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0061 - Kino des Schreckens

0061 - Kino des Schreckens

Titel: 0061 - Kino des Schreckens
Autoren: Jason Dark
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seine riesigen Fäuste packten zu. Sie umklammerten Shaos Taille. Als wäre sie nur eine Feder, so leicht wurde sie hochgehoben.
    Der Strahl verschwand.
    Und damit auch die Starre.
    Shao begann sich zu wehren. Sie schlug um sich, traf das Monster, erzielte aber keine Reaktion.
    Unbeirrt näherte sich der Riese mit ihr dem Eingang eines Turms.
    Immer näher kamen sie der Öffnung, und die Chinesin stieß einen gellenden, markerschütternden Schrei aus…
    ***
    Der Vogel wurde unwahrscheinlich groß!
    Er jagte heran, für einige Sekunden war ich von seinem Anblick regelrecht gebannt.
    Dann aber wurde es Zeit.
    Gleichzeitig mit Suko warf ich mich zur Seite, kam gut auf und rollte mich einmal um die eigene Achse.
    Der Sturzflug des Horror-Vogels wurde kurz über dem Erdboden abgefangen. Dicht über mir erreichte er den tiefsten Punkt der Flugparabel, um dann wieder in die Höhe zu schießen.
    Staub war von den gewaltigen Flügelschlägen aufgewirbelt worden und nahm mir die Sicht.
    Ich kroch zur Seite, weil noch drei Vögel in der Luft hingen. Links von mir sah ich Suko wegrennen. Eines der Tiere folgte ihm. In Kopfhöhe jagte es über den Boden. Lautlos – ein pfeilschneller Tod.
    »Suko!«
    Ich schrie ihm die Warnung zu, und mein chinesischer Partner reagierte wie ein Uhrwerk. Er kreiselte auf der Stelle herum, ließ sich fallen, und dann schoß er.
    Ich bekam nicht mehr mit, ob die Kugel getroffen hatte, da ich mich um den zweiten Vogel kümmern mußte, der mich angriff.
    Er flog über den Fluß.
    Es war schon ein faszinierendes Bild. Flach lag er in der Luft. Er erinnerte mich dabei an einen Düsenjet – aber er hatte es auf mich abgesehen.
    Er wollte mich töten!
    Ich zog die Beretta.
    Visierte, zielte, legte meinen Zeigefinger um den Abzug und feuerte. Das Silbergeschoß raste aus dem Lauf und traf den Vogel im Flug. Mitten über dem Fluß.
    Das Tier stoppte, als hätte es einen ungeheuren Schlag bekommen. Es flatterte noch einmal mit den großen Flügeln, stieß einen klagenden, fast menschlichen Laut aus und kippte dann weg.
    Der tote Vogel verschwand im Fluß.
    Irgendwie tauchte er noch einmal auf, da war jedoch von seinen Federn kaum etwas zu sehen.
    Das ›Wasser‹ hatte sie aufgelöst.
    Es wirkte in der Tat wie Säure. Dort wo der Vogel eingetaucht war, kochte und brodelte es. Grünlicher Qualm schwebte über dem Wasser, der bestialisch stank, als er in meine Richtung geweht wurde und die Nasenschleimhäute kitzelte.
    Ich drehte mich.
    Suko hatte auch den zweiten Vogel getroffen. Leblos lag er auf der staubigen Erde.
    Aber noch waren drei andere da!
    Sie warteten ab. Sie griffen uns nicht an. Wahrscheinlich hatte sie das Schicksal ihrer Kameraden zu sehr geschockt. Ich winkte Suko zu. Er grüßte zurück.
    Dann ging der Chinese neben dem toten Vogel in die Knie und untersuchte ihn.
    Ich schlenderte langsam auf meinen Partner zu. Hielt aber immer wieder den Himmel im Auge, denn diese Vögel waren blitzschnell da, und man sah sie oft gar nicht.
    Neben Suko blieb ich stehen. Er blickte mich von unten her an und grinste. »Der Vogel mag dein Silber wohl nicht«, kommentierte er, »obwohl der Auflösungsprozeß sehr langsam vonstatten geht.«
    Ich sah es selbst. Die Federn fielen zusammen. Die Haut wurde brüchig und alt, die Augen verloren ihren Glanz.
    Der Vogel verging.
    »Hast du so einen schon mal auf der Erde gesehen?« fragte Suko mich.
    »Nein.«
    Der Vogel hatte Ähnlichkeit mit einem Geier, jedenfalls dem Hals nach zu urteilen. Allerdings paßte dazu nicht der lange, spitze Schnabel. Er wirkte wie eine übergroße Schere. Das Gefieder schimmerte grauweiß, die Beine waren lang, die Zehen gekrümmt und mit spitzen Krallen bestückt.
    Wir ließen den Vogel liegen. Suko hatte natürlich auch mitbekommen, was mit dem Tier geschehen war, das ich erledigt hatte.
    »Ja, es ist in den Fluß gefallen«, sagte ich.
    »Und das Wasser wirkt wie Säure.«
    Ich lachte. »Du bist gut. Das ist kein Wasser, das ist Säure. Da bin ich ganz sicher.«
    »Dann hüte dich, ein Bad zu nehmen.«
    Ich grinste. »Gleichfalls.«
    Wir gingen weiter. Hin und wieder warf ich einen Blick auf das silbern glänzende Wasser. Jetzt war ich froh dabei, daß wir kein Boot gefunden hatten.
    Die Vögel begleiteten uns. Sie flogen in ziemlich großer Höhe, kreisten hin und her oder stießen krächzende Laute aus. Aber sie griffen uns nicht an.
    Vielleicht suchten sie nach einer günstigen Stelle, um einen Angriff fliegen zu können. Aber
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