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0021 - Anruf aus dem Jenseits

0021 - Anruf aus dem Jenseits

Titel: 0021 - Anruf aus dem Jenseits
Autoren: Jason Dark
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nicht du, du Hund!«
    Wieder das Lachen.
    Uns aber hatten die diskriminierenden Worte alarmiert. Mit dem gelbhäutigen Bastard konnte eigentlich nur Suko gemeint sein.
    Er war also hier!
    Ich wollte es genau wissen, fand die Klinke, drückte sie hinunter und rammte die Tür auf.
    Wie ein Torpedo flog ich in den hinter der Tür liegenden Raum.
    Im nächsten Moment stockte mir der Atem!
    ***
    Suko, mein Freund und Partner, befand sich in größter Lebensgefahr. Er stand auf einem tischähnlichen Gebilde, umringt von zahlreichen Giftschlangen, und wehrte sich mit dem Mute der Verzweiflung. Sein Gesicht war verzerrt, es glänzte schweißnaß, das sah ich trotz des diffusen Lichts. Der Pfleger stand drei Schritte vor dem Tisch. Als Jane und ich in den Raum stürmten, wirbelte er herum.
    Schreckgeweitet waren seine Augen. Mit dieser Überraschung hatte er nicht gerechnet.
    »Spring, Suko!« brüllte ich.
    »Nein!« schrie er zurück. »Geht nicht. Eine magische Sperre!«
    Ich verstand ihn nicht richtig, denn im selben Moment stürmte der Pfleger schreiend auf mich zu.
    Er trug keine sichtbare Waffe, aber dafür war er ein Meister des Faustkampfes. Während. Suko verbissen um sein Leben kämpfte und Jane Collins in die Schlangenleiber hineinfeuerte, rang ich mit dem Pfleger.
    Ich mußte zwei Schläge einstecken. Sie warfen mich zurück. Ich fing mich jedoch wieder und konterte. Jetzt zeigte ich dem Kerl, was ich auf der Polizeischule gelernt hatte.
    Er versuchte einen Kopfstoß. An den Haaren bekam ich ihn zu packen und riß ihn zur Seite. Er stolperte und fiel.
    Sofort setzte ich nach.
    Doch da hatte der verflixte Kerl ein Messer in der Hand.
    Lang wie ein Unterarm war die Klinge und höllisch gefährlich. Durch eine rasche Drehung zur Seite konnte ich dem ersten Hieb ausweichen. Mein Fußtritt prallte gegen sein Handgelenk. Die Klinge flog ihm aus der Hand.
    Für einen Moment paßte er nicht auf. Mein Gegenstoß erfolgte pfeilschnell.
    Der Pfleger war bärenstark, aber von einer Kampftechnik hatte er wohl noch nie etwas gehört. Er mußte den Schlag voll nehmen, verdrehte die Augen, stieß ein seltsam dumpfes Geräusch aus und fiel bewußtlos zur Seite.
    Ich sprang sofort auf, nahm wieder meine Beretta – ich hatte sie während des Fights fallen gelassen – und feuerte in die Schlangenleiber.
    Sie platzten wie Nußschalen.
    Suko stand ganz am äußersten Rand des Tisches. Aber warum, zum Teufel, sprang er nicht?
    »Mach doch!« rief ich.
    »Es geht nicht. Die magische Sperre!«
    Ich warf Jane einen Blick zu. Sie hatte das Gewehr an die Schulter gerissen und jagte die Kugeln in die zuckenden Schlangenleiber. Aber auf diese Art wurden wir nie Herr über die Brut und retteten Suko auch nicht.
    Dann hatte ich die Idee.
    Ich riß mein Kreuz von der Brust, drehte mich halb und schleuderte das geweihte Kleinod auf die Tischplatte. Die Wirkung war frappierend.
    Das Kreuz hatte kaum den Stein berührt, als es anfing zu zischen und zu brodeln. Rasch zeigte der Tisch Risse. Die Schlangen zerplatzten. Eine Rauchwolke quoll der Decke entgegen, hüllte Tisch und Suko ein. Brechen und Bersten.
    Ich rannte auf den Tisch zu. Schattenhaft sah ich Suko, packte ihn und riß ihn aus der Gefahrenzone. Suko war, schwer. Gemeinsam fielen wir zu Boden, blieben einige Zeit liegen, bis Janes Stimme erklang.
    »Wollt ihr euch ausruhen?«
    »Nein«, keuchte ich. Wir rappelten uns hoch.
    Suko sah mich an. Dann reichte er mir die Hand. Und in diesem Händedruck lag alles, was er versprechen konnte. Er würde sein Leben ebenso für mich in die Waagschale werfen wie ich das meine für ihn.
    Es tut gut, wenn man sich auf einen Partner verlassen kann. Der Tisch mit der magischen Sperre war zerbrochen. In der Mitte geteilt, wie durch einen Axthieb.
    Von den Schlangen war nichts mehr zu sehen. Das Kreuz hatte sie vernichtet.
    Es blinkte mir entgegen. Lag auf der rechten Tischhälfte. Ich nahm es an mich.
    »Es hat uns gerettet«, sagte ich.
    Suko nickte. Er enthielt sich jeden Kommentars, obwohl er wußte, worauf ich anspielte. Suko hielt nicht viel von meinem Kreuz. Er war nicht im christlichen Glauben erzogen worden, kannte, wie er immer sagte, stärkere Dämonenbanner aus seiner Heimat. Irgendwann wollte Suko dorthin und sie holen.
    Was inzwischen geschehen war, berichteten wir uns gegenseitig in Stichworten.
    »Und wie geht es weiter?« fragte Jane Collins. »Wir müssen schließlich Bill und Sheila finden. Weißt du, wo sie sind, Suko?«
    Der Chinese
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