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0024 - Der unheimliche Mönch

0024 - Der unheimliche Mönch

Titel: 0024 - Der unheimliche Mönch
Autoren: Jason Dark
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Nadine hatte die Arme erhoben, die Hände hielt sie zu Fäusten geballt.
    Nur weg. Weg von diesem Monster.
    Der Mönch gab nicht auf.
    Augenblicklich machte er sich an die Verfolgung. Und er war schnell. Zu schnell für Nadine.
    Sie spürte unter ihren Sohlen bereits den nassen Asphalt der Straße. Der kalte Regen jagte in ihr erhitztes Gesicht. Die einzelnen Tropfen stachen wie Eispickel.
    Doch Nadine kämpfte.
    Aber die Straße war spiegelglatt. Das wurde ihr zum Verhängnis. Das rechte Bein rutschte plötzlich weg. Nadine wurde nach vorn geschleudert, versuchte sich noch zu fangen, doch sie schaffte es nicht mehr. Mit rasender Geschwindigkeit fiel sie dem nassen Straßenbelag entgegen. Sie glaubte noch, in der Ferne ein Scheinwerferpaar zu sehen, dann prallte sie mit voller Wucht auf die Straße.
    Und der Mönch war nur zwanzig Schritte hinter ihr…
    ***
    Die beiden Scheibenwischer zogen große Halbkreise über die Frontscheibe, doch immer wieder bildeten sich Wasserschlieren, die die Sicht verschlechterten.
    Jane rauchte eine Zigarette.
    Ich konzentrierte mich voll auf die Fahrerei, denn die nasse Fahrbahn war gefährlich zu befahren. Außerdem war die Strecke kurvenreich. In den Spurrillen stand das Wasser. Aquaplaninggefahr.
    »Hoffentlich kommen wir noch rechtzeitig«, sagte Jane Collins. Sie war nervös wie selten. Das Auftauchen des roten Mönchs hatte sie sehr geschockt.
    Die unzähligen Regentropfen glitzerten im Licht der Scheinwerfer wie Diamanten. Rechts und links der Fahrbahn stand der Wald als eine dunkle Wand.
    Kein Wagen begegnete uns. Einsam und verlassen lag die Straße unter den grauen Regenschleiern.
    Das Verkehrsschild auf der linken Seite warnte vor einer Doppelkurve. Ich ging mit der Geschwindigkeit herunter. Fuhr so in die Kurve hinein, daß nichts passieren konnte.
    Jane sah das Mädchen zuerst.
    »Da!« schrie sie. »John, bremsen!«
    Reflexartig trat ich auf die Bremse. Auf Jane Collins konnte ich mich hundertprozentig verlassen.
    Ich bremste intervallweise.
    Der Bentley wurde langsamer, stand. Rutschte nicht einmal.
    Auch ich hatte inzwischen die Frau gesehen, die auf der regennassen Straße lag. Das schwarze Haar breitete sich wie ein Vlies um ihren Kopf herum aus.
    Nadine Berger!
    Aber ich sah noch etwas anderes. Etwas Gefährliches. Der rote Mönch hetzte auf Nadine zu.
    »Bleib du im Wagen!« rief ich Jane zu und öffnete gleichzeitig die Tür. Hastig sprang ich nach draußen. Die Scheinwerfer beleuchteten die Szene.
    Der Mönch hatte das Mädchen fast erreicht. Soeben wollte er sich über die Bewegungslose beugen.
    Da brüllte ich ihn an.
    »Halt!« Meine Stimme übertönte das Rauschen des Regens. Ich fetzte mein Hemd auf. Die Knöpfe sprangen ab wie Perlen. Dann hielt ich das Kreuz in der Hand.
    Der Mönch hatte sich erhoben. Wild bewegte er den rechten Arm. Aus der Hand schoß ein Blitz hervor, raste genau auf mich zu – und wurde von dem geweihten Kreuz abgeleitet.
    Ich spürte nur ein leichtes Prickeln in der Hand.
    Der Mönch ging zurück. Er fauchte wie ein Panther, brüllte und schüttelte drohend die linke Faust.
    Ich ging näher. Das Kreuz hielt ich in meiner ausgestreckten rechten Hand. »Deine Stunde ist gekommen, Dämon«, rief ich. »Es ist aus. Endgültig.«
    Da warf sich der rote Mönch herum. Er rannte quer über die Straße auf den Wald zu. Ehe ich reagieren konnte, hatte er bereits zehn, fünfzehn Yards Vorsprung gewonnen. Dann aber wirbelte ich herum. Ich sah noch seine rote Kutte am Waldrand verschwinden und schleuderte mein geweihtes Kreuz hinter ihm her.
    Ich traf nicht. Die Lichtverhältnisse waren zu schlecht.
    Mittlerweile hatte auch Jane Collins den Wagen verlassen. Sie lief auf Nadine zu und ging neben ihr in die Knie.
    »Bleib du bei ihr«, rief ich. »Ich kümmere mich um den Dämon.«
    »Sei vorsichtig, John.«
    Ich hörte ihre Worte nicht bewußt, sondern hatte schon den Waldrand erreicht. Mein Kreuz sah ich in einem Farnbusch schimmern. Bevor ich in den Wald eintauchte, warf ich noch einen Blick zurück. Jane Collins hob Nadine hoch. Sie hatte vorher die Warnblinkanlage des Bentleys eingeschaltet. Die zuckenden, roten Intervalle Übergossen den nassen Asphalt mit ihrem blutroten Schein.
    Ich verschwand zwischen den Bäumen.
    Kniehoch wuchs das Gras. Farne streiften hoch bis zu den Oberschenkeln. Nasses, auf dem Boden liegendes Holz verwandelte den Weg in eine gefährliche Rutschbahn.
    Zweige und kleinere Äste fuhren durch mein Gesicht. Oft versank
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