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0021 - Anruf aus dem Jenseits

0021 - Anruf aus dem Jenseits

Titel: 0021 - Anruf aus dem Jenseits
Autoren: Jason Dark
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abzugeben.
    Gleichzeitig schwenkte er den Gewehrlauf in meine Richtung. Ich schlug genau und präzise zu. Mit der Linken traf ich das helle Oval seines Gesichts. Ich hatte keine andere Möglichkeit, wollten wir Bill und Sheila retten.
    Mein Schlag trieb den Mann nach hinten. Er verlor das Gleichgewicht und krachte in ein Gebüsch. Die Zweige knickten unter seinem Gewicht wie Streichhölzer.
    Ich hechtete hinterher, bereit, ihn mit dem zweiten Schlag ins Reich der Träume zu schicken.
    Es war nicht mehr nötig. Der Mann war schon bewußtlos. Ich entwand ihm das Gewehr und stand auf.
    Jane trat hinter dem Baumstamm hervor. Fragend blickte sie mich an.
    Ich grinste: »Alles okay.«
    Sie deutete auf den im Gebüsch liegenden Pfleger. »Hast du ihn hart erwischt?«
    »Mittelprächtig.«
    »Dann schläft er für dreißig Minuten.« Die Privatdetektivin kannte meinen Punch genau.
    Ich sah mir die nähere Umgebung an, konnte jedoch keine unmittelbare Gefahr für uns feststellen. Von Professor Harris und den anderen drei Pflegern war nichts zu sehen.
    »Ich nehme das Gewehr«, sagte Jane.
    »Okay, gib aber acht, daß du dir kein Auge damit ausschießt.«
    »Ich habe ja noch immer ein zweites.«
    Wir flachsten etwas herum, um unsere Nervenanspannung abzubauen. Jeder war mit seinen Gedanken bei Sheila und ihrem Baby. Himmel, wenn beiden etwas geschah…
    Ich preßte die Lippen hart zusammen. Unser weiteres Vorgehen hatten wir schon überlegt. Wir wollten versuchen, unbemerkt in die Klinik einzudringen, um Sheila und vielleicht auch Bill dort herauszuholen.
    Auch die Sorgen um Suko waren bei mir keinesfalls gesunken. Ich fragte mich immer wieder, wo man ihn hingeschleppt hatte.
    Zum Haus hin war das Gebäude ziemlich frei.
    Leider.
    Wir mußten von Baumstamm zu Baumstamm huschen, um unser Ziel zu erreichen.
    Doch dazu sollte es gar nicht kommen. Pfleger Nummer zwei nahm unsere Aufmerksamkeit voll in Anspruch. Wir sahen ihn mit wehendem Kittel auf einen dunklen, kuppelartigen Bau zulaufen.
    »Da sind sie drin«, sagte Jane spontan.
    Auch ich war dieser Meinung, und wir änderten die Richtung. Jane lief neben mir. Leicht, federnd. Auch sie hatte eine ausgezeichnete Kondition und machte so leicht nicht schlapp. Schon manch stärkerer männlicher Gegner hatte sich in ihr getäuscht. Jane Collins beherrschte mehrere Arten der Selbstverteidigung.
    Wir kamen gut voran, wurden auch nicht entdeckt. Der zweite Pfleger dachte gar nicht daran, sich umzudrehen. Ich sah eine Treppe, die neben dem Gebäude in die Tiefe führte, rechnete damit, daß der Kerl die Stufen hinuntergehen würde, täuschte mich jedoch, denn der Bursche lief vorbei. Wollte er einfach woanders hin verschwinden? Bevor ich mich darüber ärgern konnte, blieb er stehen.
    Sofort zogen wir uns zurück.
    Aus sicherer Deckung sahen wir, wie der Kerl eine schmale, sich vom dunklen Mauerwerk kaum abhebende Tür aufschloß und dann in dem Gebäude verschwand.
    Mir fiel ein Stein vom Herzen. Auch Jane Collins schnaufte zufrieden. »Den holen wir uns«, sagte sie.
    »Und wie.«
    Der Kerl würde uns schon sagen, wo es langging.
    Weitere Aufpasser entdeckten wir nicht. Der Weg war frei. Ich stieß Jane an. »Komm!« zischte ich.
    Rasch überquerten wir die freie Fläche bis zu dem kuppelartigen Bau. Dann standen wir vor der Tür. Sie war offen. Ich betrat als erster das Gebäude. Jane blieb dicht hinter mir. Nach wie vor trug sie das Gewehr.
    Dunkelheit umfing uns. Wie konnte es auch anders sein? Aber irgendwo mußte der Pfleger ja hingegangen sein. Wir blieben stehen, lauschten, hörten jedoch nichts.
    Dann spürte ich Janes Lippen dicht an meinem linken Ohr. »Siehst du den Schimmer?« wisperte sie. »Rechts von dir. Nur ein schmaler, hauchdünner Streifen.«
    Ich blickte in die angegebene Richtung. Die Privatdetektivin hatte recht.
    Auf Zehenspitzen näherten wir uns diesem Lichtschein. Dann standen wir vor einer Tür.
    Ich bückte mich und preßte mein rechtes Ohr gegen das Holz.
    Ich hörte eine Männerstimme, doch was gesagt wurde, konnte ich nicht verstehen.
    »Was ist?« raunte Jane.
    »Keine Ahnung.«
    Es war zwar ein Schlüsselloch vorhanden, doch da konnte ich leider nicht hindurchschauen.
    Jetzt zog ich meine Beretta. Kühl und beruhigend lag die Waffe in meiner Hand.
    Beide hörten wir das Gelächter hinter der Tür. Und auch die Stimme, die rief »Krepieren wirst du gelbhäutiger Bastard. Darauf kannst du dich verlassen. Niemand kommt gegen den Seelenfänger an. Auch
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