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0060 - Ich saß im Todesblock

0060 - Ich saß im Todesblock

Titel: 0060 - Ich saß im Todesblock
Autoren: Ich saß im Todesblock
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ganze Lage retten konnte.
    »Feuer einstellen!«, rief er dreimal hintereinander durch das Megafon.
    Es dauerte eine Weile, bis man dem Befehl folgte.
    Plötzlich herrschte Totenstille. Nach dem wilden Geknatter des Feuergefechtes tat sie den Ohren fast weh.
    Der Lieutenant erhob sich. Er verließ seine Deckung, und schnitt aufgerichtet und unbewaffnet in den Steinbruch hinein. Etwa in der Mitte der ebenen Grundfläche blieb er stehen und rief durch das Megafon: »Leute! Es hat keinen Sinn mehr! Eure Verluste sind groß. Ihr habt keine Aussichten, noch durchzukommen! Werft die Waffen weg! Hebt die Hände und kommt aus euren Deckungen hervor! Wir werden nicht weiterschießen, wenn ihr vernünftig seid! Wenn ihr aber weiterkämpfen wollt, muss ich von oben her Dynamitpatronen auf euch hinabwerfen lassen. Das wäre euer sicheres Ende. Seid vernünftig und rettet selbst euer Leben, indem ihr die Waffen streckt! Kommt!«
    Er setzte das Megafon ab. Eine Weile blieb alles still.
    Dann tauchte plötzlich eine Gestalt hinter einem Felsblock auf. Sie hielt die Arme weit in den Himmel gereckt. Und da war auch schon der Zweite.
    Das Eis war gebrochen. Jetzt kamen sie alle. Manche schleppten Verwundete mit sich.
    ***
    Durch das gesprengte Tor fegten in unablässiger Form zwanzig Funkstreifenwagen des nächsten FBI-Districts. Man hatte mit Absicht keine neutralen Fahrzeuge genommen, sondern nur Wagen, die in großen Buchstaben die weithin sichtbare Aufschrift trugen:
    FBI
    Man rechnete mit der psychologischen Wirkung dieser drei Buchstaben, die ihre magische Ausstrahlungskraft schon so oft bewiesen hatten.
    Achtzig G-men sprangen aus den Wagen. Die meisten waren mit Maschinenpistolen bewaffnet, einige mit Gewehren für Tränengasgranaten und ein paar wenige mit den schweren Waffen der Scharfschützen mit aufmontiertem Zielfernrohr.
    Direktor Mac Ronger hatte die Wagenkolonne schon vor der halb zerstörten Mauer neben dem Tor aus gesichtet. Als die G-men ausstiegen, kam er aus einer schmalen Seitenpforte, die hinauf zum Turm neben dem Tor führte.
    Der Einsatzleiter der G-men kam auf ihn zu und schüttelte ihm die Hand.
    »Wie wollen Sie, dass ich meine Leute einsetze?«, erkundigte er sich.
    Ronger deutete auf zwei Blocks.
    »Das Beste ist vielleicht, wenn wir erst einmal die nächstliegenden Blocks wieder in unsere Gewalt bringen. Von da aus können wir dann Stück für Stück weiter vorgehen.«
    »Okay. Wir haben Tränengas in ausreichenden Mengen mitgebracht, um jeden Widerstand ohne großes Blutvergießen zu brechen.«
    »Das ist ja großartig!«
    »Außerdem haben wir einen Lautsprecherwagen mitgebracht. Ich denke, ich werde durch den Lautsprecher den Leuten erst einmal begreiflich machen, was jetzt gespielt wird. Was sind das dort für Lastwagen in der Mitte des Platzes?«
    »Sie sind mit Sträflingen besetzt gewesen, die gleich nach der Sprengung fliehen wollten. Glücklicherweise traf ein schwerer Brocken vom Tor den vordersten Wagen, sodass die anderen so lange aufgehalten wurden, bis wir durch den Staub und Rauch der Explosion hindurch wieder etwas sehen konnten.«
    »Versuchten sie den Ausbruch dann noch?«
    »Ja. Sie umfuhren den ersten Wagen und jagten auf das Tor zu. Wenigstens versuchten sie es. Ich hatte keine andere Wahl. Ich gab Befehl, die Wagen mit den Maschinengewehren zu beschießen. Sie scheinen alle tot zu sein.«
    »Besser, als wenn sie jetzt in ihrem Triumphrausch unschuldige Menschen draußen umbrächten. Also los!«
    Ein paar Minuten später fuhr ein Wagen aus der FBI-Kolonne langsam auf den nächsten Block zu, in dem sich über zweihundert schwer bewaffnete Gangster verschanzt hatten.
    Aus dem Lautsprecher hallte eine sonore Männerstimme: »Hier spricht Ben Carson vom Federal Bureau of Investigation! Wir haben mit achtzig G-men den Hof besetzt. In kurzer Zeit wird weitere Verstärkung eintreffen. Ihr kennt die FBI-Beamten! Wir geben euch zehn Minuten Zeit, um einzeln und mit erhobenen Armen aus dem Haus herauszukommen. In zehn Minuten gehen wir zum Angriff über. Was der massierte Angriff von achtzig G-men des FBI bedeutet, brauchen wir euch wohl nicht zu erklären. Ergebt euch, solange noch Zeit ist!«
    Der Einsatzleiter fuhr mit seinem Lautsprecherwagen direkt bis an das Tor des Blockes heran. Er stieg sogar aus und ging hinein. Ohne auch nur seine Dienstpistole aus dem Schulterhalfter zu ziehen.
    Drei Buchstaben siegten über mittlerweile sechshundert Gangster.
    Auf sechshundert Lippen erschien
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