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0034 - Dracula gibt sich die Ehre

0034 - Dracula gibt sich die Ehre

Titel: 0034 - Dracula gibt sich die Ehre
Autoren: Jason Dark
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darin spiegelten. Dann standen wir vor der richtigen Bürotür. Ich hatte kaum angeklopft, als wir schon in das Zimmer stürmten. Erschreckt fuhr Wanda Perneil hinter dem Schreibtisch hoch und preßte ihre rechte Hand gegen den wogenden Busen.
    »Großer Lord«, flüsterte sie. »Haben Sie mich aber…«
    »Mein Name ist John Sinclair«, stellte ich mich vor. »Wir haben miteinander telefoniert. Wo ist Ihr Chef?« Ich vermied bewußt das Wort Vampir, denn ich wollte die Frau nicht noch mehr erschrecken. Außerdem konnte sich die ganze Sache auch als Trugschluß herausstellen.
    »Sie sind im kleinen Konferenzraum.«
    »Sie?«
    »Mr. Farmer befindet sich ebenfalls dort. Er ist Mr. de Louises Assistent.«
    »Und wo ist der Raum?«
    »Eine Etage höher.« Sie erklärte uns den Weg. »Sie können ihn gar nicht verfehlen, Sir.«
    Wir bedankten uns und waren ebenso rasch wieder draußen, wie wir gekommen waren.
    »Die Treppe«, sagte Suko und deutete auf die breiten Steinstufen mit dem klobigen Geländer an der rechten Seite. Nebeneinander liefen wir hoch. Und wieder standen wir in einem langen Gang. Er war finster. Ich fand einen Lichtschalter und kippte den kleinen Hebel um.
    Die Kugellampen unter der Decke glühten auf. Rasch sahen wir uns um.
    »Da«, sagte Suko und deutete auf einen Pfeil an der Wand, über dem das Wort Konferenzraum stand.
    Diesmal bemühten wir uns, möglichst leise zu sein. Falls die Vampire wirklich dort waren, sollten sie nicht schon vorher gewarnt werden.
    Ich war aufgeregt. Das kam nicht von ungefähr. Sicher, ich hatte schon oft gegen Vampire gekämpft, aber in den vergangenen Fällen waren die Vorzeichen doch andere. Diesmal standen wir unter einem ungeheuren seelischen Druck. Die Blutsauger hatten Sheila Conolly und ihren Sohn in den Händen.
    Nicht auszudenken, was sie mit ihnen anstellen konnten. Wenn ich daran dachte, wurde mir regelrecht übel, solch eine Angst hatte ich um die beiden.
    Suko blieb vor der hellbraun lackierten Doppeltür stehen. Wie abgesprochen rutschten unsere Hände unter die Jacketts. Beide zogen wir die Waffen. Suko seine Eichenbolzen verschießende Druckluftpistole – ich meine mit geweihten Silberkugeln geladene Beretta.
    Wir nickten uns zu. Unsere Gesichter waren ernst. Kein siegessicheres oder kaltes Lächeln, wie es die Filmhelden zur Schau tragen, sondern äußerste Konzentration. Das Holz der Tür war zwar dick, aber trotzdem hörten wir das Gepolter aus dem dahinterliegenden Konferenzraum. »Okay«, sagte Suko, faßte nach der Klinke, drückte sie und riß mit einem Ruck die rechte Hälfte der Tür auf…
    ***
    Harold Farmer löste sich von der Tür und sprang mit einem gewaltigen Satz auf den ihm am nächsten stehenden Mann zu.
    Es war der jüngste Teilnehmer, und der reagierte erstaunlich wendig. Er wich aus, rammte die Fäuste vor und stoppte den Angriff des Blutsaugers.
    Farmer wurde zurückgeschleudert.
    Dom de Louise hatte mehr Glück. Allein durch sein Gewicht drückte er einen Mann zu Boden. Ein Stuhl ging dabei zu Bruch, aber das störte keinen.
    De Louise stöhnte auf.
    Weit öffnete er den Mund, er starrte auf das angstverzerrte Gesicht seines Opfers und präsentierte die langen, spitzen Zähne. Verzweifelt versuchte der Mann, den Vampir von sich abzuschütteln, doch die Masse war zu schwer.
    Ein anderer schlug mit dem Aktenkoffer zu, traf Dom de Louises Rücken und verhinderte den tödlichen Vampirkuß für eine Weile.
    Inzwischen hatte sich Harold Farmer wieder erholt. Noch immer stand er dicht vor der Tür und wollte gerade wieder angreifen, als die rechte Türhälfte mit Wucht aufgestoßen wurde.
    Sie knallte ihm in den Rücken.
    Farmer flog vor, verlor das Gleichgewicht, knallte dicht neben den Schuhspitzen eines Mannes zu Boden.
    Dann stürmten wir in den Raum.
    Im ersten Moment waren wir unentschlossen, mußten Feind und Freund auseinanderhalten.
    Dom de Louise, der unter dem Konferenztisch hindurch auf die Tür schaute, erkannte mich.
    Vielleicht hatte er auch nur geraten, wer da mit gezogener Waffe in das Konferenzzimmer gestürzt war. Auf jeden Fall brüllte er laut und deutlich: »Sinclair!«
    Da wußte auch Harold Farmer Bescheid. Er packte die Beine des neben ihm stehenden Mannes, zog sie ruckartig nach vorn, so daß der Mann fiel und auf ihn prallte. Blitzschnell drehte sich der Vampir herum, riß seinen Gegner mit ungeheurer Kraft hoch und benutzte ihn als lebende Deckung. Da feuerte Suko.
    Es gab ein dumpf pfeifendes Geräusch, als
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