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0056 - Die Teufelshöhle

0056 - Die Teufelshöhle

Titel: 0056 - Die Teufelshöhle
Autoren: Dieter Saupe
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Dämonen, hatte den ersten der Geister zur Strecke gebracht.
    Die anderen wichen noch nicht. Zamorra warf die letzten drei der Fackeln. Und auch er traf.
    Da gab Zamorra das Zeichen zum letzten Angriff. Er nahm sich einen der Baumstämme, Shandri griff nach dem anderen.
    Sie drückten die Stämme weit unten, nur ein Stück über dem Boden, gegen den lichterloh brennenden Holzstoß. Und der Holzstoß begann sich zu bewegen.
    Nach jedem Ruck, den die kräftigen Arme Zamorras und Shandris auslösten, stand der Holzstoß einen halben Meter näher bei den Shuris. Und jetzt wichen sie zurück. Meter um Meter.
    Die brennende Wand kam bedrohlich auf sie zu. Und der Abstand zu ihr wurde immer geringer, so wie die Entfernung zum Ausgang immer kleiner wurde.
    Erbarmungslos, unnachgiebig schoben Zamorra und Shandri ihnen den Holzstoß entgegen.
    Sie flohen jetzt. Sie sahen ihren Tod. Aber sie wollten nicht die Schmerzen durch die Flammen spüren. Sie wollten nicht in der grausamen Hitze des Feuers verbrennen.
    Sie hatten keinen Ausweg. Sie stürmten plötzlich auf den Ausgang zu.
    Zamorra stieß den Holzhaufen einfach beiseite. Er und Shandri bewaffneten sich mit schnell entzündeten neuen Fackeln. Dann jagten sie den Dämonen des Tempels nach.
    Die ersten drei stürzten sich schon hinaus in den Tod, als Zamorra nahe beim Eingang war. Nur der Große Shuri gab noch nicht auf. Er versuchte, an den Professor heranzukommen. Aber die vorgestreckte Fackel hinderte ihn daran. Zamorra trieb ihn weiter, Zentimeter um Zentimeter.
    Ein markerschütternder Schrei kündigte an, dass der vorletzte der Tempelgeister beim Anblick der Sonne verbrannt war. Oder sein Körper hatte sich beim Sturz in den Wasserfall aufgelöst.
    Nur zentimeterweise wich der Große Shuri vor Zamorra zurück.
    Aber dann trat sein linker Fuß ins Leere. Zamorra setzte sofort nach und setzte ihm die brennende Fackel auf die Brust. Mit einem gellenden Schrei auf den Lippen stürzte der Große Shuri in die Tiefe.
    Die Macht der Shuris war gebrochen. Und die Väter, die sich besonders schöner Töchter rühmen konnten, durften aufatmen. Geisterwesen und Spuk, Gewalt und Verschleppung hatten ihr Ende.
    Hier, im Herzen von Ceylon, ging eine neue Lust am Leben auf, eine neue Freude am Dasein, eine neue Sicherheit.
    ***
    Zamorras und Shandris Einsatz blieb nicht ohne Folgen. Drei Tage lang brauchte Raja mit einigen seiner besten Arbeiter, die unermesslichen Schätze aus dem Tempel zu holen.
    Er machte Shandri zu seinem Teilhaber. Er schenkte ihm ein eigenes Haus.
    Auch Zamorra und Nicole, die über das Ende des langwierigen Abenteuers aufatmete, wurden reich beschenkt.
    Es war der Raja persönlich, der nach Colombo hinunterfuhr und ein amtliches Schreiben aufsetzen ließ. Diesem Schreiben zufolge wurde Professor Zamorra und Nicole Duval bestätigt, dass sie sich um die Vertreibung dämonischer Mächte verdient gemacht und der Insel ein neues Leben in Furchtlosigkeit und Frieden geschenkt hatten.
    Als Gegengabe und als Zeichen des Dankes und der Anerkennung sei die Schenkung des Raja von der Regierung genehmigt worden.
    Dann folgte eine Aufstellung über alle Goldgegenstände und Edelsteine, die Zamorra und Nicole auf ihrem Rückflug im Gepäck hatten.
    Der amtliche Stempel garantierte ihnen, dass die Geschenke keine Handelsware darstellten.
    Sie brauchten nicht verzollt zu werden.
    Sri Lanka aber, das paradiesische Land, war von der größten Furcht befreit, die seit den schweren Tagen des alten Königsstreites zwischen den Tamilen und Singhalesen unter den Menschen geherrscht hatte.
    ENDE
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