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0056 - Die Teufelshöhle

0056 - Die Teufelshöhle

Titel: 0056 - Die Teufelshöhle
Autoren: Dieter Saupe
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Zamorra.
    »Ihr habt ihn gefangen, Sir?«
    »Ja. Wir haben alle Gelben Furien in unserer Gewalt. Dieser da ist der letzte. Und natürlich unsere reizenden vier Freundinnen hier.«
    »Das ist großartig!«, sagte Siri. »Ich glaube, Sie überlegen, was Sie jetzt tun sollen. Die Shuris kommen nicht an die Mädchen heran, solange sie den Schlüssel nicht haben. Sie haben Tivu und die anderen auf Ihre Spur gehetzt. Also werden sie nicht wissen, dass die Furien gefangen sind. Und sie werden annehmen, dass die Mädchen von den Frauen hier bewacht werden. Also sind diese Mädchen erst einmal außer Gefahr.«
    »Das ist richtig, Siri. Aber nehmen wir einmal an, der Große Shuri verlangt die Mädchen zu sehen? Oder er möchte, dass einige von ihnen vor ihm tanzen?«
    Siri überlegte.
    »Die Shuris wissen ja, dass nur Tivu die Schlüssel hat. Sie meinen, dass er mit den anderen noch unterwegs ist. Also werden sie warten müssen, bis er zurückkommt.«
    »Du hast recht, Siri«, sagte Zamorra.
    Dann beriet er sich mit Shandri.
    »Wir könnten gleich versuchen, die Mädchen zu befreien, Sir«, sagte der Tamile. »Aber wir haben zu wenig Zeit. In etwas über zwei Stunden geht die Sonne unter. Und wir müssen diesmal ganz anders in den Tempel gelangen. Die Strickleiter ist bestimmt nicht mehr da. Und durch diesen Kerker können wir auch nicht gehen, weil die Tür wieder verschlossen werden musste, damit die Shuris keinen Verdacht schöpfen. Und von innen bekommen wir diese Tür nicht auf.«
    »Also werden wir die Mädchen morgen befreien«, meinte Zamorra.
    »Ja, Sir. Die Shuris werden glauben, dass Tivu noch nach uns sucht. Den Mädchen wird also vorerst nichts geschehen. Wenn wir morgen früh in den Tempel eindringen, ist es Zeit genug.«
    So beschlossen sie vorzugehen. Dann forderten sie die Gefangenen auf, sich zu erheben.
    Shandri ging voran. Er kannte den Weg. Hinter ihm folgten die vier weiblichen Furien und der letzte der männlichen Shuri-Sklaven.
    Sie wurden flankiert von Siri und Manika.
    Dann ging hinter ihnen als letzter Zamorra.
    Er drohte den Furien an, dass beim geringsten Fluchtversuch geschossen würde.
    Aber der Abstieg zur Stadt Mihintale ging ohne Zwischenfälle vor sich.
    Nur der Kommissar der kleinen Polizeistation schlug die Hände über dem Kopf zusammen, als Zamorra und Shandri ihm weitere fünf Gefangene abliefern wollten.
    »Himmel, Sir! Wo soll ich mit einem ganzen Regiment von gefangenen Furien hin? Ich werde einen gepanzerten Wagen kommen lassen, um sie nach Colombo zu bringen.«
    »Tun Sie das, Kommissar«, sagte Zamorra knapp.
    Und dann kam die Stunde des Wiedersehens. Der Raja traute seinen Augen nicht, als er seine beiden Töchter gesund und unbehelligt in die Arme schließen konnte.
    Er weinte unaufhörlich, und Zamorra sah ihm seine echte, tiefe Rührung an.
    Diskret zog er sich zurück. Und auch er ging nicht ohne Umarmung aus. Nicole Duval hatte um sein Leben gebangt wie der Raja um das seiner Töchter.
    »Zamorra«, rief Nicole, als er in ihr Zimmer trat, »wie gut, dass ich dich sehe! Ist alles vorbei?«
    »Fast alles«, sagte Zamorra. »Die Furien haben wir. Die Mädchen holen wir morgen heraus. Und dann brauchen wir nur noch den Tempel zu stürmen.«
    ***
    Die Nachricht von der Gefangennahme der Gelben Furien verbreitete sich noch am gleichen Abend mit Windeseile. Scharen von Neugierigen kamen zum Haus des Raja.
    Vor allem meldeten sich Väter und Mütter der gefangenen Mädchen. Zamorra wusste sie zu beruhigen. Einige Väter boten sich an, den Professor am nächsten Morgen zu begleiten. Und die Aussicht, ihre Töchter lebend und unversehrt wiedersehen zu können, gab einigen von ihnen neuen Mut. Sie waren sogar bereit, notfalls gemeinsam mit Shandri und Zamorra den Tempel zu stürmen.
    Aber das musste Zamorra ablehnen. Mehrere Helfer, die dazu noch im Kampf gegen Dämonen völlig unerfahren waren, hätten seinem Vorhaben mehr geschadet als genutzt.
    Endlich gelang es ihm, die wartende Menge der Menschen auf den kommenden Tag zu vertrösten.
    Er wählte einige der Männer aus, die ihm besonders mutig und auch sachlich erschienen. Begeisterung allein konnte ihnen nicht helfen. Für den morgigen Tag war besondere Umsicht nötig.
    Der Kommissar erbot sich, drei seiner Beamten als Begleitung mitzuschicken. Und der Raja stellte seinen gesamten Fuhrpark zur Verfügung.
    Zamorra sprach mit den Männern ab, dass er mit Shandri zuerst an die Befreiung der Mädchen gehen wollte. Die Beamten sollten
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