Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0021 - Anruf aus dem Jenseits

0021 - Anruf aus dem Jenseits

Titel: 0021 - Anruf aus dem Jenseits
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
drückte die Klinke herunter.
    Sie fand die Tür offen.
    Damit hatte sie kaum gerechnet, nachdem man ihr gesagt hatte, daß sie dieses Gebäude nicht betreten durfte.
    Sie berichtete Sheila von ihrer Überraschung.
    »Dann will man uns sicher in eine Falle locken«, sagte die werdende Mutter.
    »Möglich. Aber was bleibt uns übrig?«
    »Okay, dann hinein. Schlimmer kann es gar nicht mehr kommen«, preßte Sheila hervor. »Vertrauen wir einfach auf unser Glück.«
    Die beiden Frauen schlüpften in das Innere dieses geheimnisumwitterten Gebäudes. Dunkelheit – schwarz und wattig – hüllte sie ein. Clou hatte die Tür zugezogen.
    Sekundenlang hatten die Frauen die Luft angehalten. Jetzt atmete Sheila aus.
    »Bleiben wir hier stehen?« wisperte sie.
    »Nein. Wir müssen uns verstecken.«
    »Gibt es hier kein Licht?«
    »Mal sehen.«
    Sheila hörte schabende Geräusche. Clous Hand fuhr über die Wand. Sie suchte nach einem Schalter.
    Vergeblich.
    »Hier wird man wahnsinnig…«
    »Lassen Sie uns weitergehen.«
    Sheila Conolly fügte sich. Wäre sie in einem normalen Zustand gewesen, sie hätte versucht, den Lichtkegel draußen zu entkommen und zu fliehen. Aber so mußte sie Rücksicht auf das Kind nehmen.
    Die Koreanerin ging wieder vor. Schritt für Schritt wagten sich die beiden mutigen Frauen tiefer in die Dunkelheit hinein. Urplötzlich schrie Sheila auf.
    Etwas Kaltes hatte ihren Nacken berührt.
    Es war eine Hand!
    ***
    Suko hatte eine magische Zeitreise hinter sich.
    Wach wurde er wegen der Kälte, die durch seine dünne sommerliche Kleidung drang. Er erinnerte sich sofort, daß er mit John das Schiff betreten hatte. Dann war er von irgend etwas unter Deck gezerrt worden. Er hatte noch eine kalte Hand an der Kehle gespürt und dann das Bewußtsein verloren.
    Schmerzen verspürte Suko nicht, und so bereitete es ihm keine Mühe, sich wieder in der Wirklichkeit zurechtzufinden. Er öffnete die Augen.
    Über ihm wölbte sich eine schwarze Kuppel. Sie war mit gräßlichen Fratzen bemalt, die allesamt Gestalten aus dem Dämonenreich darstellten.
    Suko sah fischgesichtige Bestien, Ungeheuer mit riesigen Menschenköpfen und saugartigen Rüsseln als Arme und Beine. Rattenwesen, Wertiger, Vampire – sie alle streckten die Arme oder Klauen aus, um nach Suko zu greifen.
    Die Bilder waren so plastisch gemalt, daß Suko das Gefühl hatte, die Figuren würden leben und sich gleich auf ihn stürzen.
    Er zwang sich zur Ruhe. Das fiel ihm als Chinese nicht schwer. Er konnte sich in sein Schicksal fügen, abwarten, dann aber blitzschnell reagieren, wenn es die Situation erforderte. Er wartete erst einmal ab.
    Suko war kein Neuling in dem Geschäft, und es war ihm auch bewußt, daß er eine Zeitreise hinter sich hatte. Ausgelöst durch Schwarze Magie. Er wunderte sich schon gar nicht mehr darüber, denn so etwas war schon fast alltäglich.
    Nur, wo war er gelandet?
    Vielleicht in einer anderen Welt? In einem Paralleluniversum?
    Suko wollte nicht so recht daran glauben, denn wenn es stimmte, dann wären die Fratzen und Monster unter dem Kuppeldach lebendig gewesen.
    Er lag auf dem Rücken und spürte unter sich eine harte Fläche.
    Suko drehte den Kopf nach rechts. Eine dunkle Wand. Hin und wieder unterbrochen von hellen Lichtpunkten. Suko nahm an, daß Vorhänge die Wände abdeckten und daß sich hinter dem Stoff die Lichtquellen befanden.
    Arme und Beine konnte er bewegen. Sie hatten ihn nicht gefesselt.
    Das hieß, er lag in einem Gefängnis, das ausbruchsicher war. Suko zog beide Beine an und setzte sich auf. Kein Schwindelgefühl, keine Übelkeit. Er hatte die Dimensionsreise wirklich phantastisch überstanden.
    Er streckte die Arme aus, fühlte mit den Händen nach allen vier Seiten und faßte ins Leere.
    Er lag erhöht.
    Der Chinese blieb die Ruhe selbst. Aus der Hosentasche zog er eine Schachtel Zündhölzer hervor und rieb ein Hölzchen an. Die Flamme zuckte auf, wurde klein, erhielt jedoch neue Nahrung und wuchs fast daumenhoch. Ruhig leuchtete Suko seine Umgebung aus. Viel sehen konnte er auch jetzt nicht. Der Schein reichte nicht einmal bis zu den Wänden.
    Suko opferte noch einige Zündhölzer. Er fand heraus, daß er auf einer viereckigen schwarzen Steinplatte lag. Getragen wurde die Platte von einer ebenfalls dunklen Säule, die in der Mitte eines Kreises im Boden verankert war.
    Als Suko sein fünftes Streichholz abbrannte und sich dabei weiter über die Platte beugte, wurde sein Verdacht zur Gewißheit.
    Er hatte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher