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0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

Titel: 0018 - Ich und die Bande der Halbstarken
Autoren: Ich und die Bande der Halbstarken
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getragen.«
    »Dem werd’ ich was erzählen, wenn er wieder ’rauskommt.«
    »Warum erzählen Sie sich nicht selbst etwas?« fragte ich. »Ihr Junge ist schon in Ordnung, er geriet eben nur in falsche Hände. Haben Sie in Zukunft mehr Vertrauen zu ihm und stärken Sie ihm das Rückgrat. Tun Sie es nicht, wird Stan früher oder später Dauergast bei uns werden.«
    Er drehte sich auf dem Absatz um und verschwand aus dem Büro. Wie er handeln würde, wußte ich nicht. Hoffentlich tat er das Richtige, sobald Stan wieder herauskam. So schlimm konnte es mit dem Jungen übrigens nicht werden, denn durch seine Mitarbeit mit uns hatte er eine Menge Pluspunkte für sich gesammelt.
    »Mister Cotton…«
    »Du darfst immer noch Jerry sagen«, unterbrach ich Lonny.
    »Jerry… ich danke dir«, sagte sie schüchtern. Sie hauchte mir einen Kuß auf die Wange und verschwand. Ich war sicher, daß sie in Zukunft genau wußte, was sie zu lassen hatte.
    Mister Clamdon und die Falls verabschiedeten sich draußen auf dem Korridor von mir. Wir wußten uns wenig zu sagen. Beide Elternteile hatte ihre Söhne verloren. Da waren Worte sinnlos. »Mister Cotton…«
    Ich wendete mich herum und erkannte Helen.
    »Hallo«, sagte ich erstaunt. »Etwas vergessen?«
    »Ich wollte Ihnen nur sagen, daß ich eine Stelle habe«, sagte sie zu mir. »Mit meinen Eltern kann ich nicht reden, sie sind nicht mehr zu ret… ich meine, mit denen verstehe ich mich nicht. Sie haben Maud schon einen Brief geschrieben, daß sie sich zu Hause nicht mehr sehen lassen soll.«
    »Und was wird aus Maud, wenn sie herauskommt?«
    »Ich bringe sie unter«, sagte Helen. »Bitte, Mister Cotton, lassen Sie sich sich doch dann sehen, wenn es soweit ist, ja?«
    »Sie können sich fest darauf verlassen«, sagte ich sehr förmlich und drückte ihr die Hand.
    Dann ging ich zurück ins Zimmer, wo sich Free, Wilson, Hyden und Mr. High unterhielten. Free war noch sehr unsicher, das verstärkte sich, als er mich sah. Er warf mir einen fragenden Blick zu.
    »Ich werde in meinem Bericht einiges weglassen müssen«, sagte ich. »Sie wissen genau, Free, was ich meine. Sollte ich aber nur einmal herausbekommen, daß in Ihrem Laden etwas nicht stimmt, oder daß falsches Zirgarettenkraut geraucht wird, dann ist die Hölle los. Dann bin ich Ihnen auf der Fährte.«
    »Lieber nicht«, sagte Free verlegen. »Mann… Leute… Ich mach’s euch gut.«
    »’raus«, sagte Mr. High, lächelte aber. »Beeilen Sie sich, Free, bevor wir es uns noch einmal überlegen.«
    Im gleichen Moment waren Free und Wilson verschwunden.
    »Chef«, sagte ich zu Mr. High. »Setzen Sie sich für die kleine Maud Ranger ein. Ihr Wort hat Gewicht. Geben Sie dem Mädchen eine Chance. Sie hat genug Angst ausgestanden, als Lämmer sie von Light-Rock verschleppt hatte. Wir wollen froh sein, daß wir sie im Keller der Sporthalle lebend gefunden haben. Vielleicht kann sie sich noch mal auf ihre eigenen Füße stellen.«
    »Haben Sie heute Ihren weichen Tag?« fragte Mister High lächelnd.
    »Ich hatte es mit Halbstarken zu tun, die zwar in den Zeitungen verrissen werden, die aber kaum imstande sind, allein zu gehen. Den Leutchen sollte man helfen. Verbrecher hat man sich schnell erzogen, wenn man’s falsch anpackt.«
    »Geht in Ordnung… Ach, Jerry, Phil telegrafierte, daß er morgen ankommt. Er hat’s geschafft.«
    »Dann wferde ich die Fahnen auspacken müssen, um zu flaggen«, meinte ich.
    »Machen Sie sich nicht die Arbeit«, antwortete Mr. High. »Packen Sie besser die Koffer.«
    »Urlaub?« fragte ich scheu und schüchtern an.
    »Ich hoffe nicht, daß Sie Ihren neuen Fall so auffassen«, sagte Mr. High ernst.
    »Sie werden in Benson erwartet. Eine Schauspielerin ist gekidnappt worden. Die Akten habe ich Ihnen bereits auf den Schreibtisch packen lassen, damit Sie sich einarbeiten können.«
    Ich nickte und ging…
    ENDE
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