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0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

Titel: 0018 - Ich und die Bande der Halbstarken
Autoren: Ich und die Bande der Halbstarken
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ausgesucht, um seine Bande aufzulösen. Die Bäume .standen dicht an dicht, und er konnte sich ungestört an uns heranpirschen. Daß er Stan und Lonny umbringen wollte, stand für mich fest.
    »Jetzt muß es aber starten«, sagte Hyden ungeduldig. »Hoffentlich hat der Bursche nicht Lunte gerochen. Können Sie eigentlich was gegen ihn unternehmen, wenn er hier nicht erscheint?«
    »Seit Bennys Tod gibt es kaum eine Chance, ihm etwas beweisen zu können«, antwortete ich leise. »Benny war sein Verbindungsmann. Um ihn festnageln zu können, muß er schon die Beweise selbst liefern und mitbringen.«
    »Hoffentlich geht der Bursche auf dieses Spiel ein«, sagte Hyden. »Ich würde es an seiner Stelle nicht tun.«
    »Sie machen auch auf mich einen .normalen Eindruck«, erwiderte ich. »Wissen Sie, Hyden… Achtung, ich glaube, der Fuchs schürt heran. Wenn Sie schießen, dann so, daß wir noch unsere Aussagen zusammenbekommen.«
    »Keine Sorge«, flüsterte Hyden.
    Er preßte sich noch fester an mich und ich mußte nießen, als eine Perückenlocke mein rechtes Nasenloch gestreift hatte. Das Mikrophon zeigte unverkennbar an, daß wir Besuch erhielten.
    Der Mörder bewegte sich sehr vorsichtig und langsam. Das Mikrophon gab genau wieder, wie langsam er seine Füße vorbewegte und wieder aufsetzte. Er wollte das Knicken von Zweigen vermeiden.
    »Er kann höchstens noch zehn Schritt haben«, flüsterte ich Hyden zu. »Ich rechne damit, daß er auf meiner Seite auf tauchen wird… da… es ist deutlich zu hören.«
    Ich schaltete den Lautsprecher ab und zog meine Pistole. Selbstverständlich war ich sehr nervös. Nicht aus Angst, aber das Jagdfieber trocknete mir den Mund aus.
    Ging meine Rechnung auf oder nicht?
    »Stan?«
    Ich drückte die Klinke herunter, um die Tür zu öffnen.
    »Kurbeln Sie das Wagenfenster herunter«, hörte ich eine rostige, verwehte Stimme.
    Ich tat das natürlich, und all meine Sinne waren zum Zerreißen gespannt. Ich beeilte mich nicht sonderlich und hatte mich so zurückgesetzt, daß ich mich blitzschnell zur Seite werfen konnte.
    »Stan… wo ist Lonny?« -fragte mich der Mörder.
    Die Scheibe war halb herunter und Ich schob den Kopf vorsichtig nach vorn.
    Dann blitzte eine Taschenlampe auf und ein gemeiner Fluch war zu hören.
    Im gleichen Moment knallte ein schwerer Gegenstand gegen meine Stirn. Einen Moment lang war ich groggy, denn ich hatte mit einem Schuß, nicht mit einem Schlag gerechnet.
    Dann peitschte ein Schuß auf.
    Dicht an meinem Kopf vorbei zischte das Geschoß in die gegenüberliegende Wagenscheibe.
    Dann schoß Hyden.
    Ein unterdrückter Schrei… Schritte, die sich hastig entfernten, ein lautes, tierisches Aufbrüllen, das kaum von einem Menschen herzurühren schien, dann Licht, viel Licht.
    »Es ist geschafft, Hyden«, sagte ich und taumelte aus dem Wagen. Meine Knie waren zwar noch etwas weich, aber es klappte.
    »Wer war es nun?« fragte mich Hyden, der mich abstützte, als wir auf die Gruppe zugingen, in deren Mitte sich der Mörder befinden mußte.
    »Der ,Droßler‘, Hyden«, sagte ich. »Haben Sie eine Zigarette für mich? Mir brummt der Schädel wie verrückt.« Er versorgte mich, und wir erreichten endlich die Kollegen vom FBI und von der Stadtpolizei, die den Mörder gebändigt hatten.
    »Hat’s gestimmt?« fragte ich Mister High, der uns entgegenkam.
    »Genau«, erwiderte er. »Jerry, das war Maßarbeit.«
    »Nun laßt mich doch mal sehen«, sagte Hyden, der seine Ungeduld nicht mehr zügeln konnte. Er trieb seine Leute auseinander und blieb dann betroffen stehen.
    Er rührte sich nicht, aber sein Mund stieß unverständliches Gebrabbel hervor. Er wurde von starken Stabscheinwerfern angestrahlt, und zum drittenmal in diesem Fall erinnerte mich die Szene an eine nächtliche Filmaufnahme.
    »Wer ist denn das?« fragte mich Hyden. »Warten Sie, den Kerl habe ich doch schon gesehen.«
    »Das ist Willie Lammer«, sagte ich. »Buchhalter bei Free. Im Nebenberuf Chef der Bande der Halbstarken und außerdem auch als ,Droßler‘ tätig.«
    ***
    Mr. Highs Büro mußte wegen Überfüllung geschlossen werden.
    Einige Tage nach der Festnahme von Willie Lammer hatte eine Einladungswelle eingesetzt. Und ich kann Ihnen versichern, daß man unseren Vorladungen restlos gefolgt war. Verhindert waren nur Maud Ranger und Stan Bird, die im Untersuchungsgefängnis saßen. Aber sonst war alles vertreten: Die Eltern der beiden Ranger-Mädchen, samt Helen. Der Vater von Steve Clamdon, die
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