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0045 - Ich entkam der Teufelshöhle

0045 - Ich entkam der Teufelshöhle

Titel: 0045 - Ich entkam der Teufelshöhle
Autoren: Ich entkam der Teufelshöhle
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verschwinden. Als FBI-Beamter lässt man sich ohne Haussuchungsbefehl nicht in fremden Wohnungen sehen. Und der Krach würde wohl gleich ein paar Leute anlocken.
    Während ich mit dem Lift hinabfuhr, klopfte ich mir den Staub von Jacke und Hose. Ich ging zum Pförtner, der von der Explosion nichts gehört zu haben schien, und fragte ihn: »Wann ist Mr. Marselli aus dem Haus gegangen?«
    »Er ist heute Morgen in Begleitung von drei Männern weggefahren«, erklärte der Portier. Weitere Fragen ergaben nichts.
    Langsam begann mich der Fall wirklich zu interessieren. Zeitbomben sind schließlich keine Scherzartikel, und gleichgültig, für wen die Höllenmaschine bestimmt war, es blieb ein klarer Mordversuch.
    Ich setzte mich in den Wagen und machte mich auf den Weg zum Distriktbüro. Unterwegs bemerkte ich einen roten Chrysler, dessen Fahrer sehr darum bemüht war, mir auf den Fersen zu bleiben. Kurz vor meiner Dienststelle schüttelte ich meinen Verfolger ab, indem ich in eine Seitenstraße einbog und zusätzlich noch ein paar Häuserblocks umkurvte. Als ich mich dem Distriktbüro näherte, erlebte ich eine Überraschung. Vor der Hofeinfahrt auf der Rückseite des Gebäudes stand der rote Chrysler. Man schien mich also zu erwarten. Ich hielt den Jaguar in gebührendem Abstand an und pirschte mich von hinten an den Wagen meines Verfolgers, wobei ich darauf achtete, dass ich nicht im Rückspiegel gesehen werden konnte. Meine Hand befand sich bereits unter dem Jackett in der Nähe des Pistolenhalfters, als die Wagentür geöffnet wurde und Phil und ein verteufelt hübsches Mädchen ausstiegen.
    Phil lächelte. »Lass dein Schießeisen stecken, sonst bekommt es Miss Arpád mit der Angst zu tun.«
    Nun, ich begrüßte Phils schwarzhaarige Begleiterin. Wir nahmen das Mädchen in unsere Mitte und führten es in mein Office. Hier angekommen, rief ich zuerst das Polizeirevier an, zu dessen Bereich die Straße gehörte, in der Marsellis Wohnung lag.
    Ich erkundigte mich, ob man inzwischen die Explosionsstelle gemeldet und die Wohnung durchsucht habe. Man hatte beides. Anschließend erzählte ich dem Beamten, dass ich durch das Öffnen der Tür die Explosion verursacht hatte und dass man möglicherweise meine Fingerabdrücke gefunden habe.
    Phil starrte mich verwundert an. Ich raunte ihm zu, dass ich ihm später berichten würde, und sprach wieder in den Hörer: »Ist der Wohnungsinhaber eigentlich schon aufgetaucht?«
    Ich gebrauchte absichtlich den Namen Marselli nicht, weil Miss Arpád den Burschen ja kannte.
    Die Antwort fiel negativ aus, und ich bat den Kollegen von der Stadtpolizei, mich anzurufen, wenn Marselli aufkreuzen sollte.
    Danach unterhielten wir uns mit Miss Arpád ausführlich über ihren verschwundenen Freund, aber wir konnten auch von ihr nichts erfahren, was ein Anhaltspunkt für die Suche nach ihm gewesen wäre. Wir fuhren zum Verwaltungsbüro der Metropolitan Opera und verlangten den geschäftsführenden Direktor zu sprechen. Erst nachdem wir unsere Dienstausweise vorgezeigt hatten, geruhte ein kleiner schwitzender Kerl uns zu empfangen. Das Einzige, was wir erfuhren, war die Tatsache, dass Marselli gerade in Ferruccis Garderobe aufgetaucht war, als man den Sänger suchte und nicht finden konnte. Wie Marselli hinter die Bühne gekommen war, konnten uns weder der Direktor noch die Bühnenarbeiter erklären, die wir anschließend verhörten.
    Wir fuhren ins Waldorf. Wir sprachen mit dem Empfangschef, dem Portier, den Liftboys, dem Etagenkellner, dem Zimmermädchen und einer Reihe anderer Leute. Ferrucci war an dem Tag, seit dem man ihn vermisste, zuletzt in der Hotelbar gesehen worden, wo er einen alkoholfreien Cocktail getrunken hatte. Er hatte nicht den Eindruck eines Mannes gemacht, der sich bedroht fühlte. Es bestand auch nicht der leiseste Anhaltspunkt dafür, dass er mit Gewalt entführt worden wäre.
    Damit waren unsere Nachforschungen im Sand verlaufen und die ganze Sache an einem toten Punkt angekommen.
    ***
    Wir suchten uns ein Speiserestaurant, wo man zu akzeptablem Preis ein saftiges Steak essen konnte. Nach dem Essen ließen wir uns einen starken Kaffee servieren und rauchten eine Zigarette.
    Wenn man in einem Fall nicht vorankommt, empfiehlt es sich immer, seine Gedanken vorübergehend mit etwas anderem zu beschäftigen. Wir unterhielten uns also über die Aussichten verschiedener Baseball-Mannschaften in den Ausscheidungskämpfen um die amerikanische Baseballmeisterschaft. Als es Zeit war,
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