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0044 - Der Flammenteufel

0044 - Der Flammenteufel

Titel: 0044 - Der Flammenteufel
Autoren: Dieter Saupe
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unterwegs.
    Das Plateau war schnell erreicht. Sofort machten sich die beiden Männer ans Ausladen. Nicole übernahm das Aufschichten des ersten Holzstoßes. Sie ordnete die Hölzer so an, dass sie eine Breite von ungefähr einem Meter hatten.
    Dann flog Les Babos zurück. Zamorra schätzte den Umfang der Holzstöße ab, die er brauchte, um den Dämon einer wirklich harten Probe auszusetzen.
    »Zwanzig Meter lang muss der Holzstoß sein«, entschied er.
    »Wenn der Kerl das aushält, gebe ich mich zum ersten Mal geschlagen.«
    Zweimal noch musste Les Babos ins Camp zurückfliegen, um alles benötigte Holz herbeizuschaffen.
    Dann war es soweit. Wie eine lange Barrikade türmten sich Äste und Stämme und warteten darauf, entzündet zu werden. Zamorra leerte die beiden Benzinkanister, die Les Babos beim letzten Flug mitgebracht hatte.
    Anschließend setzte er die Flamme seines Feuerzeugs an den Holzstoß. In wenigen Minuten brannten die Hölzer wie ein riesiger Scheiterhaufen.
    Er formte die Hände zu einem Trichter und legte sie an die Lippen. »Fuego Bravo!«, rief er mit Donnerstimme. »Komm heraus, Dä- mon der Berge! Heute habe ich dir ein Feuer bereitet, und du wirst zeigen, ob du unverletzbar bist. Wenn nicht, ist es deine dritte Niederlage in zwei Tagen. Heraus mit dir, du Unhold der brennenden Wälder! Zeige dich endlich!«
    Und bei den letzten Worten Zamorras erschien der Dämon im Eingang der Höhle.
    Sofort ließ er wieder sein unheimlich dröhnendes Gelächter ertönen, das weit durch Berge und Schluchten hallte.
    Dann kam er den Felsweg herauf. Seine Schritte waren fest und sicher.
    Fuego war sich seiner Übermacht bewusst.
    Er ging direkt auf den brennenden Holzstoß zu.
    ***
    Verächtlich sah er auf den Haufen brennende Scheite. Danach wandte er sich an Zamorra. Wutschnaubend stieß er ein paar unverständliche Wörter aus. Nicole wurde es unheimlich. Sie wich ein paar Schritte zurück.
    »Bleiben Sie neben Les Babos«, sagte der Professor. »Ich traue Fuego nicht über den Weg.«
    »Heute wirst du verlieren«, brüllte der Dämon. »So wirst du mich nicht besiegen, weißer Zauberer. So überwindest du mich nicht. Sie her, wie wenig mir die Flammen anhaben können.«
    Und schon war er mit einem leichten Sprung auf den brennenden Scheiten. Leichtfüßig schritt er auf dem Holzstoß entlang. In weniger als einer Minute hatte er die zwanzig Meter hinter sich gebracht.
    Triumphierend sah er Zamorra an. In seinen Augen war die Gier zu lesen, den Professor brennen zu sehen. Der Dämon war ungeduldig. Er wollte seinen Gegner vernichtet sehen. Aber Zamorra ließ sich Zeit. Er hatte einen Trumpf in der Hand. Er wartete darauf, was Fuego Bravo unternehmen würde.
    »Du hast es gesehen, Zamorra!«, höhnte der Dämon. »Du wirst mich nicht besiegen. So nicht!«
    »Ich weiß«, sagte Zamorra ruhig. »So habe ich es auch nicht gemeint.«
    Damit schlüpfte er aus seinem Anzug. Er knöpfte das Hemd auf, zog es aus und ließ es zu Boden fallen. Er trug eine Badehose aus Pantherfell. Auch dieses Kleidungsstück hatte er mit dem Zaubersaft des Indiomädchens präpariert. Es war mit dem Saft der Yucca-Eiche getränkt und würde nicht brennen.
    »Zieh dein Feuerkleid aus!«, befahl Zamorra. Er beobachtete die Wirkung seiner Worte auf dem Gesicht des Dämonen.
    Fuego wurde um eine Spur blasser. Er ahnte, was Zamorra vorhatte.
    Zunächst wollte er sich wehren, aber Zamorra gab ihm zu verstehen, dass er bislang der Sieger war und die Art des Kampfes zu bestimmen hatte. »Herunter mit deinem Feuerkleid!«, rief der Professor. »Wir werden sehen, ob deine Haut dem Feuer ebenfalls widersteht.«
    »Dann gehe du zuerst durchs Feuer!«, rief der Dämon.
    Zamorra stand schon vor dem lohenden Scheiterhaufen. Ruhig nahm er einen kurzen Anlauf und sprang in die Flammen. Er ließ Fuego nicht aus den Augen. Und er sah, wie der Dämon ihn ungläubig anstarrte.
    Zamorra legte in aller Ruhe die zwanzig Meter auf dem brennenden Holzstoß zurück. Dann sah er siegessicher auf den Dämon der Berge.
    »Nun du«, sagte er nur. Er wartete. Fuego rührte sich nicht. Da ging er auf ihn zu. Und der Dämon las die Entschlossenheit in seinem Gesicht.
    Da griff er widerwillig nach seinem Feuerkleid. Mit einem Ruck riss er es sich vom Leibe. Anscheinend vertraute er doch noch auf seine übernatürlichen Kräfte. Er glaubte, dem Feuer befehlen zu können.
    Plötzlich bückte sich Fuego. Er hob sein seltsames, aus verschiedenen Federn zusammengeklebtes
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