Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0052 - Der falsche Inspekteur

Titel: 0052 - Der falsche Inspekteur
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
halbintelligentes Pelzwesen darstellst, das ich mir als Diener halte. Du sollst mal sehen, wie sehr sich die Aras um dich kümmern werden. Du bist genau das, was ihnen für ihren Zoo noch fehlt. Auf mich werden sie dann weniger achten."
    „Schon und gut - aber ich soll den Idioten abgeben? Ehrlich gesagt, das macht mir wenig Spaß."
    „Es geht nicht um einen Spaß, Gucky! Die Sache ist verdammt ernst, denn wir wissen nicht, was mit Marshall und Laury geschehen ist. Vielleicht befinden sie sich in Lebensgefahr. Wenn wir auftauchen, lenken wir die Aras von ihnen ab. Du wiederum lenkst sie von mir ab. Wenn du Bedenken hast, den Dummen zu spielen, so beachte eines: Nur dem wahrhaft Intelligenten macht es nichts aus, sich dümmer zu stellen, als er ist. Der Dumme aber ist stets bestrebt, eine größere Intelligenz vorzutäuschen. Das liegt nun einmal in der Natur der Dinge" Gucky hielt den Kopf schief. „Terranische Philosophie, ich weiß. Trotzdem ist es ärgerlich für mich, dein Haustier mimen zu müssen."
    „Und meinen Leibdiener", fügte Rhodan hinzu. „Ich bin eben ein extravaganter Arkonide mit einem kleinen Spleen. Sei kein Spielverderber, Gucky. Sonst müßte ich es bereuen, dich und niemand anderen angefordert zu haben."
    „Warum hast du Bully nicht mitgenommen? Der braucht den Blöden nicht erst zu spielen" Gucky grinste vergnügt bei der Vorstellung, wurde aber sofort wieder ernst. „Also gut, gehen wir an die Arbeit. Wann starten wir nach diesem komischen Zoo-Planeten?"
    „In genau zehn Stunden. Solange benötigen wir schon für unsere Vorbereitungen. Ich weihe dich noch genauer ein."
    „Was ist mit Marshall und Laury?"
    „Ihre letzte Nachricht besagt, daß sie eine Probe des Serums haben und sich in höchster Gefahr befinden. Dann war nichts mehr. Es kann sein, daß nur der Sender ausfiel, oder es gibt auch noch andere Gründe für das plötzliche Schweigen. Wir werden es bald wissen."
    Gucky richtete sich auf. In den braunen Augen war immer noch ein geringfügiger Rest empörten Vorwurfs, aber es mischte sich bereits ein wenig Vorfreude in seine Gefühle. Vielleicht wurde das Abenteuer doch ein Mordsspaß ...
     
    *
     
    Das Wecksignal schrillte durch die Stahlkuppel. Die zehn Stunden waren vorüber. Rhodan und Gucky hatten einen kurzen, aber erfrischenden Schlaf hinter sich. Alles war fertig. Das Unternehmen „Maskerade" konnte gestartet werden.
    „Fliegen die Inspekteure Arkons immer mit Luxusjachten", wollte Gucky wissen und strich sich das braune Fell glatt. Übrigens komme ich mir ohne Uniform und Impulsstrahler direkt nackt vor."
    „Ein dummes Tier hat nackt zu sein!" belehrte ihn Rhodan und zwinkerte ihm zu. „Und du bist schrecklich dumm, vergiß das nie!"
    „Eine schreiende Ungerechtigkeit, Chef! Du mußt mir versprechen, daß niemand je von den Umständen unseres Einsatzes erfährt - ganz besonders Bully nicht. Was glaubst du, was ich zu hören bekäme?"
    „Bleibt unter uns", beruhigte ihn Rhodan. „Selbst Marshall wird kaum etwas bemerken, denn wenn wir ihn gefunden haben, ist unsere Rolle so gut wie beendet. Alles fertig zum Start?"
    Gucky nickte geistesabwesend. Er konnte sich nicht an Rhodan sattsehen, der eine goldstrotzende Uniform mit unzähligen Rangabzeichen trug. So etwa mußte ein Inspekteur Arkons aussehen, wenn man den Berichten glauben wollte. Rhodans schlanke Statur ähnelte der der alten Arkoniden aus den Herrschergeschlechtern. In seinem Auge schimmerte es dank einer hervorragenden Tinktur nun rötlich, und das jetzt weiße Haar beseitigte jeden Zweifel, daß man es mit einem waschechten Arkoniden zu tun hatte.
    „Alles fertig!" pfiff der Mausbiber und ließ sich neben seinem Freund auf dem Sitz des Kopiloten nieder.
    „Von mir aus kann es losgehen."
    „Tut es auch", nickte Rhodan und griff in die Kontrollen.
    Die KOOS-NOR, bereits draußen vor der Kuppel, erhob sich schwerelos und stieg langsam in die Höhe.
    Rhodan hatte die Konstruktionspläne der Jacht lange genug studiert, um das kleine Schiff von Grund auf zu kennen. Die Bedienung war verhältnismäßig einfach.
    Er schaltete den Struktur-Kompensator ein und sprang mit einem Satz weit in die Milchstraße hinein.
    Ein zweiter Sprung brachte sie bis ganz in die Nähe von Arkon. Hier wendete Rhodan das Boot, schaltete den ortungsschützenden Kompensator wieder aus und sprang in Richtung Tolimon zurück.
    Es mußte für jeden Lauscher an den Strukturtastern nun so aussehen, als nähere sich das Schiff Revnurs
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher