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0024 - Der unheimliche Mönch

0024 - Der unheimliche Mönch

Titel: 0024 - Der unheimliche Mönch
Autoren: Jason Dark
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geleert.
    »Scheiß Spiel!« knurrte er, wollte weitergehen, blieb aber stehen, denn etwas hielt seine Aufmerksamkeit gefangen.
    Vor der Fahrertür des Rovers stand Nadine Berger. Sie war dabei, den Autoschlüssel ins Schloß zu führen.
    Und hinter ihr…
    Tom Targa kniff die Augen zusammen, öffnete sie wieder, doch das Bild blieb. Aus dem nahen Wald tauchte der rote Mönch auf.
    Targa begann glucksend zu lachen. Er glaubte an einen Spaß und rief mit unsicherer Stimme: »He, Stockton, du alter Scherzkeks, was hast du denn mit der Puppe da vor?«
    Nadine wandte sich um.
    Und auch der rote Mönch wurde aufmerksam.
    Tom Targa löste sich aus der Deckung des Wagens und wankte auf den Unheimlichen zu.
    Er lief genau in sein Verderben!
    ***
    Nadine Berger hörte die Stimme ihres nicht mehr ganz nüchternen Kollegen. Sie drehte sich um – und erstarrte.
    Vor ihr stand der rote Mönch.
    Im ersten Augenblick war Nadine so erschrocken, daß sie kein Wort hervorbrachte. Obwohl sie den Unheimlichen schon bei den Filmaufnahmen gesehen hatte, fuhr ihr der Schreck in sämtliche Glieder.
    Tom Targa torkelte auf den roten Mönch zu. Die nächsten Sekunden wurden für Nadine Berger die schrecklichsten ihres Lebens. Ihre Angst war noch größer als damals bei ihrem Kampf mit Dr. Tod.
    »Stockton, nimm doch die dämliche Maske ab und zieh die Kutte aus«, gluckste der Betrunkene. »Trink lieber einen mit, du…«
    Der Mönch gab keine Antwort. Unbeirrt steuerte er seinem Ziel entgegen. »He, Stockton, bist du verrückt?«
    Der Mönch knurrte nur.
    Da drehte Targa durch. Er schleuderte dem angeblichen Stockton die halbleere Flasche entgegen, wollte sie ihm auf den Schädel schlagen.
    Blitzschnell hob der Mönch den Arm.
    Eine weiß leuchtende Peitschenschnur schnellte aus seiner Hand, wickelte sich um die Flasche, tauchte sie in ein gleißendes Licht und löste sie auf.
    Targa schluckte. Aus hervorquellenden Augen starrte er den Mönch an. »Die… die Flasche«, flüsterte er. »Ich… ich…« Er war völlig durcheinander. Zu seiner Trunkenheit kam noch dieser unglaubliche Vorfall, der ihn erschüttert hatte.
    Breitbeinig und mit herabhängenden Armen stand er da und konnte nicht begreifen, was er mit eigenen Augen gesehen hatte.
    Der Mönch aber kannte keinen Pardon.
    Die gekrümmten Hände schnellten vor, legten sich wie Klammern um die Kehle des Filmschauspielers.
    Tom Targa sank in die Knie.
    Seinem Mund entrang sich ein dumpfes Röcheln. Er versuchte, sich mit den Armen am Boden abzustützen, doch die Gelenke gaben nach. Der Mönch mit seinen höllischen Kräften war stärker.
    Aus schockgeweiteten Augen beobachtete Nadine Berger den schrecklichen Vorgang. Wie angeleimt stand sie da.
    Langsam begriff sie, daß sich unter der Kutte nicht Will Stockton befand, sondern der echte rote Mönch.
    Er war auferstanden!
    Diese Erkenntnis durchfuhr das Girl wie ein Blitzstrahl. Die dämonischen Voraussagen hatten sich bewahrheitet. Der Mönch war aus seiner Gruft gestiegen, um zu morden!
    Nadine Berger sah nur den Rücken dieser Alptraumgestalt. Der Mönch hatte sich weit vorgebeugt. Jetzt ließ er sein Opfer los und richtete sich zur vollen Größe auf. Tom Targa lag auf dem Boden. Seine Haltung war verkrampft. Er rührte sich nicht mehr.
    Langsam wandte sich der Mönch um. Er drehte sich Nadine Berger zu, und zum erstenmal sah die Schauspielerin dieses Monster aus der Nähe.
    Sie sah die rötlich schimmernden Augen, die dunkle Masse des Gesichts unter der Kapuze und die klauenartigen Hände.
    Übermächtig wurde die Angst.
    Und der Mönch suchte sein drittes Opfer in dieser Nacht.
    Plötzlich flammte der Lebenswille in Nadine Berger auf. Eine innere Stimme gab ihr nur einen Befehl.
    Flieh!
    Sofort setzte Nadine diesen Gedanken in die Tat um. Nach vorn konnte sie nicht. Dort stand der Unheimliche. In ihrem Rücken spürte sie das Metall des Wagens. Blieb nur die Flucht nach rechts.
    Die Schauspielerin warf sich herum und rannte weg. Sie duckte sich dabei. Das war ihr Glück.
    Im selben Augenblick hob der Mönch den Arm, und die feurige Peitsche ringelte durch die Luft. Sie fuhr über das Heck des Rover und brannte einen Streifen in das Blech. Nadine Berger blieb unverletzt.
    Durch diese Aktion des Mönchs hatte sie vier, fünf wertvolle Sekunden gewonnen. Mit Riesenschritten hetzte Nadine auf die Straße zu. Sie trat in Pfützen, so daß das Wasser bis zu ihren Schultern hochspritzte. Ihre langen Haare wehten wie eine Fahne im Wind.
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