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0021 - Der Atomkrieg findet nicht statt

0021 - Der Atomkrieg findet nicht statt

Titel: 0021 - Der Atomkrieg findet nicht statt
Autoren: Kurt Mahr
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Fertigungsanlagen aufstellte und mit der Endfertigung von Raumschiffen und Raumjägern nach arkonidischen Prinzipien begann.
    Die Dritte Macht verfügte über zwei Schwere Kreuzer der TERRA-Klasse, Kugelschiffe von zweihundert Metern Durchmesser. Zwei weitere Kreuzer waren kurz vor der Fertigstellung. Die Raumjägerflotte war auf zehn Geschwader angewachsen. Das waren 1080 raumtüchtige Maschinen, die allein genügt hätten, um der Dritten Macht die absolute Vorrangstellung auf der Erde zu sichern.
    Die Armee bestand aus 10000 Mann. Sie waren mit arkonidischen Waffen ausgerüstet und ohne Zweifel wenigstens der zwanzigfachen Anzahl konventioneller Soldaten äquivalent. Rhodan überflog die Berichte, die ihm Freyt vorlegte. Sein geschulter Verstand brauchte kaum eine halbe Stunde, um sich die Daten einzuverleiben. Es war alles so geschehen, wie er es sich vorgestellt hatte.
    „Ich mache ungern große Wörter sagte er zu Oberst Freyt. „Aber eines möchte ich doch festhalten: Sie sind ein großartiger Stellvertreter gewesen. Ich danke Ihnen!"
    Freyt kam nicht dazu, sich über das Lob zu freuen. Rhodan hatte Befehle.
    „Benachrichtigen Sie die Regierungen der einzelnen Machtblöcke, daß ich ... hm ...", er blinzelte Freyt an, „... wie sagt man das? Daß ich mich freuen würde, ihre Vertreter zu einem möglichst frühen Zeitpunkt hier in Galacto-City begrüßen zu können."
    Freyt notierte.
    „Legen Sie Nachdruck auf früh" empfahl ihm Rhodan. „Ich meine morgen oder übermorgen. Fügen Sie hinzu, daß ich die Lage trotz des verhinderten Krieges für überaus ernst halte und, daß Beratungen unbedingt notwendig sind."
    Freyt notierte auch das.
    „Und außerdem lassen Sie einen zuverlässigen Mann die Hyperfunk-Feinkontrolle übernehmen. Ich möchte meinen Funker auf der STARDUST ablösen; der Mann hat lange genug die Augen offengehalten. Für Major Deringhouses Gespräche sind keine besonderen Zeiten angegeben. Er kann sich in jeder beliebigen Minute melden."
    „Deringhouse?" fragte Freyt erstaunt.
    „Ja, Deringhouse. Ich habe ihn über Karaganda abgesetzt. Er soll es mir leichter machen, das zweite Ziel meines Planes zu erreichen - Sie wissen, daß wir mit dem Ostblock als Gegner rechnen müssen, solange sich die gegenwärtige Regierung im Amt befindet?"
    „Selbstverständlich, Sir." Rhodan nickte. „Gut. Eines Tages werden wir die Herren alle miteinander festnehmen. Und Deringhouse wird mir für die Festnahmen den Weg ebnen."
    Halb unbewußt versuchte Oberst Freyt den Eindruck zu analysieren, den diese Worte auf ihn machten. Sie bedeuteten Weltgeschichte. Freyt begriff, plötzlich, welch weite Kluft ihn von Perry Rhodan trennte. In den vergangenen viereinhalb Jahren hatte es manchen Zeitpunkt gegeben, an dem er glaubte, er mache seine Sache ebenso gut wie Rhodan und es sei keine Kunst, mit einer derartigen Machtfülle die Erde zu beherrschen.
    Es war aber doch eine. Man mußte übersehen können, wie weit die Mittel reichten. Man stand auf exponiertem Posten und konnte es sich nicht leisten, ein Versprechen nicht zu halten. Man mußte - mit einem Wort - mit der Fülle der Möglichkeiten spielen können wie ein Jongleur mit seinen zehn Bällen.
     
    *
     
    Ein Agent darf vielerlei tun, was anderen Leuten nicht nur aus Gründen der Moral verboten ist - auf der anderen Seite darf er manches nicht tun, was dem normalen Menschen eine Selbstverständlichkeit zu sein scheint. Major Deringhouse, mit einem arkonidischen Transportanzug bekleidet, der ihn zwar - wenn gewünscht unsichtbar machte, andererseits aber auch jedem sofort verdächtig nämlich dann, wenn er sichtbar war - hatte die Absicht, seine Arbeit in Karaganda zu beginnen. Die Stadt mit ihren posthypnotisch beeinflußten Bürgern und Soldaten schien ihm der beste Startplatz zu sein.
    Weil aber ohne Zweifel selbst ein in Rhodans Sinn Beeinflußter einen plötzlich in seltsamer Kleidung auftauchenden Menschen mit dem Aufenthalt der STAR-DUST über der Stadt in Zusammenhang gebracht hätte, wollte Deringhouse wenigstens ein paar Stunden verstreichen lassen, bevor er Karaganda betrat.
    Es wäre Rhodan sicherlich nicht schwergefallen, die Stadt so zu beeinflussen, daß sie Deringhouse selbst als Agenten der Dritten Macht mit offenen Armen empfangen hätten. Aber eine solche Einstellung zu den Dingen wäre in Moskau ohne Zweifel sofort bekanntgeworden, und die Vorsicht, mit der der Geheimdienst daraufhin vorzugehen gezwungen gewesen wäre, hätte
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