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0052 - Der falsche Inspekteur

Titel: 0052 - Der falsche Inspekteur
Autoren: Unbekannt
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Zeit.
    Langsam und bedächtig schritt er mit watschelndem Gang dahin, als ginge ihn die ganze Jagd nichts an.
    Kaum zehn Sekunden später entdeckten sie ihn wieder. Waffen wurden hochgerissen. Rufe ertönten, Kommandos wurden gebrüllt. Ein Offizier näherte sich ihm im Laufschritt.
    Gucky machte eine elegante Wendung nach links und verschwand in einem weiten Portal. Als er keinen Menschen mehr sah, teleportierte er auf das Dach des Gebäudes. Von hier aus beobachtete er den Erfolg seiner Aktion mit Hilfe der Telepathie. Vorsichtig kroch er bis zum Rand des Flachdaches vor und schaute in die Tiefe.
    Die Straße vor dem Portal sah aus wie ein Truppenübungsplatz.
    Die Nachricht von seinem Auftauchen mußte sich mit Windeseile verbreitet haben, denn schon bog ein offener Wagen vom Platz her ein und näherte sich schnell. Bremsen quietschten, dann stieg der Inspekteur aus.
    Glogol hatte Ersatzhosen mit, denn erneut bot er das farbenprächtige Bild eines Admirals der arkonidischen Raumflotte. Mit seiner Pistole fuchtelnd, bahnte er sich einen Weg durch die Menge und stand dann vor dem Offizier, der die Untersuchung leitete.
    Gucky hörte jedes Wort, das unten gesprochen wurde.
    „Den Diener des falschen Inspekteurs, sagen Sie? Wo ist er?"
    „Er floh in dieses Haus. Meine Leute durchsuchen es."
    „Hat es Hinterausgänge?"
    „Werden bereits bewacht." Glogol räusperte sich. „Melden Sie mir, wenn Sie den Kerl schnappen. Ich möchte ihn selbst verhören."
    „Wir kriegen ihn, denn er kann nicht weit sein. Die Augenzeugen berichten, daß er sich nur unbeholfen voranbewegen kann. Es handelt sich um ein halbintelligentes Tier, das eher in den Zoo ..." Der Offizier kam nicht weiter. Wie durch Zauberhand stülpte sich seine Uniformmütze nach unten um und bedeckte sein Gesicht. Er stand plötzlich im Dunkeln. Verständnislos betrachtete Glogol das Zauberkunststückchen seines Untergebenen, für das er im Augenblick kein Verständnis aufbringen konnte. Dann dachte er an sein eigenes Erlebnis mit den Hosen, sah sich vorsichtig nach allen Seiten um, steckte die Pistole ein und benutzte beide Hände dazu, sich seiner Beinkleider zu versichern.
    Auf diesem verrückten Planeten schien alles möglich zu sein.
    „Lassen Sie den Unsinn und suchen Sie den Gauner!" sagte er erstaunlich ruhig und kletterte in den Wagen zurück, um sich erleichtert in die Polster sinken zu lassen. Nun konnte ihm nichts mehr passieren.
    „Und vergessen Sie nicht: Ich will ihn lebendig!" Der Wagen rollte davon. Der Offizier brachte seine Mütze in Ordnung, betrachtete sie einige Sekunden kopfschüttelnd und setzte sie dann wieder auf. Dann stürmte er in das verdächtige Haus, um seine Leute zu größerem Eifer anzuspornen.
    Feststand jedenfalls, daß die Gesuchten hier irgendwo in der Gegend sein mußten. Und man würde sie finden!
     
    *
     
    Rhodan sah auf die Uhr. Er runzelte die Stirn.
    „Es wird Zeit, daß Gucky kommt. Die halbe Stunde ist um. In zwei Stunden ist es dunkel."
    „Er wird Radio hören", vermutete Marshall. „Da ist es kein Wunder, wenn er seine Gedanken abschirmt und die Zeit vergißt."
    Um sie herum war es still. Auf den Feldern und Wiesen zeigte sich kein Mensch. Polizeipatrouillen, die drüben zwischen den Villen umherstreiften, verschwanden plötzlich in Richtung des Stadtzentrums. Sie gingen dabei sehr systematisch vor. Aber sie kehrten dem Wald den Rücken.
    „Sie scheinen uns wahrhaftig in Trulan zu vermuten", murmelte Rhodan erleichtert.
    Marshall schloß die Augen und ging auf Empfang. Es war nicht leicht, aus dem Gewirr der auf ihn einstürmenden Gedanken einzelne Impulse herauszukristallisieren und zu verstehen. Aber es gelang.
    „Neue Direktiven!" flüsterte er, mehr wie zu sich selbst. „Einer der Gesuchten ist am Platz des Großen Mo gesichtet worden." Marshall öffnete die Augen plötzlich und sah Rhodan erstaunt an. „Der Diener des falschen Inspekteurs!"
    Rhodan stieß einen Seufzer aus. „Gucky! Wer sonst? Seine Gestalt ist unverkennbar und kann mit nichts verwechselt werden."
    „Höchstens mit einem Mausbiber", schränkte Marshall ein.
    „Außer Gucky gibt es Mausbiber nur auf Tramp, dem Planeten der sterbenden Sonne. Es muß also Gucky gewesen sein. Er hat also die KOOS-NOR verlassen und stellt wieder Unsinn an" Rhodan machte ein ernstes Gesicht. „Na, warte, wenn er zurückkommt, werde ich ihm meine Meinung sagen. Es ist doch ...!"
    „Ja?" piepste Gucky etwas schuldbewußt und wich zurück, als Rhodan
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