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0021 - Anruf aus dem Jenseits

0021 - Anruf aus dem Jenseits

Titel: 0021 - Anruf aus dem Jenseits
Autoren: Jason Dark
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Das Licht wurde von Sekunde zu Sekunde intensiver.
    Den beiden Frauen stockte der Atem.
    Ihre Blicke waren auf einen großen, bis zur Decke reichenden eisernen Ofen gefallen. Er hatte eine Feuerklappe, groß wie das Maul eines Nilpferdes.
    Doch nicht allein der Ofen versetzte Sheila und Clou den Schock.
    Vor dem Ofen lag ein Mann.
    Er war gefesselt und rührte sich nicht.
    Der Mann war kein anderer als Bill Conolly!
    ***
    Für Suko wurde die Lage langsam kritisch. Er hatte versucht, die Platte auf der anderen Seite zu verlassen, doch auch dort hielt die verdammte Sperre.
    Er war gefangen!
    Und doch verfiel der Chinese nicht in Panik. Er war einfach nicht der Typ dazu. Ruhig, beinahe kalt wartete er die nächsten Ereignisse ab. Suko besaß sogar noch die Nerven, über den Rand der Platte hinwegzuschielen.
    Unter dem ›Tisch‹ wimmelte es von Schlangen.
    Lautlos glitten sie an dem langen Stein hoch. Licht, das aus Ritzen und Spalten drang, erhellte die makabre Szene.
    Die Schlangen waren gierig. Die Magie des Tisches zog sie an. Sie waren darauf programmiert, ihr Opfer zu töten. Bestimmt waren die meisten von ihnen giftig. Suko konnte in dem herrschenden Zwielicht die Arten nicht so genau unterscheiden, glaubte aber, Kobras und Schwarze Mambas erkannt zu haben. Und die reichten!
    Der Chinese stand auf. Abermals trat er an den Rand der Platte, um mit einem gewaltigen Satz über das Schlangennest hinwegzuspringen.
    Er wurde wieder gestoppt.
    Wie von einem elektrischen Zaun. Die unsichtbare Barriere hielt ihn zurück.
    In der Mitte der Platte blieb Suko stehen. Seine Muskeln waren angespannt. Jede Sekunde erwartete er die Invasion der Dämonenschlangen.
    Suko erkannte zwei Kobras.
    Ein anderer in seiner Lage hätte geschrien und wäre vor Angst vergangen – nicht Suko.
    Er ging etwas vor, hob den Fuß, zielte und zertrat mit einem blitzschnellen Tritt den Kopf der Schlange.
    Wieder trat Suko zu. Und traf.
    Er schleuderte die Kadaver von der Platte, drehte sich instinktiv um und sah sich der dritten Schlange gegenüber. Diesmal einer Klapperschlange.
    Er hörte das häßliche Rasseln. Die Schlange hatte den Vorderkörper aufgerichtet, wiegte ihren Kopf hin und her und war bereit, jeden Moment zuzustoßen.
    Suko bewies gedankenschnelle Reaktion.
    Es war kaum mit Blicken zu verfolgen, so rasch zuckte seine Hand vor. Er packte die Schlange unterhalb des Kopfes, riß sie herum, stieß einen Kampfschrei aus und schmetterte das dämonische Biest auf die Steinplatte.
    Suko konnte sich nicht lange seines Sieges freuen. Er vernichtete auch eine vierte Schlange und dann eine fünfte. Doch die Übermacht wuchs von Sekunde zu Sekunde.
    Lautlos krochen sie über die Platte, waren darauf trainiert, sich in seinem Fleisch zu verbeißen.
    Schweißnaß war der Chinese. Aber er gab nicht auf, fightete weiter gegen die höllische Übermacht.
    Seine Füße arbeiteten wie Präzisionswerkzeuge. Traten, stießen und zermalmten. Zum Glück hatte Suko feste Sohlen unter den Schuhen, sonst hätte es schon schlimmer für ihn ausgesehen.
    Er kämpfte. Verzweifelt, bis zur Erschöpfung. Für jede Schlange, die er tötete, tauchten drei neue auf.
    Die Übermacht wurde immer größer.
    Zu groß für Suko.
    Von allen Seiten schlängelten sie auf ihn zu, und es war nicht einmal eine Sache von Minuten, bis das tödliche Gift in Sukos Kreislauf dringen würde…
    ***
    Ich preßte mich eng gegen den Boden, hielt den Atem an. Der Pfleger im weißen Kittel kam genau auf mich zu. Und er trug ein Gewehr in der Hand.
    Die nächsten Sekunden würden entscheidend sein.
    Mit Jane Collins war ich zurückgelaufen. Wie Indianer hatten wir uns herangepirscht, dann aber Pech gehabt, da der Aufpasser genau unseren Weg kreuzte.
    Im letzten Augenblick ging ich auf Tauchstation, während sich Jane noch hinter einem Baumstamm verstecken konnte. Die Schritte des Mannes klangen dumpf auf dem Boden. Moos dämpfte die Geräusche. Mich kitzelte ein Grashalm an der Nase. Nur mit Mühe behielt ich die Ruhe.
    Zwei, drei Sekunden vergingen.
    Jetzt mußte mich der Typ sehen.
    Da blieb er stehen.
    Er hüstelte und räusperte sich dann, führte Selbstgespräche, die ich nicht verstand. Ich nutzte jedoch die Situation. Wenn der Kerl durch seine Rederei abgelenkt war, so vergrößerte sich meine Chance.
    Ich schnellte hoch, baute mich vor dem Mann auf wie ein Geist aus der Unterwelt.
    Weit riß er vor Überraschung die Augen auf. Auch sein Mund öffnete sich, um einen Warnschrei
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