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0044 - Der Flammenteufel

0044 - Der Flammenteufel

Titel: 0044 - Der Flammenteufel
Autoren: Dieter Saupe
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zündet Wälder und Flüsse an. Aber er ist nicht unverletzbar durch Feuer. Sein Flammenkleid ist mit einem geheimnisvollen Saft einer Baumrinde bestrichen. Er kann nicht brennen. Er soll das Flammenkleid ausziehen und durch das Feuer gehen. Und Zamorra muss auch durch das Feuer gehen. Morencita wird ihm den Zaubersaft bringen, und Zamorra wird seinen Körper damit einreiben. Fuego muss glauben, dass Zamorra den Zaubersaft nicht kennt.«
    »Donnerwetter!«, sagte Zamorra anerkennend. »Ich werde mir überlegen, was du mir da vorschlägst, Morencita.«
    Das Mädchen lächelte, dankbar dafür, dass man seine Worte ernst nahm.
    Längst war inzwischen die Sonne heraufgekommen. Les Babos pfiff ein Lied durch die Zähne, als er den Jeep auf die Straße zum Camp zurückbrachte.
    Der Dämon der brennenden Berge aber hockte noch am Ufer des Flusses. Die Wut überwältigte ihn mehr als er zugeben wollte. Und er nahm sich vor, zu einem großen Schlag gegen Zamorra auszuholen.
    ***
    In der FRUIT CAMPS wartete man besorgt auf die Rückkehr der Männer. Nicole Duval lief schließlich ein Stück die Bergstraße hinunter, um Zamorra als erste wiederzusehen.
    Seit die Männer Nick Pensleys ins Lager zurückgekommen waren, hatte sie eine tiefe Unruhe erfasst. Man hatte ihr von dem gewaltigen Brand auf dem Fluss erzählt. Und einige der Männer hatten beobachtet, wie Zamorra und Les Babos das Feuer gelöscht hatten.
    Nun mussten Zamorra und der Mexikaner eigentlich längst zurück sein. Was war gesehen? Was war dazwischengekommen? Weshalb diese Verzögerung?
    Endlich sah Nicole den Jeep auf der Bergstraße heranrollen.
    Les Babos bremste, und Nicole atmete auf, als sie Zamorras Lächeln sah. Ihr fiel ein Stein vom Herzen, als sie den Professor lebend und ohne Verletzungen vor sich sah.
    »Was ist geschehen?«, fragte sie. Aber Zamorra machte ihr ein Zeichen und forderte sie auf, neben dem Indiomädchen Platz zu nehmen.
    Erst im Camp nahm er sich die Zeit, der kleinen Gruppe von Neugierigen die Erlebnisse der letzten Nacht zu erzählen. Ein paar von Pensleys Leuten waren darunter, ferner Capitan Lorenzo, der es sich nicht nehmen ließ, im Lager zu bleiben, solange der Unhold aus den Bergen nicht endgültig überwältigt war.
    Nicole Duval folgte gespannt den Ausführungen Zamorras. Auch Morencitas Blicke hingen fasziniert an den Lippen des Professors.
    Aber sie verstand nur wenig von dem, was er sagte.
    »Sie wollen den Dämon also durchs Feuer jagen?«, fragte Lorenzo.
    »Wenn er seine schwache Stelle zeigen sollte, haben Sie ihn überwunden.«
    »Er ist nicht so allmächtig, wie er sich gibt«, sagte Zamorra mit einem hintergründigen Lächeln. »Aber wir dürfen ihn auch nicht unterschätzen. Ich werde ihn zwingen, sein Feuerkleid auszuziehen.«
    »Und ich schlage Ihnen vor, einen Asbestanzug anzulegen«, meinte Lorenzo.
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Nein«, sagte er. »Das würde ihn misstrauisch machen. Er hat mir angekündigt, dass er mit allen Tricks arbeiten wird. Also müssen wir uns ebenfalls etwas ausdenken, das er nicht durchschauen kann. Ein Schutzanzug würde sein Misstrauen zu sehr erregen. Aber dieses Mädchen hier weiß ein besseres Mittel. Nicht wahr, Morencita?«
    Zamorra wandte sich an das Indiomädchen. Er machte mit den Händen ein paar Bewegungen, als reibe er sich mit etwas ein.
    Morencita verstand sofort. Sie sprang von ihrem Sitz auf.
    »Ich bin zurück in einer Stunde«, sagte sie.
    »Du kannst dir Zeit lassen«, antwortete Zamorra. »Ich möchte zwei bis drei Stunden schlafen.«
    Morencita nickte und verließ den Aufenthaltsraum, in dem sie alle Platz genommen hatten. Zamorra überzeugte sich mit einem schnellen Blick davon, dass auch Nicole Duval ein paar Stunden Schlaf dringend nötig hatte.
    »Du hast nicht geschlafen, Nicole?«, fragte er teilnahmsvoll.
    »Wenn du mich eine ganze Nacht im Ungewissen lässt, Chef«, gab sie zur Antwort. »Glaub nur nicht, dass es einfacher ist, in Sicherheit zu sein und abzuwarten, als an deiner Seite den Ereignissen entgegenzusehen. Und ab morgen werde ich darauf dringen, dass du mich mitnimmst.«
    Zamorra lächelte. Dann sah er auf die Uhr.
    »Ab heute, Nicole«, sagte er. »Ab heute. Das nächste Zusammentreffen mit dem Dämonen findet in etwas über drei Stunden statt.«
    Nicole hielt eine Hand vor den Mund, um ihr Gähnen nicht zu zeigen.
    Dann erhob sie sich. »In drei Stunden also«, sagte sie.
    Auch Zamorra stand auf, um sich in seine Schlafbaracke zu begeben.
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