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0049 - Der blaue Tod

0049 - Der blaue Tod

Titel: 0049 - Der blaue Tod
Autoren: Holger Friedrichs
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daraufhin dem vorderen Eingang und wurde von Grivois eingelassen.
    Mauvais hatte sich auf vielen Umwegen Bauzeichnungen von dem Juweliergeschäft besorgt und herausbekommen, dass es früher unmittelbar mit dem Nachbarbau verbunden gewesen war – ein großes Einfamilienhaus. Inzwischen war eine Unterbrechungsmauer gezogen worden, und der Juwelier benutzte die eine Seite für sich, wohnte jedoch nicht über dem Laden. Die andere Seite hatte er an das Ehepaar vermietet.
    Mauvais hatte weiter recherchiert, dass es noch eine Tür geben musste, die beide Seiten verbunden hatte.
    Der Anlass, es in dieser Nacht zu unternehmen, war die Tatsache, dass der Juwelier eine große Sendung geschliffener Edelsteine bekommen und im Tresor verstaut hatte. Der Tresor war im Gegensatz zur Alarmanlage älteren Datums und leicht zu öffnen. Was Geldschränke betraf, so war das Trio ein geradezu perfekt eingespieltes Team.
    Sie suchten das Zimmer auf, in dem sich die Tür befinden sollte.
    Bienmât leuchtete die betreffende Wand an.
    »Da ist nichts«, stellte Grivois trocken fest.
    »Rückt den Schrank auf die Seite«, ordnete Mauvais an.
    Der Bullige und der Kleine fassten an und räumten das Möbelstück erstaunlich leise fort. Wie Mauvais erwartet hatte, zeichneten sich dort, wo es gestanden hatte, die Umrisse eines Durchbruches ab.
    »Du bist wie immer ein As«, sagte Grivois zu Mauvais.
    »Rede nicht soviel, sondern hilf Henri, die Mauersteine auszubrechen.«
    Die beiden Gangster arbeiteten verbissen, während ihr Wortführer zuschaute. Nach etwa einer halben Stunde hatten sie den Durchbruch geöffnet und die Tür freigelegt. Nach einer weiteren Zeitspanne gleichen Ausmaßes hatten sie sie geöffnet und die Wand auf der anderen Seite zerstört. Alle drei stiegen in die Hinterzimmer des Juweliergeschäftes ein.
    Der Tresor befand sich in einem als Büro eingerichteten Raum in der Mitte des Gebäudes. Schweigend betrachteten sie ihn eine Weile, dann sagte Grivois: »Es besteht die Gefahr, dass er an die Alarmanlage angeschlossen ist.«
    »Ja«, erwiderte Mauvais. »Schau dir den Sicherungskasten an. Henri!«
    »Hier.«
    »Gib mir das Stethoskop.«
    Der Bullige kramte in seiner Werkzeugtasche, reichte Mauvais das Gerät und schaute zu, wie dieser es ansetzte. Mauvais bewegte das Kombinationsschloss aber erst, als er Grivois zurückkommen sah.
    »In Ordnung?«
    »Ich schätze, ich habe den richtigen Kontakt unterbrochen«, antwortete der Kleine. »Natürlich kann ich nicht die gesamte Stromanlage des Ladens stilllegen, denn auch das würde bei der nächsten Polizeistation Alarm auslösen, wenn ich nicht irre.«
    »Bekannt«, sagte Mauvais. »Seid jetzt still.«
    Er horchte die Tresortür in der Nähe des Schlosses ab, während seine Finger die Rädchen der Zahlenkombination in Bewegung setzten. Keine Viertelstunde verstrich, und er hatte den Schrank geöffnet. Lachend strichen die Ganoven die Beute ein. Ihre Werkzeugtaschen waren groß genug, alles aufzunehmen.
    Als sie sich wieder aufrichteten, bemerkte Mauvais es als erster.
    »Blaulicht«, sagte er. »Verdammt.« Er blickte wütend durchs Fenster.
    Bienmât schlich in den Ladenraum und kehrte entsetzt zurück.
    »Die Bullen haben das Haus umstellt.«
    Mauvais packte Grivois an den Aufschlägen und zog ihn zu sich heran. »Du hast doch den falschen Kontakt erwischt, Idiot! Darüber unterhalten wir uns noch ausführlich. Los jetzt, wir türmen durch das Nachbarhaus.«
    Nebenan drangen sie in den Schlafraum ein und stellten fest, dass das Ehepaar nach wie vor in tiefer Ohnmacht lag. Sie pirschten auf den Flur hinaus und lugten durch ein Fenster, vor dem die Jalousie nicht heruntergelassen war. Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag.
    Vor ihren Augen rollte ein Streifenwagen im Schritttempo vorüber.
    Gestalten liefen über die Straße und Gehsteige und suchen in Einfahrten und Hauseingängen Unterschlupf – uniformierte, bewaffnete Gestalten.
    »Die haben uns total eingekesselt«, sagte Henri Bienmât.
    »So ein Mist«, fügte der Kleine hinzu.
    Jean-Luc Mauvais zückte seine Pistole und entsicherte sie. Es war eine großkalibrige Waffe, in den USA hergestellt. »Gleich lassen sie die Flüstertüte tönen und fordern uns auf, einzeln und mit erhobenen Händen rauszukommen. Den Teufel werden wir tun.«
    »Wir lassen uns nicht packen«, sagte Henri Bienmât.
    Mauvais kauerte sich neben die Füllung der Hintertür. »Ich laufe als erster und ihr gebt mir Feuerschutz, in Ordnung?« Die
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