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0044 - Der Flammenteufel

0044 - Der Flammenteufel

Titel: 0044 - Der Flammenteufel
Autoren: Dieter Saupe
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Es war Les Babos, der ihn zurückhielt.
    »Was hat dieses Mädchen mit Ihnen vor, Professor?«
    »Nicole? Was meinen Sie damit?«
    »Ich spreche nicht von Ihrer Sekretärin. Ich meine das Indiomädchen.«
    »Morencita? Sie kennt ein Mittel, mit dem man sich bestreichen kann und das nicht brennt. Sie weiß, dass Fuego es anwendet. Er bestreicht sein seltsames Feuerkleid aus Federn damit. Deshalb meinen die Leute, das Feuer kann ihm nichts anhaben.«
    »Und Morencita verschafft Ihnen dieses Mittel?«
    »Ja. Es wird, wie sie sagte, aus einer bestimmten Baumrinde gewonnen. Weiß der Kuckuck, woher sie das so schnell beschaffen kann.«
    Zamorra hatte längst gespürt, dass etwas Geheimnisvolles um dieses Mädchen war. Sie musste eine Art sechsten Sinn besitzen, wie man ihn oft bei Naturvölkern trifft. Sie kennen alles, was im Leben und auf der Erde vor sich geht. Und sie kennen die Wundermittel ihrer Urväter, und oft sind sie dadurch jedem Fortschritt der ganzen zivilisierten Welt überlegen.
    Zamorra verabschiedete sich von Les Babos und bat darum, dass ihn jemand in drei Stunden wecken sollte.
    »Ich darf auf Sie zählen, nicht wahr?«, fragte er. »Sie werden mich zum Plateau fliegen?«
    »Si, Señor«, sagte der Mexikaner. »Sie und die Señorita Duval.«
    ***
    Als Zamorra erwachte, sah er das Indiomädchen auf einem Hocker neben dem Tisch sitzen. Sie hatte eine Schüssel mit einer wohlriechenden Flüssigkeit vor sich stehen. Daneben standen mehrere kleine und große Flaschen mit unbekannten Säften. Morencita war gerade dabei, die Mischung für das betreffende Schutzmittel herzustellen, das feuerfest war und ihn vor den Flammen schützen sollte.
    »Komm aus dem Bett, Zamorra«, sagte das Mädchen.
    Zamorra schob die Bettdecke weg und sprang aus dem Bett. Er war nur mit einer Badehose bekleidet, die er vor dem Schlafengehen schnell gegen die durchnässte Hose der letzten Nacht eingetauscht hatte.
    »Komm, Zamorra«, sagte sie leise.
    Als er sich nicht rührte, machte sie ein paar Schritte auf ihn zu.
    Griff nach seiner Hand. Zog ihn langsam zum Tisch, wo die Schüssel mit den seltsamen Essenzen stand.
    Zamorra ließ es über sich ergehen. Aber bald fühlte er sich recht angenehm behandelt. Mit kundigen Fingern strich das Indiomädchen die dickflüssige Masse auf seine Haut. Sie begann mit dem Gesicht. Sie massierte die Masse in Schultern und Arme. Sie versah Zamorras Körper mit dem schützenden Mittel. Zuletzt bearbeitete sie seine Beine damit, seine Füße und ließ ihn sich umdrehen. Dann spürte Zamorra ihre flinken und sachten Finger auf seinem Rücken.
    Schließlich reichte ihm Morencita die Schüssel zu.
    »Morencita darf die Mitte des weißen Mannes nicht sehen«, sagte sie in ihrer einfachen, natürlichen Art. »Mach es selbst in der Mitte, Zamorra. Du hast gesehen, wie viel man nimmt.«
    Noch bevor Zamorra ihr antworten oder gar danken konnte, war das Mädchen aus seinem Zimmer verschwunden.
    Der Professor machte sich mit einem erstaunten Lächeln daran, den Rest seiner Körperpartien mit dem feuerfesten Zaubermittel einzureiben.
    Dann kleidete er sich an und ging hinaus.
    ***
    Les Babos stand schon bereit. Und neben ihm Nicole Duval. Zamorra wusste, dass er sie diesmal nicht abweisen konnte. Und wie sich zeigen sollte, würde sie ihm bald eine gute Hilfe sein können. Die Vorbereitungen für den nächsten Wettkampf mit Fuego Bravo hätten ohne sie zu lange gedauert.
    Es war Nick Pensley, der Ingenieur, der an das Übrige gedacht hatte. Er wusste, dass Zamorra mit dem Dämon eine gefährliche Feuerprobe eingehen wollte. Und er konnte nicht damit rechnen, dass der Dämon ihm behilflich sein würde. So hatte er drei seiner Arbeiter beauftragt, einen Holzstoß herzurichten.
    »Es würde zu lange dauern, wenn Sie in den Schluchten nach Holz suchen würden«, sagte er zu Zamorra. »Laden Sie diese Stämme einfach in den Hubschrauber. Dann können Sie mit Mademoiselle Duval den ersten Holzstoß errichten, und Les Babos wird die nächste Ladung holen. Ich gebe ihm noch zwei gefüllte Benzinkanister mit. Der Unhold aus den Bergen soll ein Feuerchen haben, so wie er uns seines beschert hat.«
    »Danke, Mr. Pensley«, sagte Zamorra. »Ich bin froh, dass Sie diese Vorbereitungen getroffen haben. Das erspart uns wirklich viel Zeit.«
    Jetzt kamen zwei Männer zum Hubschrauber, die auf Pensleys Anordnung den Hubschrauber mit dem Holz beluden. Eine Viertelstunde später war Les Babos mit Zamorra und Nicole Duval
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