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0038 - Sie kamen aus dem Schattenreich

0038 - Sie kamen aus dem Schattenreich

Titel: 0038 - Sie kamen aus dem Schattenreich
Autoren: Michael Kubiak
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es dir immer gehen. Denn mich bekommt keiner unter die Erde. Mehr noch, jeder scheinbare Tod vergrößert und vermehrt meine übernatürlichen Kräfte. Wenn erst einmal die Dämonen dieser Welt erkannt haben, was für einen starken Verbündeten sie in mir haben könnten, dann werde ich allmächtig sein! Und im Moment stehst nur du mir im Wege. Jetzt gilt es, Zamorra oder wie du dich sonst zu nennen pflegst! Wehre dich deiner Haut, die schon längst nichts mehr wert ist!«
    Mit diesen Worten stürmte Mordius los. Kein Keuchen drang aus seinem Mund. Er verursachte kein Geräusch auf den Holzbohlen der Zugbrücke. Wie ein Schemen raste er auf Zamorra los, bereit, ihn mit bloßen Händen zu erwürgen.
    Zamorras Herz schlug bis zum Hals. Doch er zwang sich, ruhig zu bleiben. Er wollte dem Ungeheuer etwas erwidern, wollte ihm seinen Hass entgegenschleudern, doch seine Kehle blieb stumm. Zu sehr regte ihn dieser nächtliche Kampf auf.
    Er hatte die Stange gepackt und wartete nur auf einen günstigen Moment, damit zuschlagen zu können. Dabei zählte er im Geiste vor sich hin, bemüht, nicht an seine Verteidigungsaktionen zu denken.
    Denn er wusste ja, dass sein Gegner die Gedanken seiner Feinde lesen konnte. Und er wollte ihn nicht vorzeitig warnen.
    Das Rezept schien richtig zu sein.
    Mordius stürmte vor und wollte sich mit zu Klauen gespreizten Fingern auf den Professor stürzen. Seine Hände zielten nach der Kehle des Wissenschaftlers, doch Zamorra reagierte im letzten Augenblick.
    Er wandte sich ab, machte einen Sprung rückwärts und schwang die Eisenstange auf den Heranrasenden zu.
    Mit einem dumpfen Laut traf sie den lebenden Toten in Gürtelhöhe.
    Der knickte nach vorn, verlor das Gleichgewicht und krachte mit dem Gesicht auf das Pflaster.
    Dabei ging seine Gummimaske, die er immer noch trug, in Fetzen.
    Als er sich wieder aufrichtete, als wäre nichts geschehen, gefror Zamorra fast das Blut in den Adern.
    Zu grauenvoll war die Fratze, der er sich gegenüber sah. Er musste den Blick abwenden.
    Dieser kurze Augenblick genügte der Bestie in Menschengestalt.
    Mordius sprang einen riesigen Satz und packte ebenfalls die Stange.
    Zamorra war geistesgegenwärtig genug, sie sofort loszulassen, denn der Ruck, mit dem Mordius sie an sich riss, hätte ihm bestimmt die Arme ausgekugelt.
    Mit einem triumphierenden Aufschrei wollte nun Mordius die Stange als Waffe benutzen. Er riss sie hoch über seinen Kopf, um sie Zamorra auf den Schädel zu schlagen.
    Zamorra konnte im letzten Moment eine Ausweichbewegung machen. Trotzdem traf die Stange ihn doch noch. Sie prallte auf seine Schulter, und ein wahnsinniger Schmerz rast durch die Körperhälfte. Dem Professor blieb für einige Sekunden die Luft weg.
    Das Klirren der Stange, als sie auf den Boden auftraf, nahm er wahr wie durch einen Nebel.
    Er war in die Knie gesunken. Sein Blick irrte umher und fiel dabei auf Nicole.
    Sie war aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht und verfolgte den Kampf mit vor Entsetzen aufgerissenen Augen. Eine Hand hatte sie dabei vor den Mund gepresst, als wollte sie einen Entsetzensschrei zurückdrängen.
    Es war auch wirklich eine gespenstische Szene. Der Mond, der alles mit seinem fahlen Licht übergoss, schien Gefallen an dem Geschehen auf der Erde zu haben. Er schien immer heller zu strahlen, so kam es dem Professor zumindest vor.
    Sein Blick fing den seiner Assistentin auf.
    Zamorra hatte einen zwingenden Ausdruck in den Augen, der Nicole sofort richtig wach werden ließ.
    Blitzartig war dem Professor eine Idee gekommen. Nur zwei Meter musste er Mordius zurückdrängen, dann stand er genau unter dem Fallgitter.
    Zamorra machte eine Geste, die auf Mordius zufällig und bedeutungslos wirken musste. Dabei zählte Zamorra wieder in Gedanken vor sich hin.
    Mordius ließ sich täuschen, und Nicole verstand, was ihr Chef beabsichtigte.
    Unmerklich rutschte sie zurück zu der anderen Winde hin, mit der man das Fallgitter bewegen konnte.
    Zamorra raffte sich wieder hoch.
    Mordius, der sich schon längst gefangen hatte, setzte wieder die Stange ein.
    Zamorra sah sie auf sich zurasen. Er pendelte den Treffer gekonnt aus, tat aber so, als wäre er schwer getroffen worden und ließ sich zwei bis drei Meter zurückrollen.
    Mordius, der die Absicht nicht durchschaute, folgte sofort nach.
    Mit einem wilden Schrei fuhr Zamorra hoch, nachdem er sich überzeugt hatte, dass Mordius genau richtig stand.
    »Nicole, jetzt!«, schrie er einen Befehl und tat so, als wollte er
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