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0021 - Anruf aus dem Jenseits

0021 - Anruf aus dem Jenseits

Titel: 0021 - Anruf aus dem Jenseits
Autoren: Jason Dark
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stupide.
    Sheila hielt es nicht mehr aus. »Laßt sie in Ruhe!« schrie sie. »Sie hat euch nichts getan!«
    Auch Bill fluchte und brüllte. Er verdammte seine eigene Hilflosigkeit. Er hing in den Fesseln und konnte sich nicht rühren.
    Sheila wankte auf die beiden zu, wollte sie aufhalten, doch Harris riß sie hart zurück.
    Clou war zusammengebrochen. Wimmernd hockte sie am Boden.
    Harris lachte teuflisch. Mit einem Ruck zog er die Ofenklappe auf. Eine Hitzewelle, die direkt aus der Hölle zu kommen schien, fuhr in das Verlies. Die Flammen leckten gierig aus der Öffnung.
    Sheila drehte den Kopf zur Seite. Der Feuerschein blendete sie. Und die Hitze strich über die Haut.
    Clou versuchte es noch einmal. Sie wollte davonkriechen, doch sie schaffte nicht einmal mehr zwei Schritte.
    Da sah sie die vier Beine ihrer Henker vor sich!
    Sie brach erneut zusammen.
    Ohnmächtig blieb die koreanische Krankenschwester diesmal liegen. Ihre Nerven hatten nicht mehr mitgespielt.
    Bill drehte durch.
    Mit einer gewaltigen Kraftanstrengung bäumte er seinen Körper auf, zog die Beine an und ließ sie vorschnellen. Er traf einen der Pfleger an den Oberschenkeln. Der Kerl hatte nicht mit dem Angriff gerechnet, wurde nach vorn gestoßen.
    Genau auf den Ofen zu.
    Im letzten Moment konnte er sich fangen. Kurz bevor die Flammen über ihn strichen, wirbelte er herum. Feuerrot war sein Gesicht, und der Haß auf Bill blitzte in seinen Augen. Der Pfleger rannte auf sein Gewehr zu, packte es am Lauf und stürzte auf Bill zu.
    Sheila schrie markerschütternd auf.
    Bills Bein schnellte wieder vor. Er traf auch, konnte sich aber nicht weiter um den Kerl kümmern, denn im selben Augenblick wurde an der Decke die Falltür aufgerissen, und einen Atemzug später war die Hölle los…
    ***
    Suko stand an dem Rand der Falltür. Auch er hatte den Schrei vernommen und handelte impulsiv, reaktionsschnell und gekonnt.
    Mit einem Kampfschrei auf den Lippen ließ er sich durch die viereckige Öffnung fallen.
    Suko schoß wie ein Torpedo heran. Er schien vom Himmel zu fallen, änderte noch im Flug seine Richtung und fiel genau auf den Kerl mit dem Gewehr.
    Der Mann ging zu Boden.
    Auch ich sprang nach unten. Wie ein Wirbelwind war ich zwischen ihnen, sah für Bruchteile einer Sekunde die überraschten und hoffnungsvollen Gesichter meiner Freunde und mußte mich dann um den Pfleger Nummer zwei kümmern. Der Mann war ungeheuer schnell. Er flog auf sein Gewehr zu, bekam es zu fassen, wirbelte mit der Waffe herum und schoß in der Drehung.
    Hautnah jaulte das Blei an meiner linken Wange vorbei. Wieder feuerte der Kerl.
    Ich lag schon am Boden, hatte meine Beretta gezogen, und bevor der Mann einen dritten Schuß abgeben konnte, drückte ich ab.
    Die Silberkugel traf ihn dicht über dem Nabel. Sein Gesicht zeigte einen erstaunten Ausdruck, er ging einen torkelnden Schritt nach vorn und brach dann zusammen.
    Ein Schrei.
    Hinter mir.
    Ich fegte herum.
    Harris hatte in den Kampf eingegriffen. Jetzt hielt er das zweite Gewehr in der Hand. Mit dem Kolben hatte er Sukos Kopf getroffen. Der Chinese ging in die Knie. Blut rann über seinen Schädel. Trotz der Verletzung stieß er den Lauf hoch, so daß Harris es nicht mehr schaffte, abzudrücken.
    Dann brach Suko zusammen.
    In seinem wahnsinnigen Haß zielte Harris auf Sheila Conolly. Sein Gesicht war entstellt. Der zuckende Feuerschein warf Schatten über diese häßliche Fratze.
    »Dann stirbst du eben durch eine Kugel!« brüllte er. Ich feuerte.
    Jane Collins schoß mit dem Beutegewehr schräg von oben. Wir mußten es tun, sonst wäre Sheila verloren gewesen. Und beide Kugeln trafen.
    Sie stießen Harris zur Seite, und durch den Aufprall der Kugeln verriß er den Schuß.
    Dicht über Sheilas Kopf klatschte das Blei in die Wand. Eine zweite Kugel konnte Harris nicht mehr aus dem Lauf jagen. Ich sprang ihn an. Legte meine ganze Kraft hinter diesen pantherhaften Sprung. Harris flog zur Wand zurück. Das Gewehr fiel zu Boden. Aber er war nicht tot. Auch zwei Kugeln konnten ihm nichts anhaben.
    Wo ihn mein Silbergeschoß getroffen hatte, zeigte sich ein großer schwarzer Fleck.
    Janes Kugel hatte zwar eine Wunde hinterlassen, doch kein Blut strömte hervor.
    Der Mann war ein Dämon.
    Aus den Augenwinkeln sah ich, wie sich Suko erhob. Gleichzeitig mit ihm stand Harris auf.
    Er war angeschlagen, das erkannte ich sofort. Das geweihte Silber machte ihm zu schaffen. Aus blutunterlaufenen Augen stierte er mich an. Dann begann die
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