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0061 - Kino des Schreckens

0061 - Kino des Schreckens

Titel: 0061 - Kino des Schreckens
Autoren: Jason Dark
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markerschütternden Schrei, sah auch das graue Monster, und dann überstürzten sich die Ereignisse…
    ***
    Der Film lief.
    Betty Potter hatte vergessen, den Apparat auszustellen. Sie selbst hockte in der letzten Reihe, starrte aus tränennassen Augen auf die Leinwand und bekam von der Handlung doch nichts mit. Sie kannte den Film, und er widerte sie an.
    Betty Potter schaute zu Boden, sie legte die Hände gegeneinander und tat das, was sie schon lange nicht mehr gemacht hatte.
    Sie betete.
    Die Frau vergaß ihre Umwelt völlig. Sie wußte auch nichts davon, was in der anderen Dimension geschah und bemerkte nicht, daß der Mann, den sie unter dem Namen Gray kannte, mit seinem Zerstörungswerk begann. Er hatte sein Ziel erreicht und brach sämtliche Brücken hinter sich ab.
    Plötzlich zuckten kleine Flammen auf und hatten im Nu einen Kranz aus Feuer um die Leinwand gelegt.
    Belphegor vernichtete seine Spuren, und es war ihm egal, ob Menschen dabei starben.
    Ein Dämon hatte kein Gewissen…
    ***
    Vehement stürzte Suko in das Innere des Turms. Auch ihn hatte der Riesenvogel nur um Haaresbreite verfehlt. Suko hatte kurz zuvor noch eine rasche Drehung gemacht, rutschte dann aus und fiel auf sein rechtes Knie.
    Doch der Chinese stand sofort wieder auf den Beinen. Er wollte schon zum Eingang laufen, als er das Monster sah.
    Abrupt blieb mein Freund stehen.
    Er und der Riese starrten sich an.
    Das Monster stand neben einem hohen Tonkrug, der schwarz gestrichen war und an den Wänden seltsame Symbole aufwies. Magische Zeichen, mit denen Suko im Augenblick nichts anfangen konnte, die ihn aber auch nicht sonderlich interessierten. Er hatte jetzt andere Dinge im Kopf. Suko mußte sich voll und ganz auf die Gegenwart konzentrieren.
    Der graue Riese und er starrten sich an.
    Suko war wahrhaftig kein Schwächling, aber gegen dieses Monster kam er sich hilflos und verloren vor. Es war genau die Gestalt, die er auch zu Beginn des Films gesehen hatte.
    Grauenhaft…
    Das Zyklopenauge des Untiers strahlte grün. Suko schaute in das Auge hinein.
    Das Innere war nicht ruhig, sondern bestand aus einer gallertartigen Masse, die sich laufend bewegte. Sie war voller Unruhe, floß hin und her, kreiste und pulsierte. Mit diesem Auge nahm das graue Monster all das wahr, was um ihn herum vorging.
    Kühl lag die Beretta in Sukos Hand.
    Aber noch zögerte der Chinese zu schießen. Er wollte wissen, was mit Shao geschehen war.
    »Wo ist sie?« peitschte Sukos Stimme.
    Das Monster gab keine Antwort. Nur der unförmige Körper selbst bewegte sich. Die Beine plusterten sich auf, das gleiche geschah mit den Armen.
    »Ich will wissen, wo Shao ist?« schrie Suko.
    Er bekam abermals keine Antwort.
    Der Chinese hob den Arm mit der Waffe. »Lange warte ich nicht mehr!« zischte er.
    Da fegte plötzlich der giftgrüne Strahl aus dem Auge. Suko hatte mit ähnlichem gerechnet und sprang zur Seite. Es war eine blitzschnelle, traumhaft sichere und tausendmal einstudierte Bewegung, die einem Karatekämpfer in Fleisch und Blut überging.
    Der Strahl verfehlte ihn, aber Suko hatte freies Schußfeld und drückte ab.
    Der Schuß war kaum zu hören. Man konnte meinen, Suko hätte mit einem Schalldämpfer geschossen, so stark wurden die Echos von den Wänden verschluckt.
    Die Kugel traf auf das Monster, doch der graue Leib nahm sie ohne Schaden auf.
    Silberkugeln konnten dem grauen Riesen nichts anhaben. Nicht, wenn sie seinen Körper trafen.
    Und wieder kam der grüne Strahl.
    Ein Hechtsprung brachte Suko nach rechts. Der Strahl wischte an ihm vorbei und traf den großen Krug. Er riß aber auch die an der Wand stehenden Zwerge aus der Dunkelheit und übergoß die mumifizierten Gesichter mit einem geisterhaft fahlen Schein.
    Suko hielt den Atem an.
    Er sah jetzt zum erstenmal die Zwerge, und eine Gänsehaut jagte über seinen Rücken, als er daran dachte, daß diese kleinen mumifizierten Gestalten einmal Menschen gewesen waren.
    Doch das war nun vorbei.
    Für Suko hatte der Schrecken noch kein Ende.
    Er wunderte sich, daß das Monster nicht angriff. Bald kannte er den Grund.
    Aus dem Innern des Krugs ertönte ein gräßliches Kratzen und Schaben. Dann erschien eine Hand.
    Die Haut war welk, zusammengeschrumpft. Sie wirkte in ihrem Aussehen und in ihrer Farbe wie eine alte Kartoffel. Fingernägel umkrallten den Rand des Kruges, ein Kopf tauchte auf.
    Das Gesicht!
    Schaurig sah es aus. Lappig hingen die Lippen nach unten. Haut spannte sich über den hochstehenden
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