß. [4]
    Das geschah genau in dem Moment, als es seinen bannenden Strahl aktivierte.
    Die Kugel jedoch war schneller, sie traf haargenau ins Ziel.
    Im nächsten Moment schien die Welt unterzugehen.
    Das Monster stieß ein mörderisches Gebrüll aus. Es drehte sich um die eigene Achse und schrumpfte plötzlich von einer Sekunde zur anderen zusammen.
    Immer kleiner wurde es, während das Gebrüll leiser wurde.
    Das Monster war vernichtet, aber auch diese Schreckenswelt begann in den Grundfesten zu zittern.
    Ich vernahm überdeutlich das Knacken und Knirschen.
    Rasch warf ich einen Blick auf die Türme.
    Sie wankten. Dicke Risse hatten sich im Mauerwerk gebildet. Die ersten Steine fielen nach unten und krachten schwer zu Boden. Wenn wir nicht erschlagen werden wollten, mußten wir zusehen, daß wir hier wegkamen. Egal, wohin.
    »Suko!« Meine Stimme hallte ihm entgegen.
    Der Chinese schaute mich an und schüttelte den Kopf. In seinen Augen flackerte die Panik.
    »Komm endlich!« brüllte ich, während dicht neben mir ein Stein zu Boden klatschte.
    »Nein, Shao! Sie ist im Turm. Sie ist…«
    »Ich weiß, was sie ist, Suko. Wir können uns jetzt nicht um sie kümmern, wir müssen weg!«
    Suko schüttelte den Kopf.
    Er wollte auf den Turmeingang zurennen, doch da kamen die Zwerge schon heraus.
    Shao an der Spitze.
    Auch ich wurde geschockt. Sie war kein Mensch mehr, sondern zu einem Dämon geworden. Schrecklich funkelten ihre Augen. Ein anderer leitete und führte sie.
    »Shaoooo…!« Suko schrie den Namen seiner Freundin und rannte auf sie zu.
    Ich startete ebenfalls, kürzte den Weg ab. Ich wollte Suko nicht in sein Unglück laufen lassen.
    Wir trafen auf halber Strecke zusammen.
    Er wollte mich von sich schleudern, doch ich holte aus und hämmerte ihm meine Linke unter das Kinn.
    Dieser Schlag war selbst für Suko schwer zu verdauen. Ich selbst wurde von der Wucht nach vorn geworfen und torkelte.
    Suko aber fiel hin.
    Die Zwerge gingen an uns vorbei.
    Auch Shao. Sie würdigte Suko mit keinem Blick. Es mußte ihn schrecklich treffen. Er setzte sich auf, und ich sah, daß Suko weinte. Ein Schauer rann mir über den Rücken.
    Was wir in diesen Sekunden erlebten, war unbeschreiblich.
    Ich reichte Suko die Hand. »Komm hoch!«
    Er schaute mich an, begriff, faßte zu und stand auf den Füßen. Das Krachen und Knirschen wurde stärker.
    »Wir müssen hier weg, Suko!«
    Er nickte nur.
    Mit Suko war im Moment nicht viel anzufangen. Ich mußte ihn stützen, damit er überhaupt weg konnte.
    Er flüsterte immer nur Shaos Namen, und jedes Wort tat auch mir in der Seele weh.
    Wir taumelten weiter.
    Weg aus der Stadt.
    Plötzlich sahen wir vor uns eine Gestalt.
    Es war Caroline.
    Sie stand inmitten des Trümmerregens und hatte die Arme ausgebreitet. An sie hatte ich wirklich nicht mehr gedacht. Ich ließ Suko los und rannte zu ihr.
    »Tot!« schrie sie mir entgegen. »Sie sind alle tot. Du hast sie umgebracht!«
    Staub hüllte sie ein, als donnernd der erste Turm zusammenstürzte.
    Ich keuchte und hustete.
    Dann hatte ich sie erreicht.
    »Laß mich!« brüllte sie mich an, als ich nach ihr greifen wollte. Ich erschrak, als ich in ihre Augen sah.
    Darin leuchtete der Wahnsinn.
    Caroline war nicht mehr normal.
    Ich packte sie kurzerhand am Arm und rannte mit ihr zurück.
    Suko lief schon vor. Während hinter uns der zweite Turm zusammenkrachte, verließen wir flüchtend die Stadt, erreichten auch das freie Gelände und blieben stehen, als ein gewaltiges Brausen ertönte.
    Der Himmel verdunkelte sich, wurde schwarz wie die Nacht, und plötzlich erschien die riesige Fratze des Schwarzen Tods und davor das Gesicht von Belphegor.
    Nur für eine Sekunde, dann waren beide Gesichter verschwunden.
    Ich aber wußte Bescheid. Nicht nur Belphegor zog hier die Fäden, sondern mein Erzfeind, der Schwarze Tod, mischte ebenfalls mit.
    Die Dunkelheit fiel wie eine Decke herab.
    Suko und ich schauten uns an.
    Ich las die Frage in seinen Augen und wußte auch keine Antwort, wie wir dieser Hölle entkommen sollten.
    Da brach vor uns die Erde auf.
    Eine Feuerlohe spritzte daraus empor, breit wie ein Fußballfeld. Sie versperrte uns den Rückweg.
    Ich versuchte eine letzte Möglichkeit.
    Mein Kreuz.
    Mit der freien Hand streifte ich es mir über den Kopf. Es strahlte plötzlich auf, und als aus dem Himmel vom Widerschein des Feuers ein schaurigschönes Gemälde
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