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0061 - Kino des Schreckens

0061 - Kino des Schreckens

Titel: 0061 - Kino des Schreckens
Autoren: Jason Dark
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sind ihr hinterhergerannt und wollten sie zurückholen. Dabei sind Sie uns in die Arme gelaufen. So war es doch – oder?«
    »Nein, so war es nicht.«
    Die Bobbys schauten sich an. »Sind Sie überfallen worden? Mister? Hat man Sie zusammengeschlagen? Was ist? Reden Sie? Weshalb sind Sie so gelaufen? Vor wem haben Sie Angst?«
    »Vor dem Skelett«, flüsterte Ted.
    »Wie bitte? Ich habe nicht verstanden?«
    »Schon gut, Sir. Es – es ist mir nur so herausgerutscht. Glauben Sie mir.«
    Da war Ted Summer aber an den Falschen geraten. Wenn dieser Bobby sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann focht er es auch durch. Da ging er jedem Detail nach. Daß hier etwas nicht stimmte, sagte ihm sein Gefühl.
    Und hier roch er förmlich, daß es sich um eine faule Sache handelte. Der Mann war nicht normal. Er reagierte auch nicht wie jemand, der überfallen worden war, eher wie einer, der aus der Anstalt entwichen war.
    Ja, ein Verrückter.
    »Was war im Kino, Mister?« fragte der Bobby beinahe sanft.
    »Sie haben sie geholt.«
    »Wer hat sie geholt?«
    »Die Monster. Sie waren auf einmal da. Erst nur auf der Leinwand, wissen Sie. Es war ja ein Film.« Ted Summer hob den Kopf. In seinen Augen lag ein irres Funkeln. Seine Hände fanden sich, und die Finger krampften sich ineinander. »Sie kamen!« stieß er abgehackt hervor. »Die Monster stiegen zu uns. Ich… ich…« Wild schüttelte er den Kopf, so daß die Haare flogen. »Sie haben sie mitgenommen. Geraubt. Der Film… alles ist wahr… das Böse ist da… es ist nah…«
    Über den Kopf des Mannes hinweg trafen sich die Blicke der beiden Polizisten. Der Ältere schüttelte den Kopf, und sein Kollege nickte bestätigend.
    Der Mann gehört in eine Irrenanstalt. Beide Bobbys dachten das gleiche.
    »Fahr ab«, sagte der Ältere.
    Sein Kollege setzte sich hinter das Lenkrad.
    Als der Motor angelassen wurde, ruckte der Kopf Summers hoch. »Wo schaffen Sie mich hin?« flüsterte er.
    »Dort wo Sie sicher sind, mein Bester.«
    »Nein!« Die Stimme des Mannes zitterte. »Wir müssen ihr doch helfen. Wir müssen sie zurückholen. Bitte…«
    »Ja, ja. Später, mein Lieber.« Der Bobby schüttelte den Kopf. Er glaubte den Erzählungen des jungen Mannes nicht und hielt ihn für geistesgestört.
    Er irrte…
    ***
    Draußen hatte es ein heftiges Gewitter gegeben, aber das störte mich nicht. Es war Freitag, und vor mir lag das Wochenende. Ich kam vom Dienst, schleuderte die Schuhe von den Füßen, ging zum Kühlschrank und nahm mir eine Flasche Bier.
    Es zischte, als das kalte Getränk ins Glas rann. Das war Musik in meinen Ohren. Ich wartete, bis sich eine kleine Schaumkrone gebildet hatte, setzte das Glas an die Lippen und trank in langen Schlucken.
    Das tat gut.
    Mit dem Glas in der Hand schritt ich durch die Wohnung, stellte im Vorbeigehen das Radio ein und trat ans Fenster.
    Die Gewitterfront hatte sich verzogen. Sie war in Richtung Westen gewandert, dem Meer entgegen. Über London lag wieder ein strahlend blauer Sommerhimmel. Wir befanden uns mitten in der ersten Hitzeperiode des Jahres, und die Hitze nistete mittlerweile auch in den Wohnungen der Häuser.
    Was ich am Wochenende machte, das wußte ich noch nicht. Aber es würde irgend etwas mit Wasser zu tun haben. Ich konnte an die Küste fahren und Jane Collins mitnehmen. Ich würde sie später anrufen, da sie – das wußte ich – noch nicht zu Hause war. Sie hatte einen Versicherungsfall am Hals, der sie ziemlich in Anspruch nahm, jedenfalls hatte sie während der Woche nur einmal angerufen.
    Die Conollys waren auch verreist, und Suko hatte mit seiner neuen Freundin Shao alle Hände voll zu tun. Das Girl hatte doch einige Schwierigkeiten, sich in London einzuleben, obwohl sich Suko mit ihr viel Mühe gab.
    Beim zweiten Zug war das Glas leer. Ich wischte mir den Schaum von den Lippen und goß noch einmal nach. Der Feierabendschluck war wirklich eine Wohltat.
    Im Bad wartete die Dusche auf mich. Ich zog meine verschwitzte Kleidung vom Körper und stellte mich unter die eiskalten Strahlen. Sie hämmerten förmlich auf meine Haut, die langsam eine krebsrote Farbe annahm.
    Ich genoß es, unter der Dusche zu stehen, seifte mich ein und spülte meine Haut dann wieder ab.
    Plötzlich schellte es.
    Es war zum Heulen.
    Ich stellte die Dusche ab, wickelte mir ein Handtuch um die Hüften und schritt zur Tür. Zum Glück besaß die Tür ein Guckloch, und ich peilte hindurch.
    Im Flur stand Shao.
    Das war ein Ding.
    Ich
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