Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0046 - Wir deckten seine Karten auf

0046 - Wir deckten seine Karten auf

Titel: 0046 - Wir deckten seine Karten auf
Autoren: Wir deckten seine Karten auf
Vom Netzwerk:
gut Sie sich mit uns stehen? Ich möchte wetten, dass Ihr Stern dann rapide sinkt.«
    »Das ist Erpressung.«
    »Nennen Sie es, wie Sie wollen, Ronder«, erwiderte ich. »Was Sie getrieben haben, war Anstiftung zu Mord und Säure-Attentat. Glauben Sie, ich würde Sie mit Samthandschuhen anfassen? Also, wo steckt Clargo? Ist er wirklich zusammen mit seiner Freundin Waggon aufs Land gegangen?«
    »Nein«, sagte Ronder da sehr leise. »Er ist noch in der Stadt. Sie wohnen in einem Vorort, in ’nem kleinen Häuschen neben einer Kiesgrube. Er gilt da draußen als ein gewisser Martin Trailer, der Bücher schreibt!«
    ***
    Phil und ich wollten uns allein mit Joe Clargo befassen. Wir waren erstklassig aufeinander eingespielt, kannte eine Menge Tricks und brauchten keine Kollegen in die Schlacht zu ziehen. Dass es hart auf hart gehen würde, war uns klar.
    Mr. High, unser Chef, war mit unserem Entschluss allerdings nicht einverstanden. Er legte keinen Wert darauf, dass wir uns mit einem gefährlichen Gangster herumschossen. Er war für eine Kombination der beiden Möglichkeiten. Nachdem er uns seine Absichten entwickelt hatte, mussten wir ihm recht geben. Es kam darauf an, Clargo in erster Linie festzunageln, damit er nicht noch einmal entwischen konnte.
    Es war fast dunkel geworden, als wir uns auf den Weg machten. Phil und ich saßen in einem Wagen, der, obwohl mit einer Funksprechanlage ausgerüstet, äußerlich nicht als Polizeiwagen zu erkennen war. Den Jaguar hatten wir zu Hause gelassen. Dieser Wagen war leider etwas zu bekannt.
    Wir fuhren in normaler Geschwindigkeit durch die Stadt und prüften unterwegs wiederholt über Sprechfunk, was aus den anderen Wagen wurde. Ja, es war alles in bester Ordnung. Die Kollegen, ebenfalls in neutralen Wagen, näherten sich genau nach unserem Zeitplan der Kiesgrube.
    Als wir schließlich die unmittelbare Nähe des Hauses erreicht hatten, in dem Clargo als Martin Trailer wohnte, kletterten wir aus dem Wagen und näherten uns einem älteren Mann, der einen Musterkoffer durch die Gegend schleppte, auf dessen Vorderseite das Bild eines bekannten Staubsaugers geklebt war. Wir stellten uns in einen Hausflur und sahen uns fragend an.
    »Clargo ist zu Hause«, sagte der Staubsaugervertreter, der seit fast einer Stunde sein Gerät anpries, in Wirklichkeit aber einer unserer Kollegen war, »auch diese Waggon befindet sich in der Wohnung. Seien Sie vorsichtig, Cotton, er hat sich eine raffinierte Burg ausgesucht. Nach allen Seiten hin erstklassiges Schussfeld. Ungesehen kann man sich kaum an den Bau heranmachen.«
    »Wie sieht es nach der Kiesgrube hin aus?«
    »Das Grundstück wird zur Kiesgrube hin durch einen kräftigen Zaun aus Maschendraht begrenzt«, berichtete der Beamte weiter. »Dort kann man ohne ’ne Sprengladung oder ’ner Drahtschere nichts ausrichten.«
    »Schön, dann beziehen Sie Ihren Posten«, sagte ich zu ihm. »Sorgen Sie dafür, dass er nicht aufs Dach klettern kann.«
    »Dafür schleppe ich ja schließlich meinen Staubsauger mit herum«, sagte er lächelnd. »Hals- und Beinbruch, Cotton, wann soll’s denn nun losgehen?«
    »In genau vierzehn Minuten«, erwiderte ich. »Bis dahin haben wir die Bewohner der umliegenden Häuser in Sicherheit gebracht, Phil, kontrolliere noch schnell die Straßensperren. Für den Fall, dass Clargo einen Ausbruch versucht, muss er sich festfahren.«
    Ich stieg in den ersten Stock des Hauses und sah mir vom Flurfenster aus das massive Häuschen an, das in einem gut gepflegten Garten hart vor der Kiesgrube stand. Mein Kollege hatte mich richtig unterrichtet. Das Schussfeld Clargos war ausgezeichnet. Der Rasen war kurz geschnitten und Buschwerk war überhaupt nicht vorhanden.
    Der Staubsaugervertreter reichte mir sein Glas.
    Ich suchte damit die Vorderfront des Hauses ab. Alles aber machte einen sehr abweisenden Eindruck. Die Fenster waren geschlossen und von innen hatte man die Vorhänge zugezogen. Nur aus dem Kamin kräuselte eine leichte Rauchfahne.
    Die Zeit verging wie im Fluge. Phil kam zurück und nickte.
    »Die Leute in den benachbarten Häusern haben volle Deckung genommen«, berichtete er. »Dabei hat es überhaupt keine Schwierigkeiten gegeben. Die Straßensperren stehen. Clargo wird selbst mit Gewalt da nicht durchkommen, auf der Straße liegen Drachenzähne. Die hauen jeden Reifen in Stücke. Von mir aus kann’s losgehen.«
    »Wie sieht’s in der Kiesgrube aus?«
    »Unmittelbar unterhalb des Drahtzaunes stehen einige
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher