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0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

Titel: 0018 - Ich und die Bande der Halbstarken
Autoren: Ich und die Bande der Halbstarken
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Hyden. »Schade, daß er nicht hier in der Stadt ist, ohne ihn fühle ich mich direkt einsam. Ich hoffe aber, daß er in der nächsten Woche wieder zurückkommen wird. Bis dahin dürfte er wohl seinen Fall in Detroit erledigt haben.«
    »Es ist zum Verrücktwerden, daß wir an diesen verdammten ›Droßler‹ nicht herankommen können«, meinte Leutnant Hyden.
    »Das hier ist sein zweites Opfer in diesem Monat«, erwiderte ich. »Wir haben leider noch nicht den geringsten Anhaltspunkt, wie wir diesen Kerl fassen können. Bisher wurde nicht eine Spur ausfindig gemacht. Na ja… eines Tages wird er ja wohl stolpern. Bisher hat’s ja noch keiner geschafft, unentdeckt zu bleiben. Haben Sie schon die Eltern des Toten hier verständigt?«
    »Noch nicht, Cotton. Hören Sie, wollen Sie das nicht für mich übernehmen? Wenn Sie in einer Stunde mit den Eltern zum Leichenschauhaus kommen, dann könnten Sie die Leiche identifizieren lassen.«
    »In Ordnung«, sagte ich und warf meine Zigarette zu Boden. »Ich werde das übernehmen, Hyden. Wo haben Sie die Tasche mit dem Tenniszeug?«
    »Sie liegt auf dem Kühler meines Wagens«, erwiderte Leutnant Hyden. »Falls Sie nach der Adresse des Mädchens suchen, dann haben Sie Pech gehabt. Wir haben uns schon darum gekümmert, aber nichts finden können.«
    Leutnant Hyden ging zu seinen Leuten zurück. Ich verließ den Wagen und schritt tiefer in den verlassenen Steinbruch hinein. Ich sah die Lichter der Taschenlampen, mit denen die Beamten von Leutnant Hyden den Steinbruch absuchten. Immerhin war zu vermuten, daß der Mörder dieses jungen Mannes die Begleiterin ebenfalls umgebracht hatte. Ich wollte warten, bis die Suche beendet war. In der Zwischenzeit konnte ich mich mit dem Fall des ,Droßlers‘ beschäftigen, der nun schon seit Wochen und Monaten von der Polizei und auch jetzt von uns gesucht wurde. Es handelte sich um einen Mörder, der mit einer Drahtschlinge mordete. Dieser Gangster überfiel mit Vorliebe abseits parkende Liebespaare und ermordete sie. Wahrscheinlich handelt es sich um einen geistesgestörten Verbrecher.
    Nach knapp einer Stunde wurde die Suche nach dem Mädchen eingestellt. Die Beamten von Leutnant Hyden hatten nichts entdecken können. Ich verabschiedete mich von den Polizisten und fuhr dann auf dem schnellsten Weg zurück in die Stadt. Besonders erbaut war ich nicht, daß ich die Eltern des ermordeten jungen Mannes verständigen sollte. Noch weniger paßte es mir, sie in das Leichenschauhaus zu bringen, damit sie ihren ermordeten Jungen identifizieren konnten.
    Nummer 318 in der Trenton-Street entpuppte sich als ein Einzelhaus, das in einem kleinen sehr gepflegten Garten stand. Ich öffnete das Garlentor, schritt über den Kiesweg und erreichte die Haustür. Nach dem ersten Klingeln wurde geöffnet, und ich sah das mißtrauische Gesicht einer Negerin.
    »Ich komme vom FBI«, sagte ich. »Ist Mister Clamdon zu Hause?«
    »FBI?« entsetzte sich die Mammy und rollte die Augen. Ich schob sie samt der Tür zurück und trat in die kleine Halle des Hauses. Ich drückte meine Zigarette im Aschenbecher aus und sah der Schwarzen nach, die schnell in einem Nebenzimmer verschwand.
    Mister Clamdon war vielleicht 55 Jahre alt. Er besaß ein scharf geschnittenes Gesicht und trug einen Smoking. Den Mantel hatte er sich über den Arm geworfen.
    »Ich bin Clamdon«, stellte er sich vor. »Habe ich richtig gehört, daß Sie vom FBI kommen?«
    »Ich komme tatsächlich vom FBI und heiße Cotton«, sagte ich zu ihm. »Haben Sie einen Sohn, der Steve heißt?«
    »Hat Steve etwas ausgefressen?« erkundigte sich Clamdon und lächelte ahnungslos.
    »Ich fürchte, daß es für Sie schlimmer ist«, erwiderte ich. Ich sagte absichtlich nicht mehr, denn ich wollte ihn nicht sofort zu Boden schlagen. Clamdon schaute zu Boden und hüstelte. Er schien begriffen zu haben.
    »Etwas Ernstliches?« fragte er schnell. Er warf den Mantel auf einen Sessel. »Nun reden Sie doch schon. Was ist mit Steve los?«
    »Ich glaube, daß Sie sich zusammennehmen müssen«, erwiderte ich. »Wir fanden einen Ford und darin einen jungen Mann, dessen Papiere auf den Namen Steve Clamdon ausgestellt sind. Es kann sich natürlich um einen Irrtum handeln, Mister Clamdon. Können Sie mit ins Leichenschauhaus kommen? Es tut mir leid, daß ich Ihnen diese Nachricht überbringen muß.«
    »Betty!«
    Die Negerin kam so schnell in die Vorhalle, daß sie unbedingt an der Tür gelauscht haben mußte.
    »Wo steckt Steve?«
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