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0021 - Der Atomkrieg findet nicht statt

0021 - Der Atomkrieg findet nicht statt

Titel: 0021 - Der Atomkrieg findet nicht statt
Autoren: Kurt Mahr
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Möglichkeit? Eine Menge Risiko. Aber lieber ein Risiko, als den Anschluß verpaßt. Was konnte schon passieren?
     
    6.
     
    „Bajmak war ein Trick, mit dem sie uns hereingelegt haben!" erklärte Sirow.
    Er sah noch nicht wesentlich besser aus als kurz nachdem Deringhouse ihn verprügelt hatte. Es war keine Zeit gewesen, sich umzukleiden. Er hatte durch Notruf Strelnikows Schlupfwinkel erfahren und Strelnikow auf dem schnellsten Weg aufgesucht. Strelnikow schlug sofort zurück, nachdem er erfahren hatte, was geschehen war. Er beauftragte einen jungen Obersten des Sicherheitsdienstes damit, Rhodans Agenten zu fangen, wenn er - wie erwartet wieder in der Straße des 28. Oktober auftauchte.
    „Natürlich war es ein Trick", knurrte er Sirow an. „Sie wollten uns weismachen, sie seien mit dem Uranbergwerk ein paar Tage lang beschäftigt, dabei waren sie schon längst in Moskau."
    Sirows Augen glühten. „Aber wir haben sie trotzdem hereingelegt...!" prahlte er.
    Strelnikow dämpfte seinen Optimismus.
    „Fürs erste", sagte er. „Nur fürs erste!" Sirow beruhigte sich. „Was haben Sie jetzt vor?" fragte er.
    „Sie sicher unterzubringen", antwortete Strelnikow kurz angebunden.
    Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch und füllte ein Formular aus. Sirow sah, wie er seine Unterschrift daruntersetzte.
    „Hier, nehmen Sie das!" befahl er schließlich. „Wenden Sie sich an die angegebene Adresse! Man wird Sie weiterbefördern. Dann warten Sie auf meine Anweisungen." Sirow salutierte. „Nehmen Sie meinen Wagen", fuhr Strelnikow fort. „Er steht unten vor der Tür. Dort ...", dabei deutete er auf den Zettel, den Sirow in der Hand hielt, „... wird man Sie behandeln und Ihnen eine neue Uniform geben, vielleicht auch einen Zivilanzug."
    Sirow machte eine stramme Kehrtwendung und verließ den Raum. Strelnikow wartete, bis er seine Schritte nicht mehr hören konnte, dann führte er ein Telefongespräch. Als es beendet war, lehnte er sich zufrieden in seinen Sessel zurück und lächelte vor sich hin.
     
    *
     
    Deringhouse kehrte in das Haus zurück, in dem Marschall Sirow gewohnt hatte. Wenn schon jemand daran glauben muß, dachte er grimmig, dann soll es einer von ihren eigenen Leuten sein und kein Unschuldiger. Die Polizisten in Sirows Wohnung waren immer noch bei der Arbeit. Er bearbeitete sie alle mit dem Psychostrahler, ließ sieben von ihnen zurück und stieg mit den anderen drei bis zum Dachgeschoß des Hauses hinauf. Den Lift hatte man ausgeschaltet - wahrscheinlich, weil er dem Gesuchten sonst eine Möglichkeit bot, unkontrolliert und schnell das Haus zu verlassen.
    Auf dem Dachboden gab es eine Reihe von Dachluken. Deringhouse postierte je einen Polizisten an die beiden äußersten und die mittlere Luke. Er war immer noch durch das Deflektorfeld verborgen, aber sie hörten seine Stimme und gehorchten seinen Befehlen. „Uhrenvergleich!" ordnete er an. Die Meldungen, kamen prompt. Die Moskauer Polizei schien über ausgezeichnete Uhren zu verfügen. Keine von ihnen brauchte korrigiert zu werden.
    „Genau um zwölf Uhr vierzig", befahl Deringhouse weiter, „öffnen Sie die Luken und steigen auf das Dach hinaus. Steigen Sie bis zum First hinauf und lassen Sie sich durch nichts beirren. Wiederholen Sie!"
    Der Befehl wurde wiederholt. Deringhouse war zufrieden, verließ den Dachboden und schwebte durch das Treppenhaus zum Erdgeschoß hinunter.
    Er war nicht sicher, ob er auf irgendeinem der anderen Häuser eine Dachluke finden würde, die die Polizisten noch nicht verschlossen hatten. Aber schließlich sah er eine - auf dem Dach des letzten Hauses vor der südlichen Querstraße. Wahrscheinlich benutzten sie die Polizisten, die hinter den Dachfirsten mit schußbereiten Maschinenpistolen in Deckung lagen, als Ausstieg.
    Deringhouse hatte keine Mühe, in das Haus einzudringen und zum Dachboden hinaufzugelangen. Er fand seine Vermutung bestätigt: Er mußte die Wartezeit in einer Ecke des staubigen Raumes verbringen, um mit keinem der Polizisten zusammenzustoßen, die durch die offene Luke herein- oder hinausstiegen.
    Ein einziges Mal, während einer längeren Ruhepause, wagte er es, seinen Kopf zu der Öffnung hinauszustrecken und das Gelände zu sondieren. Wie er erwartet hatte, war auf diesem Dach - im Gegensatz zu den meisten anderen - das Drahtnetz in wenigstens zwei Meter Höhe über den First hinweggespannt, damit sich die Polizisten darunter bewegen konnten. Wahrscheinlich war das Netz erst auf der anderen
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