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0021 - Der Atomkrieg findet nicht statt

0021 - Der Atomkrieg findet nicht statt

Titel: 0021 - Der Atomkrieg findet nicht statt
Autoren: Kurt Mahr
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ebenso wie wir einsehen wird, daß wir es hier mit jemandem zu tun haben, dem mit unseren heutigen Mitteln nicht beizukommen ist."
    Chandikarh erhielt Beifall. Er hatte die Resolution verhältnismäßig sanft abgefaßt. In seinem Kopf sah es anders aus. Schließt Frieden mit der Dritten Macht, ihr Holzköpfe, hätte der Text heißen sollen. Aber da Chandikarh des guten Glaubens war, die Ansichten der übrigen Offiziere hätten sich nicht in demselben Maße gewandelt wie die seinen, ließ er es mit der sanfteren Formulierung bewenden. Eine halbe Stunde später wurde der Text der Resolution in der Stadt bekannt und erregte ungeheuren Jubel. Chandikarh war verblüfft über die heftige Reaktion und überwand seine Hemmungen, die Entschließung nach Moskau zu schicken.
    Um vierzehn Uhr Moskauer Zeit waren der Rat der Generalstäbe und der Oberste Rat in der Hauptstadt des Ostblocks darüber informiert, welche Meinung seit neuestem in Karaganda herrschte. Harte Worte fielen, auch das Wort Meuterei. Man entschloß sich, die Resolution unbeachtet zu lassen und ein paar Geheimdienstleute nach Karaganda zu schicken.
    Erstaunlicherweise schien noch niemand den Ernst der Lage wirklich zu begreifen. Daß dem Gegner überlegene technische Mittel zur Verfügung standen, bestritt zwar niemand von den Verantwortlichen. Aber, so wurde argumentiert, ein einzelnes feindliches Fahrzeug konnte immer nur an einer Stelle zu einer bestimmten Zeit sein, und wenn die Dritte Macht glauben sollte, sie könne den bis an die Zähne gerüsteten Ostblock dadurch in die Knie zwingen, daß sie ein einzelnes Raumschiff über dem Ostblock-Gebiet kreuzen und allen möglichen Unsinn anrichten ließ, dann sollte die sich getäuscht haben.
     
    *
     
    Perry Rhodan verfolgte die Vorgänge in Karaganda und Moskau, soweit es seine Überwachungsmittel ermöglichten. Nichts von dem, was dort geschah, überraschte ihn. Die Gesinnungsänderung in Karaganda war unvermeidlich, nachdem der Psychostrahler das Stadtgebiet bearbeitet hatte, aber die Generalstäbler in Moskau wären keine Soldaten gewesen, hätten sie jetzt schon die Flinte ins Korn geworfen.
    Um sechzehn Uhr Karaganda-Zeit verließ Major Deringhouse - ein schlaksiger, junger Draufgänger, des Russischen durch Hypno-Schulung mächtig und einer von Rhodans besten Leuten - die STARDUST mit Hilfe eines arkonidischen Transportanzuges. Das Deflektorfeld des Anzuges verhalf Deringhouse zur Unsichtbarkeit, der kräftige Neutralisationsgenerator zu einem sanften Flug bodenwärts. Deringhouse überwand die Vierzig Kilometer Höhenunterschied innerhalb von zwanzig Minuten und sandte Rhodan das vereinbarte Okay-Signal über Hyperfunk, um kein Risiko einzugehen.
    Daraufhin setzte sich die STARDUST in Bewegung und ließ am Himmel über der Stadt nach mehr als einstündiger Unterbrechung die Sonne wieder aufgehen. Zuvor hatte der Psychostrahler dafür gesorgt, daß die Gesinnungsänderung der Bürger und Soldaten von Karaganda eine dauernde blieb. Posthypnotische Beeinflussung erfordert nur vierzig Prozent mehr Energie als einfacher, augenblicklicher Hypno-Zwang.
    Die STARDUST schickte sich an, ihr erstes Teilziel zu erreichen: den Gegner seiner militärischen Potenz zu berauben.
     
    *
     
    In Marschall Sirows Stimme lag keine Ehrfurcht Fedor A. Streinikow, Mitglied des Obersten Rates und gleichzeitig erster Sekretär, dem die Ehrfurcht gebührte, schien sie nicht zu vermissen. Die neuesten Nachrichten waren zu eigenartig, als, daß jemand Wert auf Etikette gelegt hätte.
    „Karaganda, Schulba, Tschyrgaki, Irkutsk, Tschita, Blagowjeschtschensk", murmelte Strelnikow verwirrt.
    „Fällt Ihnen etwas auf?"
    Statt einer Antwort nahm Marschall Sirow ein Lineal und legte es auf die Karte. Wenn man Karaganda mit Blagowjeschtschensk durch eine gerade Linie verband, dann lagen Schulba, Tschyrgaki, Irkutsk und Tschita entweder auf dieser Linie oder nur wenige Kilometer daneben.
    „Die Resolutionen gleichen sich bis auf den Wortlaut", fuhr Strelnikow fort. „Beendigung der Rüstung, Verhandlung mit der Dritten Macht, Wiederaufnahme der Verhandlungen mit den Regierenden der anderen Blöcke mit dem Ziel, eine gemeinsame Erdregierung zu schaffen."
    Er sah von dem Zettel auf, den er in der Hand hielt. „Was halten Sie davon, Marschall?" Sirow zuckte mit den Schultern. „Sie müssen doch etwas davon halten!" drängte Strelnikow.
    Sirow öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Dann klappte er ihn jedoch wieder zu und machte eine
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