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0021 - Der Atomkrieg findet nicht statt

0021 - Der Atomkrieg findet nicht statt

Titel: 0021 - Der Atomkrieg findet nicht statt
Autoren: Kurt Mahr
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Rauschen zu unterdrücken und aus der Vielfalt des Empfangenen mit Hilfe eines angeschlossenen Kombinators das herauszusuchen, was wichtig war.
    Jeder irdische Funktechniker wäre eine Wette darauf eingegangen, daß man einen solchen Empfänger nicht bauen könne. Er hätte seine Wette verloren. An Bord der STARDUST befanden sich mehrere solcher Empfänger, und Rhodan verstand jedes Wort, das in der Sitzung gesprochen wurde, zwar nicht so deutlich, als sei er selbst dabei, aber immerhin deutlich genug, um die ganze Entsetzlichkeit des Komplotts zu erkennen.
    Er wußte, daß der Ostblock katalysatische Fusionsbomben besaß, gegen die der Neutronen-Absorptionsschirm machtlos war. Er hätte die STARDUST von ihrem augenblicklichen Standort hundert Kilometer über den Bergen des südlichen Urals starten lassen und den Obersten Rat unter hypnotische Beeinflussung nehmen können. Aber von einer anderen Taktik versprach er sich größeren und durchschlagenderen Erfolg.
     
    *
     
    Am 13. Juni - nur auf den Aleuten war es noch der 12. - horchte die Welt auf. Perry Rhodan, Chef der Dritten Macht, unterbrach die Radio- und Fernsehprogramme und richtete einen Aufruf an die Welt. Er klärte jeden, der es hören wollte, über die Pläne des Ostblocks auf. Perry Rhodan übernahm den Schutz der Erde gegen jeden Angreifer von innen oder außen. Und eine besondere Überraschung für Strelnikow und alle anderen hielt Perry Rhodan am Schluß seiner Ansprache bereit. Strelnikow sah auf dem Bildschirm seines Fernsehgerätes Rhodans Gesicht auf sich zukommen.
    „Hören Sie zu, Strelnikow „, sagte Rhodan. „Damit Sie darüber informiert sind, was ich heute nacht tun werde, falls Sie und Ihre Leute nicht rechtzeitig einlenken, werde ich Ihnen ein kleines Beispiel vor Augen führen. Heute mittag - zwischen zwölf Uhr und zwölf Uhr dreißig Moskauer Zeit - werde ich im gesamten Gebiet des Ostblocks jeglichen drahtlosen oder drahtgebundenen Elektrizitätstransport ausfallen lassen. Sie haben also noch anderthalb Stunden Zeit, sich darauf vorzubereiten.
    Sie wissen, was das heißt! Lassen Sie alle Flugzeuge landen, die sich in der Luft befinden, und warnen Sie die Hospitäler. Oder tun Sie, wozu Sie Lust haben! Auf jeden Fall werden Sie wissen, was heute nacht mit Ihren Raketen passiert. Ohne Elektrizität können sie weder starten, noch ihr Ziel finden. Und die Katalyse arbeitet ebenfalls nicht ohne elektronische Regelvorgänge."
     
    *
     
    Strelnikow unternahm nichts. Es hatte keinen Sinn, etwas zu unternehmen. Jedermann hatte die Ansprache gehört oder ihren Inhalt von Dritten erfahren. Jeder wußte, was er zu tun hatte, um ein Unglück zu verhüten. Die Ärzte legten vor zwölf ihr Operationsbesteck nieder, die Autofahrer fuhren ihre Wagen an den Straßenrand, die Züge blieben vorsichtshalber stehen, und wer einen Besuch irgendwo in einem der oberen Stockwerke eines Hochhauses zu machen hatte, der stieg lieber die Treppen hinauf, als, daß er es riskierte, um zwölf Uhr mit dem Aufzug steckenzubleiben.
    Strelnikows Verstand sträubte sich gegen die Annahme, Rhodan könne wirklich so etwas zuwege bringen. Dann wiederum starrte er auf den Stapel von Berichten, der vor ihm lag. Der Aufstand von Komsomolsk breitete sich aus. Die Truppen der Garnison stießen ins Land vor. Solange sie sich auf der Linie Blagowjeschtschensk-Komsomolsk hielten, wurden sie mit offenen Armen empfangen. Wandten sie sich jedoch nach Norden oder Süden von dieser Linie ab, stießen sie auf den Widerstand der Truppen, die von der Psychostrahlung nicht beeinflußt worden waren. Immerhin war nach Strelnikows Meinung erschütternd, zu sehen, wie schnell sich die Aufständischen auch in jenen Gebieten durchsetzten. Es sah ganz so aus, als seien sie von einem unwiderstehlichen Drang beseelt, den die regierungstreuen Regimenter nicht besaßen.
    „Was für ein Drang?" fragte sich Strelnikow verwundert. „Ein Drang wozu?"
    Er ließ das Fernsehgerät eingeschaltet und ließ das Programm an sich vorüberplätschern, ohne wirklich hinzuhören.
    Er stand auf, ging ans Fenster und sah auf die Straße hinunter. Fünf Minuten vor zwölf. Der Verkehr stand still. Auch die Fußgänger standen an den Straßenrändern und warteten auf das Wunder. Narren, dachte Strelnikow ärgerlich. Und selbst wenn er den Strom ausfallen läßt - glaubt ihr, das wäre das Ende?
    Strelnikow dachte weiter. Er mußte weiterdenken. Er war der Mann, von dem man nach Rhodans halbstündiger Lehre
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