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0045 - Ich entkam der Teufelshöhle

0045 - Ich entkam der Teufelshöhle

Titel: 0045 - Ich entkam der Teufelshöhle
Autoren: Ich entkam der Teufelshöhle
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Luft und tastete mich so weit voran, wie ich kam. Dann kehrte ich um.
    »Geht’s nicht?«, fragte Ferrucci. Ich zuckte die Achseln. »Ich wollte nur feststellen, ob ich einen Kopfsprung wagen kann. Man kommt ein paar Yards weiter damit, wissen Sie?«
    Ich ging ein paar Schritte zurück. Ich schloss die Augen und atmete tief ein. Dann lief ich an und sprang ins Wasser. Ich schwamm, langsam, kraftvoll und gleichmäßig. Als ich die erste Atemnot spürte, folgte ich dem Rat unseres FBI-Schwimmlehrers: Schlucken Sie Luft aus Ihrem Mund in den Magen hinab.
    Es ging ein paar Züge weiter. Die Strömung des zurückflutenden Wassers half mir. Aber der Gang war länger, als ihn der beste Taucher der Welt ohne Atemgerät hätte durchschwimmen können.
    Und dann verlor ich das Bewusstsein.
    ***
    »Zum Teufel, wie lange dauert es denn noch?«, fragte Phil nun schon das dritte oder vierte Mal.
    Der Taxifahrer zuckte die Achseln: »Es ist nicht mehr weit, aber ich kann doch nichts dafür! Außerdem werden wir niemals dort ankommen, wenn Sie so weiterrasen!«
    Phil stutzte.
    »Wieso?«, rief er hastig.
    »Na, weil wir vorher alle längst das Genick gebrochen haben werden!«, stöhnte der Fahrer. »Himmel, ich bin ja was gewöhnt, aber das…«
    »Nur ruhig bleiben!«, röhrte Captain Hy wood. »Decker versteht zwar nichts vom Autofahren, aber gerade deshalb müsste ja alles gut gehen.«
    Schweigen kehrte ein. Mr. High räusperte sich zweimal, sagte aber nichts. Über Hywoods Scherz hatte niemand auch nur die Lippen verzogen. Der Captain hatte es wohl auch nicht erwartet.
    »Fahren Sie langsamer!«, rief der Taxifahrer plötzlich. »Die Gegend kommt mir bekannt vor. Es muss ganz in der Nähe gewesen sein…«
    Phil nahm den Fuß vom Gaspedal und ließ die wahnsinnige Geschwindigkeit langsam abfallen. Seine Hände hatten sich fest um das Steuer gekrampft, seine Lippen lagen hart aufeinander und bildeten zwei schmale, weiße Striche in seinem Gesicht, das wie eine marmorne Maske wirkte.
    »Hinter dieser Kurve!«, rief der Fahrer. »Eine halbe Meile hinter dieser Kurve muss es sein! Ich erinnere mich ganz genau! Hinter dieser Kurve!«
    »Gott sei Dank«, sagte Mister High. Seine Stimme war so leise, dass man sie kaum hören konnte. Trotzdem verstand jeder die drei Worte, denn in das lange Schweigen waren sie wie gewichtige Tropfen hineingefallen.
    Phil zog den Wagen auf die äußerste Seite der Straße heran, ging in die Kurve und trat das Gaspedal wieder durch. Mit einem aufheulenden Motor schoss er aus der Kurve heraus wie eine Rakete.
    »Da hinten, sehen Sie?« rief der Fahrer und zeigte nach weit vorn, wo der Umriss eines Gebäudes sichtbar wurde.
    »Das ist es?«, fragte Phil grimmig.
    »Das Haus ist es!«, sagte der Fahrer.
    Phil riss das Steuer herum. Mit einem holpernden Satz durchbrach der schwere Wagen die niedrige Hecke und fegte wie ein Ungewitter auf das Haus zu, umrundete es und hielt mit quietschenden Bremsen auf der Rückseite.
    Die Männer sprangen heraus. Mr. High auf der dem Meer zugewandten Seite.
    »Phil!« Seine Stimme überschlug sich. »Dort! Im Meer! Treibt dort nicht ein Körper?!«
    Phil sah es. Und lief auch schon. Mantel, Hut und Jacke flogen beiseite. Mit einem Kopfsprung stürzte er sich ins Wasser.
    Mr. High aber zeigte wieder einmal, warum er Chef war. Er saß bereits am Funkspruchgerät und ließ sich eine Blitzverbindung mit Bridgeport geben, der nächstliegenden Stadt.
    »Blitzeinsatz für FBI Bridgeport«, rief er. »Einen Arzt…!«
    Wenig später kniete Phil neben meinem bewusstlosen Körper und machte Wiederbelebungsversuche…
    ***
    Sellini wurde mit einem Oberarmschuss in seiner Wohnung verhaftet. Er gab jeden Widerstand auf, als er mich erkannte…
    Der letzte Gangster von Mools Bande wurde im Hafenviertel aufgespürt. Sellini und er gingen beide auf den elektrischen Stuhl.
    Sechs Wochen später saßen Phil und ich wieder in der Oper, wie am Beginn dieses Falles.
    Aber diesmal saßen wir in der Ehrenloge der Metropolitan. Zwischen uns eine eben genesene schwarzhaarige Schönheit aus Ungarn.
    Und auf der Bühne erklang die Stimme eines großen Sängers…
    ENDE
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