Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

Titel: 0018 - Ich und die Bande der Halbstarken
Autoren: Ich und die Bande der Halbstarken
Vom Netzwerk:
Nerven.«
    »Und wovon sollte ich leben?«
    »Es ist zwecklos, mein Junge«, beendete ich das Thema. »Wieviel haben Sie von den 40 000 Dollar mitbekommen?«
    »Zweitau… Sagen Sie, was meinen Sie eigentlich?«
    »Das, was ich gesagt habe«, meinte ich und grinste zufrieden. »Dann hat Maud Ranger aber 300 Dollar mehr einstecken können. Sehen Sie, Stan, selbst in dem Gang werden Sie nicht für voll genommen. Sie setzen sich nicht durch.«
    »Officer… ich verstehe Sie nicht«, stotterte Stan herum.
    »Wir werden uns bestimmt noch verstehen«, tröstete ich ihn. »Wir müssen nur Kontakt miteinander bekommen. Aber so etwas ergibt sich von allein in der Untersuchungshaft. Nach einigen Wochen spielt sich das erfahrungsgemäß ein.«
    Er wußte sich nicht anders zu helfen, als ein Schießeisen zu ziehen und mir in die Seite zu pressen. Ich will ehrlich zugeben, daß ich mit solch einer explosiven Reaktion niemals gerechnet hatte.
    Selbstverständlich steigerte ich sofort die Geschwindigkeit und sorgte dafür, daß ich aus dem Verkehr herauskam. Es klappte ausgezeichnet, und ich tat so, als bemerkte ich überhaupt nichts.
    »Halten-Sie an,sonst schießeich«,sagte Stan heiser.
    »Weißt du was passiert, wenn bei der Geschwindigkeit das Steuer verreißt?« erwiderte ich nur. »Ich wäre zwar tot, das steht fest, aber du würdest gegen irgendein Hindernis geschleudert und brauchtest im günstigen Falle einige Monate, um wieder gehen zu können. Im übrigen weiß meine Dienststelle, daß ich dich auf geladen habe. Welche Chance rechnest du dir eigentlich aus?«
    Ich brauchte nicht mehr länger zu reden.
    Er nahm die Pistole weg, und ich atmete noch nicht einmal erleichtert auf. Mit Leutchen wie Stan wurde man im Schlaf fertig.
    »Steck die Kanone ruhig mir in die Tasche«, sagte ich, als ich den Jaguar zurück in die City bugsierte. »Schön, das wäre also getan, Stan. Und jetzt wollen wir uns mal aussprechen. Falls du nicht wild darauf bist, brauchen wir nicht ’rauf in meine Dienststelle zu gehen. Wir können uns auch in irgendein Lokal setzen. Nur verbitte ich mir Dummheiten, sonst werde ich ärgerlich.«
    Er war nicht wild darauf, wie er sagte, mit in meine Räume zu gehen. Wir setzten uns in eine Kneipe, die ich gut kannte, und ich spendierte ihm einige Drinks. Ich muß zugeben, daß mir selten ein solch guter Erzähler über den Weg gelaufen ist. Stan packte nach allen Regeln der Kunst aus.
    »Und wer ist nun euer eigentlicher Chef gewesen?« fragte ich.
    »Ich weiß es bis heute noch nicht«, sagte er. »Ich wurde angerufen und hörte sofort, daß er der Chef war.«
    »Hat er dich hinter mir hergehetzt?«
    »Ich sollte ihm mitteilen, wohin Sie fahren wollten.«
    »Und wohin hast du Maud gebracht?«
    »Sie ist nicht mehr draußen? Ich weiß wirklich nicht, wo sie sich dann aufhalten könnte, Mister Cotton. Ich leiste jeden Eid darauf.«
    »Spar dir die für den Richter auf«, sagte ich warnend. »Du hast dich da in eine ganz nette Tinte gesetzt, mein Junge. Hoffentlich kann ich das noch einmal klar bekommen. Na, ich werd’s versuchen.«
    »Officer, wenn Sie das tun, werde ich Ihnen das nie vergessen«, sagte Stan in einem Ton, als lege er einen Eid ab.
    »Nur nicht so hastig«, redete ich weiter. »Umsonst ist der Tod. Ich helfe, Stan, aber dafür verlange auch ich Hilfe. Du redest mit keinem Menschen darüber, daß wir uns unterhalten haben. Auch Lonny schaltet da aus. Erzähl’ deinem Vater, daß alles in Ordnung ist. Aber dem wirst du ja wohl sowieso nichts sagen, denke ich. Los, ich bringe dich nach Hause, ich habe noch zu arbeiten.« —Mr. High sah mich erstaunt an, als ich bei ihm in der Privatwohnung erschien. Er trug einen einfachen Hausmantel und ausgetretene Lackpantoffeln.
    »Was gibt es, Jerry?« frage er mich. »Ich kenne den Chef der Halbstarkenbande, wenn mich nicht alles täuscht.«
    »Sie täuschen sich bestimmt nicht, sonst hätten Sie sich hier erst gar nicht sehen lassen«, sagte Mr. High und ließ mich nähertreten. Wir setzten uns in sein Arbeitszimmer, und ich erzählte ihm, was ich von Stan erfahren hatte.
    »Haben Sie den Jungen auch gut absichern lassen?« fragte er mich als erstes, als ich geendet hatte.
    »Stan wird beschattet«, antwortete ich. »Er ist ein wichtiges Faustpfand in unserer Hand. Er soll der Lockvogel sein, damit sich dieser Chef der Halbstarken auf die Leimrute setzt. Stan hat zugegeben, daß er zusammen mit Clamdon, Fall und Vanny die Kasinogäste ausgeplündert
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher