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0044 - Der Flammenteufel

0044 - Der Flammenteufel

Titel: 0044 - Der Flammenteufel
Autoren: Dieter Saupe
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konnte er mit leichten schnellen Schlägen überwinden. Gegen den Strudel kam ihm diese Strömung vor wie die leise klatschenden Wellen in einem Freibadbassin.
    Er war schon am Ufer, als Fuegos Kopf aus dem Wasser auftauchte. Mit einem wütenden Schrei stürzte sich der Dämon wieder ins Wasser, als er sich zum zweiten Mal besiegt sah. Erst wenige Meter vor dem Ufer tauchte er wieder auf.
    Er tat ein paar Schritte auf den scharfen Felsenklippen. Dann ließ er sich niedersinken, ausgepumpt, völlig erschöpft und wieder bezwungen.
    »Du bist kein Mensch, Zamorra«, sagte er keuchend. Seine Lungen bebten noch, sein Atem ging hechelnd. »Nein, du bist kein Mensch. Du bist ein Dämon wie ich, nur von einer anderen Erde.«
    »Und du, Fuego«, sagte Zamorra verächtlich, »bist kein Dämon. Du bist ein hinterhältiger Gegner, der einen hinterrücks überfallen will. Und wenn es darum geht, die Kräfte zu messen, versagst du kläglich. Deine Stunden sind gezählt, Feuergeist. Bald habe ich dich bezwungen, und du wirst sterben.«
    Fuego Bravo lachte höhnisch auf.
    »Nie, Zamorra!«, rief er. »Nie wirst du mich ganz besiegen. Denn Fuego hat Kräfte, die du nicht kennst. Und ich werde mit allen meinen Zauberkräften kämpfen, die mir zur Verfügung stehen.«
    »Mit billigen Tricks, wolltest du sagen.«
    Fuego spuckte verächtlich aus. »Meinetwegen mit Tricks«, sagte er wütend.
    »Gut, dass ich das weiß«, gab Zamorra zurück. »Dann werde ich meine Trickkiste eben auch öffnen. Und du wirst mehr als ein blaues Wunder erleben. Du bist besiegt für heute – halte dich morgen in deiner Höhle bereit. Ich werde dir ankündigen, wie unser nächster Kampf aussieht. Und merke dir, dass es dein vorletzter Kampf sein wird. Viermal willst du dich mit mir messen – das war dein Befehl. Jetzt befehle ich, Fuego, denn ich war heute schon zweimal der Stärkere. Wenn ich dich noch zweimal besiege, gibt es dich nicht mehr.«
    »Huizanco!« , brüllte der Geist der Berge und Flammen auf. Es war ein altes Indiowort, das Zamorra nicht verstand. Aber er konnte sich denken, dass es kein Kosewort war, das ihm der Dämon entgegenschleuderte.
    »Du wirst mich nie besiegen«, sagte der Dämon. »Meine Tage sind noch nicht gezählt. Noch bin ich mächtig, und die Welt der Berge gehört mir.«
    »Du hältst dich für unbesiegbar, nicht wahr?« fragte Zamorra.
    Da schüttelte der Dämon den Kopf.
    »Einer kann mich abberufen, wenn meine Zeit zu Ende ist. Aber dann müsste ich kläglich versagen. Dann würde er kommen und meiner Herrschaft ein Ende bereiten. Aber du bist nicht der Mann dafür, Zamorra, und du bist auch nicht der Geist dafür.«
    »Und welchem Geist würdest du gehorchen?«, fragte Zamorra lauernd.
    »Nur dem einen. Dem einzig großen. Es ist der Große Inka selbst. Er hat uns eingesetzt in der Urzeit. Und ich weiß nicht, ob ich tausend oder dreitausend Jahre alt bin. Aber ich werde noch einmal dreitausend Jahre alt. Ich werde dem mächtigen Großen Inka beweisen, welche Kraft in mir ist. Ich werde das Land und die Berge befreien von allen Fremden. Und dich, Zamorra, werde ich morgen zerstören. Gleichgültig, welchen Kampf du mir befiehlst.«
    »Wir werden es sehen«, sagte Zamorra mit fester Stimme. »Wenn deine nächsten Kämpfe so ausfallen wie die heutigen, wird von dir nichts mehr übrig bleiben. Und deinen Inka brauchen wir auch nicht dazu. Ich durchschaue dich, Fuego. Und ich werde dich ganz in die Knie zwingen.«
    »Huizanco!« , schrie der Dämon wieder.
    Diesmal gab Zamorra keine Antwort mehr.
    Als er zum Jeep ging, hatte sich Les Babos bereits hinters Steuer gesetzt. Mit Spannung hatte er verfolgt, wie Zamorra sich mit Fuego gemessen hatte. Er sprudelte über von Worten der Anerkennung.
    »Danke«, sagte Zamorra nur. »Aber fahren Sie jetzt bitte, Babos. Ich muss noch einen Plan ausarbeiten, wie ich Fuego ganz besiege. Ich fürchte, dass er seine Wahnideen nicht aufgibt. Er wird immer wieder Unheil anrichten, wenn wir es bei den kleinen Lektionen von heute belassen. Er muss unschädlich gemacht werden, sonst werden die Menschen hier nie ihre Ruhe finde.«
    Zamorra stieg ein. Das Indiomädchen Morencita hatte sich im Fond niedergelassen. Sie tippte dem Professor auf die Schulter.
    »Zamorra muss den Geist mit dem Feuer bekämpfen«, sagte das Mädchen.
    Der Professor wandte sich halb nach ihr um, als Les Babos anfuhr.
    »Was meinst du damit?«, fragte er.
    » Fuego heißt Feuer. Er wirft das Feuer in die Berge, er
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