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0052 - Der falsche Inspekteur

Titel: 0052 - Der falsche Inspekteur
Autoren: Unbekannt
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verfolgen. Vielleicht wäre es gut, wenn wir ein Täuschungsmanöver ausführten. Warten wir, was geschieht."
    Die Minuten tropften dahin. Die vier Menschen und Gucky saßen in ihrem Versteck und starrten hinauf zum Himmel, über den sich erste Schatten senkten. Nicht mehr lange, dann würde es dunkel sein. Wenn man solange warten könnte ...
    Die KOOS -NOR tauchte am Stadtrand auf und flog mit mäßiger Geschwindigkeit dicht über die letzten Villen dahin. Sie hielt genau Kurs auf den Wald.
    Rhodan erkannte deutlich die drei oder vier blitzenden Punkte, die seitlich herangeschossen kamen und das Boot anzugreifen versuchten.
    „Dachte ich es mir doch!" murmelte er. „Gucky! Springe in die KOOS-NOR und berichte John von dort, was du siehst. Ich werde das Boot nach deinen Angaben steuern. Verstanden?"
    „Und ob!" machte der Mausbiber und entmaterialisierte. Fassungslos starrte Graf Rodrigo auf den leeren Fleck und drängte sich näher an Laury. Telepathie und Teleportation blieben auch weiterhin für ihn unbegreiflicher Zauberspuk, so sehr man auch versucht hatte, ihn entsprechend aufzuklären.
    Ich bin in der Zentrale. Schutzschirme eingeschaltet. Die Aras greifen an. Gucky machte eine kurze Pause, dann informierte er weiter: Ich habe auch den Empfänger eingeschaltet. Der Inspekteur hat den Einsatz seiner beiden Kreuzer befohlen. Die KOOS-NOR soll vernichtet werden. Was soll ich tun?
    Rhodan bewegte den Hebel des Fernsteuergerätes. Marshall und Laury sahen, wie das Boot eine scharfe Kurve beschrieb und dann mit unerhörter Beschleunigung davonraste, der sinkenden Sonne entgegen.
    „Melde mir, wenn das Meer in Sicht kommt, Gucky. Und bleibe im Boot, was immer auch geschieht. Es besteht keine Gefahr für dich!"
    Marshall übersetzte die Worte in telepathische Impulse.
    Gefahr...? Was ist denn das?
    Rhodan lächelte kurz, wurde aber sofort wieder ernst. Er sah hinter den Ara-Schiffen her, die ebenfalls in Richtung der Sonne davonrasten. Sie würden eine Überraschung erleben.
    Nach knapp zwei Minuten meldete Gucky: Unter mir das Meer. „Gut", ließ Rhodan zurückgeben. „Dann wirst du jetzt nach einer eleganten Kurve einfach abstürzen und im Wasser verschwinden. Schnalle dich fest, damit dir nichts passiert. In genau zehn Sekunden!"
    Gucky gab keine direkte Antwort, aber Marshall verfolgte seine Gedanken und wußte, daß der Mausbiber begriff und die Anordnungen befolgte. Wieder trat der Steuerhebel in Aktion. Die KOOS-NOR, mehr als zweihundert Kilometer entfernt, reagierte auf den geringsten Impuls. Sie zog fast senkrecht hoch, blieb für einen Augenblick reglos in der Luft hängen - fiel dann wie ein Stein in die Tiefe.
    Für jeden Beobachter mußte es so aussehen, als habe der Antrieb und die Steuerung versagt. Und es gab einige Augen, die den Vorfall sehr aufmerksam verfolgten. Bereits eine halbe Minute später wußte Glogol, daß die Jacht mit dem Piloten an Bord ins Meer abgestürzt war. Damit hatte man dem gesuchten falschen Inspekteur den Fluchtweg abgeschnitten. Er weilte noch irgendwo in der Stadt.
    Trulan wurde hermetisch abgeriegelt. Niemand mehr durfte die Stadt verlassen.
    Eine zweite Durchsuchung begann, diesmal intensiver als vorher.
    Die Agenten und Schmuggler der Galaktischen Händler sahen unsicheren Zeiten entgegen.
     
    5.
     
    Gucky wurde gewichtslos, als die KOOS-NOR fiel.
    Er saß festgeschnallt im Pilotensitz. Die Methode, ein Raumschiff einfach in den Fluten des Meeres versinken zu lassen, war nicht neu. Für die Insassen war das ungefährlich, solange das Schiff dicht blieb.
    Dann schlug das stürzende Boot auf der Wasseroberfläche auf. Der harte Ruck hätte Gucky fast aus den Gurten gerissen, aber dann war es schon wieder vorbei.
    Jetzt sinkt das Boot! gab er durch. Er betrachtete die eingeschalteten Bildschirme, auf denen das zuerst helle Grün immer dunkler wurde. Dann endlich waren die Schirme schwarz. Ich muß schon ziemlich tief sein.
    Ich werde das Boot jetzt anhalten, kam Rhodans von Marshall übersetzte Antwort, damit der Druck nicht zu wirksam wird. Deine Verfolger sind übrigens verschwunden. Wenn du willst, kannst du jetzt zu uns zurückkehren.
    Kann ich nicht noch ein wenig bleiben? Dort im Wald sind wir von der Außenwelt abgeschnitten, hier habe ich den Empfänger. Ich kann abhören, was Glogol für Anweisungen gibt und was gegen uns unternommen werden soll.
    Rhodan zögerte unmerklich, dann dachte er: Also gut! Aber in genau einer halben Stunde bist du hier.
    Gucky
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