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0046 - Wir deckten seine Karten auf

0046 - Wir deckten seine Karten auf

Titel: 0046 - Wir deckten seine Karten auf
Autoren: Wir deckten seine Karten auf
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bisher nicht nur einen Auswuchs bekämpft und angeprangert…Sie verstehen, worauf ich abziele, ja? Sie waren die Mitarbeiterin Ihres Vaters… Welche Gangstergruppe hatte er zuletzt aufs Korn genommen? Trafen in der Vergangenheit irgendwelche Drohbriefe ein? Wollte man Ihren Vater einschüchtern? - Ich brauche all diese Informationen.«
    »Sie kennen vielleicht seine Sendungen und Artikel«, sagte June Christor. »Daddy begann sie alle damit, dass er die inzwischen eingegangenen Drohbriefe verlas… Er machte sich über solche Dinge doch immer lustig…«
    »Haben Sie einen bestimmten Verdacht? Ich kann mich erinnern, dass die beiden letzten Sendungen Ihres Vaters die Besitzer verbotener Spielhöllen anprangerten. Er nannte sogar Namen.«
    »Daddy hat selbst mir nichts gesagt«, antwortete sie und hob den Kopf. »Sie dürfen mir glauben, Agent Cotton, ich habe alles versucht, um etwas aus Daddy herauszubekommen, aber er hüllt sich in Schweigen. Er sagt einfach kein Wort.«
    »Sind Sie selbst schon von Gangstern angerufen oder bedroht worden?«
    »Nein, bisher nicht…«
    »Besitzt Ihr Vater ein Geheimarchiv?«
    »Doch, ja…«
    »Ausgezeichnet, und wann kann man sich das ansehen?«
    »Das wird nicht möglich sein«, antwortete June Christor. »Daddy hat das Archiv vor einigen Wochen ausgelagert… Ich weiß nur, dass er es in irgendeinem Safe untergebracht hat.«
    »Kennen Sie wenigstens den Namen der Bank?«
    »Auch das hat Daddy mir verschwiegen.«
    »Miss Christor, versuchen Sie, Ihren Vater zu beeinflussen. Er muss Ihnen sagen, wo sich das Geheimarchiv befindet. Das Aufspüren des Täters und seiner Hintermänner dürfte dann nicht mehr schwierig sein.«
    »Ich werde alles versuchen, Agent Cotton.«
    »Bekam Ihr Vater häufig Besuche? Hatte er einen gewissen Freundenskreis?«
    »Doch ja, Daddy hatte gern Gäste um sich. Er erhielt von ihnen Informationen und horchte sie gern aus. Einen engen Vertrauten hatte er. Das ist Mike Braster. Er ist Reporter bei der Zeitung und arbeitete mit Daddy in einem Ressort.«
    »Wie versteht sich Ihr Vater mit dem Herausgeber der Zeitung?«
    »Mit Mister ten Blair? Nun, er kümmert sich kaum um sein Blatt. Das war doch immer Daddys Sache. Ten Blair hält sich auch kaum hier in der Stadt auf. Er erholt sich dauernd in Florida.«
    »Wie sah Ihre Mitarbeit eigentlich aus, Miss Christor?«
    »Nun, Daddy diktierte mir seine Artikel. Mehr war es nie. Er kam mit dem fertigen Konzept zu mir ins Arbeitszimmer. Seine Unterlagen bekam ich nie zu Gesicht.«
    »Er wird sich aber doch mit Ihnen über seine Vermutungen unterhalten haben.«
    »Natürlich, aber diese Namen sagten mir kaum etwas. Es tut mir leid, Agent Cotton, dass ich Ihnen nicht mehr sagen kann. Daddy sicherte sich immer nach allen Seiten ab. Er liebte es, Geheimnisse zu haben.«
    »Miss Christor«, ich stand auf und drückte meine Zigarette aus, »ich brauche Ihnen wohl nicht zu versprechen, dass wir uns der Sache annehmen werden… Sollten Sie irgendwelche Schwierigkeiten haben, dann rufen Sie unsere Dienststelle sofort an.«
    ***
    Ich brachte sie zur Tür und dann zum Lift. Als sie nach unten fuhr, ging ich zu Phil ins Zimmer und brachte ihn auf Trab. Er verstand nach wenigen Worten, dass er June Christor beschatten sollte. Er benutzte den Schnelllift und war schneller unten in der Empfangshalle als Miss Christor. Zufrieden ließ ich mich dann bei unserem Chef, Mr. High, sehen. Der gut aussehende Mann mit den noch besseren Fähigkeiten war schnell orientiert, als ich ihm ein einziges Stichwort gegeben hatte.
    »Jerry«, meinte er, »der Zufall hat das Mädchen in Ihr Büro geführt. Wirbeln Sie diese Gangster durcheinander und finden Sie heraus, wer das Attentat veranlasst hat. Sie haben freie Hand wie immer.«
    Mehr brauchte er mir wirklich nicht zu sagen. Ich war froh, dem Papierkrieg entronnen zu sein. Ganz abgesehen davon, dass mich dieser Fall ungemein interessierte. Nach Jahren war es zum ersten Mal wieder passiert, dass die Unterwelt einen Angreifer auf diese Art gestraft hat. Wenn wir jetzt nicht aufpassten, dann bekamen diese Leute erneut Oberwasser.
    Ich setzte mich erst einmal in aller Ruhe hinter meinen Schreibtisch und legte mir einen Plan zurecht. Unterstützt wurde diese Vorbereitung durch das Erscheinen der Liste der Verdächtigen, die mit einem Kurierflugzeug von Washington an uns geschickt worden war. Ich ging diese Liste durch, fand bekannte Namen, aber ich war überzeugt, dass keiner dieser Gangster für
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