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0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

Titel: 0018 - Ich und die Bande der Halbstarken
Autoren: Ich und die Bande der Halbstarken
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verrückt.«
    »Ich habe eben erfahren, daß Sie heute noch vor den Untersuchungsrichter gestellt werden sollen«, erwiderte ich. »Das ist nun mal so, Free, wenn man sich in die Nesseln gesetzt hat.«
    »Ich geb’s auf, ich bin fertig«, sagte er. »Sie wissen verdammt genau, daß ich mit der Sache überhaupt nichts zu tun habe.«
    »Wie kamen Sie mit Lefty Wilson aus?« fragte ich ihn.
    »Ein feiner Kerl. Was haben Sie denn nun schon wieder mit Wilson? Haben Sie den auch eingebuchtet?«
    »Nein, er bewegt sich noch frei herum«, antwortete ich. »Sagen Sie, Free, könnte er Ihnen den Streich gespielt haben? Verdient er daran wenn ihr Laden auf fliegt?«
    »Lefty? Ja, warten Sie mal. Verdienen in dem Sinne natürlich nicht, aber er könnte sich die Boxer unter den Nagel reißen. Sie halten viel von ihm.«
    »War Lefty je scharf darauf, seine eigene Suppe zu kochen?«
    »Das habe ich nie bemerken können. Aber man sieht ’nem Menschen ja immer nur vor den Schädel. Aber ich kann’s nicht glauben, daß Lefty mich hereingelegt haben soll.«
    »Lassen Sie sich diesen Fall mal durch den Kopf gehen«, antwortete ich später, als ich wieder ging. »Im übrigen müssen Sie Geduld haben, Free. So schnell faßt man keinen Massenmörder.«
    Ich hatte ihm ein Problem gegeben und er beschäftigte sich bestimmt damit. Ich glaubte natürlich nicht daran, daß er persönlich Ärger bereitet haben sollte.
    Als ich ausgeschlossen wurde, lief ich Frees Anwalt in die Arme. Er wollte mich in ein Gespräch verwickeln, aber ich sagte ihm, er solle sich seine Verteichgungsrede für das Gericht aufsparen. Er war nicht guter Laune, als ich mich kurz und knapp von ihm verabschiedete. Bis zum Anbruch der Dunkelheit saß ich dann in meinem Büro und wartete auf einen Anruf. Die Zigarettenenden häuften sich im Aschteller, und ich wurde langsam nervös. Warum meldete sich der Mörder nicht? Jetzt fehlte nur noch, daß sich der Mann absetzte. Aber nein, das konnte er nicht mehr machen, dazu saß er bereits viel zu tief in der Tinte. Ich hatte ihm Karten zugespielt, die er übertrumpfen mußte.
    Endlich schrillte das Telefon.
    »Cotton«, meldete ich mich. »Ja;.. Stan…« Sie sind angerufen worden? Ausgezeichnet, mein Junge. Ja, wir treffen uns bei der kleinen Stewart…
    »Oder noch besser, wir sehen uns in Millers Bierbar… In einer halben Stunde… ja, geht in Ordnung.«
    Stan Bird war mächtig nervös gewesen, aber jetzt war ich’s auch. Ich sauste ’rüber zu Mr. High und sagte ihm, daß er auf den Knopf drücken könne.
    »Ich wünsche Ihnen Hals- und Beinbruch«, sagte er, als ich wegging.
    Stan Bird kaute Unentwegt auf der Unterlippe herum, als ich ihn traf. Er saß hinter einer Säule, in der Nähe der Blasmusikkapelle. Er sprang nervös auf, als er mich sah.
    »Jetzt trinken wir erst mal was«, beruhigte ich ihn. »Keine Aufregung, Stan. Die Sache wird erstklassig über die Bretter gehen. Ihnen wird nichts passieren.«
    Er kippte den Kognak in einem Zug herunter und bestellte sich bei dem Kellner gleich einen neuen Drink. Er sog hastig an einer Zigarette und schaute sich immer wieder unsicher im Lokal um.
    »Nun wollen wir mal zur Sache kommen«, begann ich. »Wann hat der Chef angerufen?«
    »Wenige Minuten vor meinem Anruf«, sagte Stan Bird. »Er sagte mir, er wolle den Verein auflösen, es sei zuviel Lärm entstanden. Ich soll zusammen mit Lonny aufs Land fahren und mich von ihm auszahlen lassen.«
    »Mit Lonny also«, erwiderte ich. »Wie hat er denn das motiviert?«
    »Er sagte, sie solle Kleider mitbringen… für Maud«, redete Stan weiter. »Sie sei etwas verletzt und brauche weibliche Hilfe.«
    »Und wann soll der Treff stattfinden?«
    »Gegen Mitternacht und zwar an der Abzweigung nach Polder-View… Er sagte, ich solle den Wagen in die Schonung hineinfahren, ich könnte sie von der Straße aus sehen.«
    »Prächtig«, sagte ich zufrieden. »Noch ein paar Stunden, Stan, und Sie haben allen Ärger vom Hals, was Ihre Angst betrifft.«
    »Soll ich wirklich dothin fahren?«
    »Nur nicht ängstlich werden«, beruhigte ich ihn. »Wir werden unterwegs die Rollen vertauschen. Rufen Sie Lonny gleich an und sagen Sie ihr, was anliegt. Aber hüten Sie sich, meinen Namen zu nennen oder zu sagen, daß das FBI mitspielen will.«
    »Und wie wollen Sie… meine Rolle übernehmen?« wollte er wissen.
    »Ich werde Ihren Wagen unterwegs stoppen, dann erfahren Sie alles an Ort und Stelle. Also, nicht durchdrehen, und lassen Sie sich Lonny
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