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0052 - Der falsche Inspekteur

Titel: 0052 - Der falsche Inspekteur
Autoren: Unbekannt
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sich mit einem Ruck nach ihm umdrehte. „Ich habe doch nur..."
    „Was hast du nur, Guck?" Es war ein schlechtes Zeichen, wenn Rhodan das y wegließ. „Los, rede schon! Warum kannst du dich nicht an meine Anordnungen halten?"
    „Du hast einmal gesagt, mir würde immer verziehen, wenn ich mit Eigenmächtigkeiten einen guten Zweck verfolge und erreiche."
    „So, habe ich das? Na, und wenn schon? Was ändert das an der Tatsache, daß du dich in Trulan mitten in der Stadt sehen läßt und die Polizei auf uns hetzt?"
    „Im Gegenteil, Chef. Ich habe sie auf eine Stelle gehetzt, an der wir bestimmt nicht sind. Der Platz des Großen Mo..."
    „Schon gut, schon gut!" beendete Rhodan die Debatte, denn er hatte längst begriffen. „Trotzdem möchte ich, daß du mich künftig von deinen separaten Unternehmungen vorher in Kenntnis setzt. Was also ist der Erfolg deiner Bemühungen?"
    „Sie haben mich in der City gesehen und durchsuchen dort jedes Haus. An den Wald hier denkt niemand."
    Rhodan sah hinüber zum Stadtrand. Niemand war mehr dort zu sehen. Die Suchkommandos befanden sich wohl schon auf dem Wege zur Innenstadt. Er nickte Gucky zu. „Also gut, mein Freund. Drücken wir ein Auge zu."
    „Warum nicht gleich alle zwei?" schlug Gucky vor.
    Rhodan grinste und setzte sich wieder.
    „Warten wir, bis es dunkel geworden ist."
     
    *
     
    Die Flugtätigkeit nahm nach Sonnenuntergang erheblich ab. Nur noch vereinzelt glitten kleinere Einheiten über die Randbezirke von Trulan dahin und leuchteten das unter ihnen liegende Gelände mit ihren Suchscheinwerfern ab.
    Aber auch in größeren Höhen blitzten ab und zu die Positionslampen atmosphärischer Flugzeuge auf.
    Ohne Zweifel stand die Hilfsflotte des Imperiums weiter draußen im Raum, um einen eventuell durch die Riegel gelangten Flüchtling endgültig abzufangen.
    Damit rechnete Rhodan, als er gegen Mitternacht das Fernsteuerungsgerät an sich zog und einschaltete.
    Graf Rodrigo schlief. Neben ihm lag Laury, ebenfalls schlafend. Die beiden Menschen paßten gut zueinander, dachte Rhodan flüchtig, aber sie wurden durch Welten getrennt. Was würde Rodrigo zu der Erde des 21. Jahrhunderts sagen? Würde er sich in ihr zurechtfinden können?
    Marshall rührte sich. Er lag mit dem Rücken gegen einen Baumstamm gelehnt. In seinem Schoß ruhte Gucky, der jetzt im Halbschlaf etwas Unverständliches murmelte, einmal leise pfiff und sich dann wieder zusammenrollte.
    Rhodan lächelte. Seine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt, und er konnte die Einzelheiten gut erkennen. Die Kontrollen des Fernsteuerungsgerätes leuchteten matt. Da saß er nun mit seinen Leuten auf einem fremden Planeten, mitten unter einer Meute feindseliger Bewohner, praktisch waffenlos und als Hilfsmittel nur das im Meer versenkte Luxusboot.
    Aber er besaß Verbündete, deren Wert alle Waffen überstieg. Er hatte Gucky, den dreifachen Mutanten mit dem treuen Herzen; Marshall war Telepath und sein Freund; Laury nun, im Augenblick konnte er nicht voll und ganz auf sie zählen, aber sie hatte ihm immerhin das Serum besorgt; und schließlich gab es noch einen Grafen Rodrigo de Berceo, der gut mit dem Degen umzugehen verstand.
    Geräuschlos senkte sich die Luxusjacht auf das Blätterdach des Waldes hernieder und landete sanft auf der kleinen Lichtung.
    Rhodan lauschte nach allen Richtungen und suchte Kontakt mit in der Nähe befindlichen Gehirnen.
    Aber so sehr er sich bemühte, er fand nichts. Niemand hatte den Vorfall bemerkt.
    Er ließ seine Gefährten noch schlafen und ging zu dem kleinen Boot, das hier in der Lichtung wie ein riesiger Wal wirkte. Die silberne Metallhaut schimmerte im Glanz ferner Sterne. Sie war feucht vom Meerwasser.
    Rhodan öffnete die Außenluke und ging erst dann zurück, um die Freunde zu wecken.
    Keine fünf Minuten später versank der Planet unter ihnen und trat dann in den ewigen Tag des interplanetarischen Raumes, der ständig von der strahlenden Sonne erhellt wurde. Tolimon wurde eine silberne Sichel. Deutlich war Trulan zu erkennen, ein funkelndes Diadem auf der schwarzen Nachtseite des Planeten. Man suchte immer noch nach dem falschen Inspekteur und seinem auffälligen Diener.
    Rhodan ließ die Kontrollen einrasten und wandte sich um.
    „Rodrigo, Sie können jetzt nichts tun. Laury wird Ihnen Ihre Kabine zeigen. Schlafen Sie jetzt. Wir wissen nicht, was uns noch bevorsteht, da ist es besser, frisch und ausgeruht zu sein. Auch Laury kann sich schlafen legen."
    Er wartete, bis
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