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0061 - Kino des Schreckens

0061 - Kino des Schreckens

Titel: 0061 - Kino des Schreckens
Autoren: Jason Dark
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wurde, rief ich in meiner großen Not die Namen der vier Erzengel.
    Gabriel, Raffael, Michael und Uriel!
    Plötzlich umgab uns ein heller silberner Kranz: Im gleichen Moment sah ich vier Hände, die sich aus dem Nichts herausstreckten, fühlte mich plötzlich federleicht – und dann riß der Faden…
    ***
    Ich schwebte.
    Das Feuer, es war vorbei – oder?
    »John!«
    Das war Sukos Stimme.
    Jemand zerrte an meinem Arm. Ich riß weit die Augen auf und sah vor mir eine Flammenwand. Der beißende Qualm drang in meine Augen und in die Kehle.
    Ich hustete.
    Dann riß mich Suko zur Seite. Ich stolperte voran, spürte, wie die Flammen nach mir griffen – und war hindurch.
    Wir befanden uns im Kino.
    Es brannte lichterloh!
    Von Ferne hörte ich ein bekanntes Geräusch. Das Jaulen der Feuerwehrsirenen.
    Automatisch begann ich zu laufen. Aber ich rannte nicht allein. Ich zog das Mädchen neben mir her. Dicke Rauchschwaden vernebelten die Sicht. Trotzdem sah ich, wie Suko plötzlich in einer Reihe verschwand. Als er zurückkam, hielt er eine Gestalt auf seinen Armen.
    Mrs. Potter!
    Er hatte sie gerettet.
    Wir taumelten dem Ausgang zu.
    Luft! Ich bekam keine Luft mehr. Dann sah ich die ersten Uniformen. Hilfreiche Hände streckten sich uns entgegen. Ich wollte lachen, schreien vor Freude, doch aus meiner Kehle drang nicht einmal mehr ein Krächzen.
    Die Knie gaben mir nach.
    Ich brach zusammen – und wurde ohnmächtig.
    ***
    Wir waren gerettet, aber der Fall hatte schlimm geendet. Mit Suko saß ich Stunden später beisammen. Caroline war in eine Klinik gebracht worden. Ihr Geist hatte die Ereignisse nicht überstanden. Caroline war wahnsinnig geworden.
    Ich durfte gar nicht darüber nachdenken. Und vor allen Dingen nicht über Shao.
    Wir hatten sie verloren.
    Suko war schweigsam geworden. Auch ich bekam kaum ein Wort heraus. Als ich in den Spiegel schaute, sah ich mein Gesicht. Es war um Jahre gealtert. Noch nie hatten wir solch eine Niederlage einstecken müssen.
    Wie wir gerettet worden waren, wußte ich nicht. Es mußte irgendeine Gegenkraft gegeben haben, die uns aus dieser Hölle herausholte. Wahrscheinlich war diese Dämonenwelt, in der wir uns befunden hatten, völlig zusammengebrochen.
    Belphegor hatte ja sein Ziel erreicht.
    Und der Schwarze Tod ebenfalls.
    »Ob ich sie noch einmal wiedersehen werde?« fragte Suko mit kaum zu verstehender Stimme.
    Ich schaute ihn an. Sukos Gesicht wirkte grau wie Asche. »Vielleicht«, erwiderte ich.
    »Aber dann wird sie nicht mehr so sein wie früher. Sie ist eine Zwergin geworden«, flüsterte Suko. »Wenn ich mir das vorstelle, John, dann ist…«
    »Denk nicht daran.«
    »Du hast gut reden…«
    Ich konnte Suko verstehen. Aber was sollte ich ihm sagen? Wie sollte ich ihn trösten? Die andere Seite hatte ihm das Liebste genommen, was er besaß. Da konnte ihm ein anderer keinen Rat geben. Auch wenn er sein bester Freund war.
    Doch eins war sicher.
    Belphegor hatte etwas vor. Irgendwann würden wir wieder von ihm hören. Das Kino war bis auf die Grundmauern abgebrannt. Diesen Stützpunkt brauchte er nicht mehr. Aber er würde irgendwo anders zuschlagen. Und dann kam es sicherlich auch zu einer Begegnung mit Shao.
    Nur stand sie uns dann als Feindin gegenüber.
    Vor dieser Begegnung hatte ich jetzt schon Angst…
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 50 »Der Gelbe Satan «
    [2] Siehe Gespenster Krimi Nr. 188 »Der Hexer mit der Flammenpeitsche«
    [3] Siehe John Sinclair Nr. 12 »Lebendig begraben«
    [4] Siehe John Sinclair Nr. 28 »Insel der Seelenlosen«
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