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0044 - Der Flammenteufel

0044 - Der Flammenteufel

Titel: 0044 - Der Flammenteufel
Autoren: Dieter Saupe
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Gewand auf und rieb sich damit den Körper ab. Zamorra wusste, dass er etwas von der schützenden Substanz auf seine Haut bringen wollte. Aber das konnte nicht viel sein. Die Flüssigkeit war längst getrocknet.
    Unerbittlich ging Zamorra näher auf den Dämonen zu. Schon war er ihm auf Reichweite nahe gekommen.
    »Hinauf mit dir!«, rief er.
    Und Fuego gehorchte. Der alte stolze Krieger der Indios kam in ihm durch.
    Vor einem Gegner durfte er nicht aufgeben.
    Er biss die Zähne zusammen und betrat den Scheiterhaufen. Zamorra konnte sehen, wie der Feuergeist sich auf die Lippen biss, um nicht aufzuschreien. Dann lief Fuego los. Wenn er sich schon den grimmigen Schmerzen aussetzen sollte, dann wollte er die Prüfung wenigstens schnell hinter sich bringen.
    Mit gewaltigen Sätzen schoss er über den Holzhaufen hinweg.
    Dann sprang er auf der anderen Seite hinab.
    »Noch einmal«, sagte Zamorra, und Fuego erschrak.
    Seelenruhig schritt Zamorra zum zweiten Mal durch die lodernden Flamme, ohne von ihnen verletzt zu werden. Die Zaubersäfte Morencitas taten ganze Wunder.
    »Noch einmal!«, wiederholte Zamorra.
    Nur langsam kam Fuego näher. Und dann kam eine Reaktion, die niemand erwartet hätte. Fuego musste zum oberen Ende des Holzstoßes gehen. Er kam in kurzer Entfernung an Nicole und dem Mexikaner vorbei.
    Plötzlich schoss er zur Seite, und bevor jemand ihn hindern konnte, hatte er Zamorras Sekretärin mit starken Armen gepackt und mit sich fortgerissen.
    Nicole war so überrascht, dass sie an keine Gegenwehr dachte.
    Höhnisch grinsend fuhr Fuego den Professor an.
    »Wenn du selbst nicht brennst, Zamorra, dann will ich sehen, ob dieses Mädchen auch stärker ist als das Feuer. Ich werde sie auf meinen nächsten Gang mitnehmen.«
    Schon schickte er sich an, auf den glutheißen Holzstoß zu steigen.
    Da nahm Zamorra alle Kräfte zusammen. Er spurtete, als wäre er von einem Düsenaggregat angetrieben. In sechs, sieben unglaublichen Sätzen war er hinter dem Dämon.
    Dann holte er aus. Fuego wurde von einem so unerbittlich harten Karateschlag am Hals getroffen, dass er wimmernd in die Knie ging.
    Der harte, brutale Griff seiner starken Klaue ließ nach. Nicole ließ sich schnell zu Boden fallen und rollte weg. Bevor Fuego sie wieder zu fassen bekam, hatte sie sich aufgerichtet.
    Fuego wollte hinter ihr her. Aber Zamorra war auf der Hut. Er stellte sich dem Dämon in den Weg. Zwei harte Faustschläge trafen ihn links und rechts am Kinn. Sein Kopf wurde hin- und hergeschleudert.
    Und Zamorra gab nicht nach. Schlag auf Schlag ließ er auf den vollkommen wehrlosen Dämonen niedergehen. Er hätte ihn jetzt erledigen können. Aber er sah die Schwäche des Gegners.
    »Ins Feuer mit dir!«, rief er ihm zu. Aber Fuego dachte nicht daran.
    Er ging wohl auf den Holzstoß zu, aber plötzlich brach er wieder aus und versuchte, an Nicole heranzukommen.
    Da riss dem Professor der Geduldsfaden. Mit einem wütenden Aufschrei stürzte er sich auf den Hinterhältigen, warf ihn mit einem gezielten Schlag zu Boden, riss ihn wieder hoch und stemmte ihn wie ein Federgewicht über seinen Kopf. Dann trat er langsam bis zum Rand des Plateaus vor.
    »Nein!«, schrie Fuego Bravo in seiner Todesangst.
    Zamorra hatte nicht wenig Lust, den brutalen Ungeist einfach in die Schlucht zu stürzen. Sechshundert Meter tief fiel der Felsen hier ab. Und Zamorra wusste, wie ein Mensch aussieht, der aus dieser Höhe hinabstürzt.
    Aber er besann sich eines anderen. Er wollte den Dämon bezwingen. Er wollte keinen Wehrlosen töten. Und er musste diesem Feuergeist zeigen, dass menschlicher Geist sehr wohl mit den unerforschlichen Kräften der Geisterwelt Schritt halten kann.
    Als er so in die Tiefe der Schlucht hinuntersah, wusste er plötzlich, wie er den Dämonen zum letzten Mal fordern würde. Er sollte seine grässlichen Morde bezahlen, indem er alle Todesfurcht in wenigen Sekunden erleben musste, die er sein ganzes Leben lang nicht gekannt hatte.
    »Gibst du dich für heute besiegt?«, fragte Zamorra und ließ den Körper des Gegners zu Boden gleiten.
    »Ja«, stöhnte Fuego. »Aber nur für heute. Das nächste Mal werde ich dich zerschmettern. Ich habe Kräfte, die du noch nicht kennst.«
    Zamorra lachte.
    »Ha!«, rief Fuego geringschätzig. »Du glaubst es mir nicht, Zamorra, nicht wahr?«
    »Ich habe dir nie etwas geglaubt«, gab Zamorra ruhig zurück.
    »Und da du dich für allgewaltig hältst, wird es dir nichts ausmachen, bis morgen fliegen zu
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