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0045 - Ich entkam der Teufelshöhle

0045 - Ich entkam der Teufelshöhle

Titel: 0045 - Ich entkam der Teufelshöhle
Autoren: Ich entkam der Teufelshöhle
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Luke, die nun für immer unerreichbar war.
    ***
    Es war nachts gegen zwei Uhr.
    In Highs Büro brannte noch immer Licht. Phil saß mit offenem Kragen und gelöster Krawatte in einem Sessel. Der Chef sah ihn fragend an.
    »Nun…«
    Phil schüttelte den Kopf.
    »No, Chef. Noch nichts erreicht. Alles, was wir bisher unternommen haben, war vergeblich.«
    Es klopfte. Mr. High rief: »Come in!«
    Bill Nurs trat ein.
    »‘n Abend, Chef«, sagte er. »‘n Abend, Phil. Ich habe soeben von der Sache mit Jerry gehört. Ich kam gerade von einem Einsatz im Hafen zurück und hätte jetzt eigentlich Dienstschluss. Ich wollte fragen, Chef, ob Sie mich nicht noch einsetzen können.«
    Mr. High schluckte. Seine Augen schimmerten feucht.
    »Vielen Dank, Bill«, sagte er. »Wir können jeden Mann gebrauchen. Es sind noch circa fünftausend Taxi- und Mietwagenunternehmen abzusuchen…«
    Es klopfte ein zweites Mal.
    »Come in!«
    George und Ransome aus der Funkzentrale traten ein.
    »Hallo, Chef! Wir möchten gern, dass Sie uns bei der Sache nach Jerry einsetzen. Unser Nachtdienst ist beendet, und wir haben jetzt Zeit.«
    Phil schluckte.
    Noch bevor unser Chef etwas erwidern konnte, polterte Captain Hywood von der Stadtpolizei in den Raum.
    »Verdammt noch mal!«, brüllte er in seiner üblichen Art. »Was hört man da mitten in der Nacht für Hiobsbotschaften? Dieser tölpelhafte Cotton ist verschwunden? Mister High, wir sind am längsten Freunde gewesen, wenn Sie mich und meine vierzig Leute nicht sofort bei der Suche beschäftigen!«
    Die Stimme des Chefs war ein wenig leiser als sonst, als er heiser sagte: »Das vergesse ich euch nie!«
    Phil fischte in seinen Jackentaschen.
    »Los, Boys«, schrie er. »Sucht alle Adressbücher zusammen, die sich in diesem Haus auftreiben lassen. Und dann treffen wir uns hier zur Besprechung!«
    Um halb vier trat der FBI-Beamte Marsley an einen Taxistand, wo vier Wagen geparkt standen und Platz für zwei weitere war, die vermutlich unterwegs waren. Mit geschäftsmäßiger Routine wiederholte er die Frage, die er in dieser Nacht bereits so oft gestellt hatte: »Hallo, Boys! Ich bin G-man Marsley. Einer unserer Kollegen schwebt in Lebensgefahr. Es ist möglich, dass er in der gestrigen Nacht ein Taxi oder einen Mietswagen benu…«
    Er kam nicht einmal dazu, auszusprechen. Womit er nicht gerechnet hatte, das trat ein. Einer der Fahrer sprang auf ihn zu und rief: »Cotton, nicht wahr, Cotton war es?«
    Marsley lief schon zu seinem Wagen: »Steigen Sie ein!«, rief er. »Steigen Sie sofort ein! Wir müssen ins Distriktgebäude.«
    Zehn Minuten nach vier rasten sechs Streifenwagen des FBI die Ausfallstraße nach Nordosten hinaus. Im vordersten Wagen saßen Marsley, Mr. High, Phil Decker und Captain Hywood. Phil hockte am Steuer und holte aus dem Motor heraus, was nur herauszuholen war. Neben ihm saß der Taxichauffeur. Er wiederholte immer wieder: »Wäre ich doch schon heute Nachmittag zur Spesenabrechnung zu Ihnen gekommen! Aber ich dachte, beim FBI ist mir das Geld sicher…«
    Phil hatte nur Augen für die Straße. Hin und wieder überzeugte er sich durch einen leichten Druck seines linken Oberarmes gegen die Brust davon, dass seine Dienstpistole im Schulterhalfter saß.
    Später erfuhr ich, dass sogar Mr. High eine Pistole mitgenommen hatte. Und das will bei unserem Chef etwas heißen…
    ***
    Die zweite Flut war gekommen.
    Wir hatten Miss Arpád, die nur noch selten einen Laut von sich gab, auf der Eichentür festgebunden. Wir hatten dafür unsere Hemden in Streifen gerissen. Ferrucci durfte sich an der Tür festhalten.
    Ich schwamm. Als der Flutspiegel sank, hatte ich den verzweifeltsten Plan meines Lebens gefasst. Die Chancen standen neunzig zu zehn gegen mich.
    Als das Wasser so weit gefallen war, dass wir wieder Boden unter den Füßen hatten, begann ich meine überanstrengten Muskeln zu massieren. Ich knetete sie, bis sie schmerzten. Dann legte ich mich eine halbe Stunde lang flach auf den Rücken. Endlich erhob ich mich und sagte: »Ferrucci, beten Sie! Ich will versuchen, den Gang entlang bis zum Meer zu tauchen. Bei der zurückweichenden Flut besteht eine Chance. Die Strömung wird mich mit hinaus ins Meer ziehen. Vielleicht komme ich nach draußen, bevor ich vor Atemnot erstickt bin. Es ist unsere einzige Chance…«
    Ferrucci sah mich aus weit geöffneten Augen an. Plötzlich griff er nach meiner Hand und presste sie. Er stammelte etwas auf Italienisch.
    Ich kroch in den Gang, holte
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