Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0046 - Wir deckten seine Karten auf

0046 - Wir deckten seine Karten auf

Titel: 0046 - Wir deckten seine Karten auf
Autoren: Wir deckten seine Karten auf
Vom Netzwerk:
Gegensatz zu seiner Glatze einen dichten, schwarzen Bart trug. Das konnte eigentlich Blackie sein, den ich suchte.
    Als der Alte im Zimmer verschwunden war, schlich ich mich an die Tür. Dann knackte etwas, und ein Vorhang am Ende des Korridors wurde zur Seite geschoben. Phil trat hervor und winkte mir zu. Er hatte die Stellung gehalten und den Alten kommen lassen. Phil war damit richtig beraten gewesen. Noch wusste keiner, dass wir uns in der Pension befanden.
    Ein Namensschild gab es an der Tür nicht. Wir bauten uns links und rechts von der Tür auf und warteten auf das Erscheinen des Alten, der bereits wieder näherkam. Der Riegel wurde zur Seite geschoben, und der Alte betrat den Korridor. Er hatte seine Warnung wohl richtig abgesetzt und wollte sich wieder seinen Geschäften widmen.
    Phil schob seinen Fuß zwischen Tür und Türrahmen, während ich dem Alten auf die Schulter tippte.
    Er drehte sich sehr langsam herum, als säße ihm der Schreck in den Knochen. Es war auch so, denn als er mich erkannte, fielen ihm fast die Augen aus den Höhlen. Er räusperte sich, als wollte er etwas sagen, doch er fand seine Stimme nicht. Widerstandslos ließ er sich von mir in das Zimmer zurückschieben, das er hatte verlassen wollen.
    Phil stand bereits dem Schwarzbärtigen gegenüber der ebenfalls mehr als fassungslos war.
    »Das haste fein eingefädelt«, sagte der Schwarzbärtige zu dem Totenkopf und verzog verächtlich sein Gesicht. »Jetzt hast du die beiden Kerle reingeschafft.«
    Der Schwarzbärtige sah verrottet aus. Seine Kleidung bestand aus oft geflickten Lumpen, die in einem erstaunlichen Gegensatz zu seinem sauberen Gesicht standen.
    »Blackie, red’ doch keinen Unsinn«, sagte der Totenkopf. »Ich habe sie nicht ’reingelassen, das schwöre ich dir.«
    »Er hat uns wirklich nicht hereingelassen, Blackie«, erwiderte ich, »aber er hätte es ruhig tun können. Muss der Mann unbedingt hierbleiben?«, fragte ich.
    »Schon gut, schon gut, ich werde mich verkrümeln,« sagte der Alte. Er hatte es sehr eilig, zur Tür zu kommen. Ich nickte Phil zu, und er schloss sich dem Totenkopf an. Da der Mann ein Telefongespräch geführt hatte, traute ich ihm nicht ganz über den Weg. Blackie schien ebenfalls ein ziemlich ungutes Gefühl zu haben. Er hatte ja seinerseits seinem Pensionswirt nicht über den Weg getraut.
    Als sie gegangen waren, bot ich Blackie eine Zigarette an, die er nur zögernd annahm.
    »Machen Sie’s kurz«, forderte er mich auf. »Ich möchte von hier verschwinden. Ich habe das Gefühl, auf ’nem Vulkan zu stehen.«
    »Nennen Sie sich auch Clem Ronder?« erkundigte ich mich.
    »Ist das so wichtig? Ja, ich heiße Clem Ronder, Blackie ist nur mein Spitzname.«
    »Christor sprach mit Ihnen nicht wahr? Der Fuchs sollte sich vor der Klapperschlange hüten, ja?«
    Clem Ronder, genannt Blackie, verfärbte sich sichtlich. Er massierte sich seinen Hals, als habe er plötzlich Atembeschwerden bekommen.
    »Was wissen Sie eigentlich von allem?«, fragte er.
    »Seit wann arbeiten Sie für Christor?«
    »Ich arbeite für keinen Menschen.«
    »Aber Sie verkaufen Informationen, ja?«
    »Man muss ja schließlich leben. Aber wer sind Sie, Sir?«
    »Ich heiße Jerry Cotton und bin Angehöriger des FBI«, stellte ich mich vor. »Vor wem haben Sie Angst, Ronder?Vor Locallo? Oder vor Clargo?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden, Agent Cotton«, sagte er heiser.
    »Sie wollen aber doch nicht abstreiten, dass Christor Sie angerufen hat, oder?«
    »Sie haben das Gespräch angehört?«
    »Wollen Sie es abstreiten?«
    »Ja doch, ich habe mit ihm gesprochen! Ist das ein Verbrechen?«
    »Noch nicht, aber daraus kann eines werden«, erläuterte ich. »Wenn Sie nämlich wissentlich Kenntnisse verschweigen, die zur Ergreifung des Mörders führen können, dann werden Sie eines Tages Bekanntschaft mit dem Gericht machen können. Lassen Sie sich das durch den Kopf gehen.«
    »Ich weiß nicht, was ich verschwiegen haben sollte. Ich weiß nämlich nichts«, antwortete Ronder und hob die Schultern, als wäre ihm alles fürchterlich gleichgültig.
    »Wo hält sich Mike Braster zurzeit auf?«
    »Lassen Sie mich gefälligst in Ruhe, Sir! Verlassen Sie zuerst mein Zimmer! Ich habe nichts Ungesetzliches getan, und ich will daher auch nichts mit der Polizei zu tun haben. Ich hoffe, dass ich mich deutlich genug ausgedrückt habe.«
    »In Ordnung, ich werde gehen, Ronder, aber Sie werden mit gehen«, sagte ich. »Wir wollen unsere Unterhaltung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher