Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0017 - Planet der sterbenden Sonne

Titel: 0017 - Planet der sterbenden Sonne
Autoren: Kurt Mahr
Vom Netzwerk:
Loch so groß geworden, daß das braune, spitzmäulige Wesen endlich an die Oberfläche kommen konnte.
    Es war ein Mausbiber, und er benahm sich recht eigenartig. Das Tier hoppelte von einem der Geräte zum anderen und bekundete seine Neugierde dadurch, daß es sie der Reihe nach beschnupperte.
    Ein kleines Kühlaggregat - eben das, das noch vor einer Stunde in Tätigkeit gewesen war, erregte seine Aufmerksamkeit offenbar ganz besonders. Der Mausbiber hockte vor der Maschine auf den Hinterpfoten, hatte die nur schwächlich ausgebildeten Vorderbeine ausgestreckt und betastete ein wenig unbeholfen die Plastikverkleidung.
    Aufgerichtet maß das Tier nahezu einen Meter. Die Kühlmaschine war nur halb so groß und nahezu würfelförmig. Der Mausbiber hoppelte ein paar Sprünge zurück, drehte sich um und schien das Aggregat zu fixieren.
    Und dann geschah, etwas überaus Seltsames: Die Maschine hob sich plötzlich von ihrem Sockel und schwebte in der Luft. Der Mausbiber saß reglos und betrachtete sie. Die Maschine legte sich auf die Seite und kam auf den Mausbiber zu. Als sie bis auf einen halben Meter herangekommen war, wich das Tier zur Seite. Die Maschine bewegte sich weiter, blieb über dem Loch, das das Tier gegraben hatte, ein paar Sekunden lang stehen und sank schließlich in das Loch hinein. Der Mausbiber hatte sich umgedreht und sah hinter der Maschine drein. Eine Weile blieb er reglos sitzen, dann hoppelte er ebenfalls zu dem Loch und verschwand darin.
    Sekunden später sah die Szene wieder so aus, wie sie sie seit Tagen vor Augen hatten - bis auf das Loch, das früher nicht da gewesen war, und die verschwundene Kühlmaschine.
    Rhodan stand auf. Der Kopf schwirrte ihm, und halb im Unterbewußtsein fragte er sich, ob er glauben solle, was er eben gesehen hatte. Er hörte einen der Posten scharf und pfeifend ausatmen. Die Männer lagen auf der Seite und starrten zu ihm herauf. Sie wollten eine Erklärung haben.
    „Kommen Sie mit!“ befahl Rhodan mit spröder Stimme. „Fassen Sie Innenproviant für fünf Tage und nehmen Sie eine handlichere Waffe. Wir werden in dieses Loch hineinkriechen und uns ansehen, wohin die Kühlmaschine verschwunden ist.“
     
    *
     
    Die STARDUST bekam Nachricht von dem Vorfall. Jedermann erwartete zu der eigentlichen Nachricht einen Kommentar von Rhodan. Aber Rhodan hütete sich, Vermutungen zu äußern.
    „Ich weiß nicht mehr als du auch“, sagte er ziemlich grob zu Reginald Bull. „Mehr werde ich erst wissen, wenn wir in das Loch hineingekrochen sind.“ Dann brachen sie auf.
    Leutnant Tanner blieb mit fünf Mann im Lager zurück. Rhodan schärfte ihm höchste Wachsamkeit ein und tröstete ihn im übrigen damit, daß die STARDUST-Waffen sich dem Gegner als überlegen erwiesen hätten.
    Das Loch, das sich der Mausbiber gegraben hatte, war so beschaffen, daß das Tier mit seinem dicken Hinterleib bequem hindurchkam. Da der Hinterleib aber den gleichen Umfang besaß wie ein menschlicher Körper, wurde auch Rhodan und seinen Leuten das Fortkommen nicht sonderlich schwer.
    Das Loch führte in der Art eines Schachtes etwa anderthalb Meter tief in die Erde, dann bog es rechtwinklig ab und wurde zu einem Stollen. Rhodan, der vorankroch, leuchtete ihn mit seinem Scheinwerfer aus, so gut er konnte. Der Scheinwerfer reichte etwa einen Kilometer weit, aber selbst dort war der Gang noch nicht zu Ende.
    „Wir versuchen es trotzdem!“ entschied Rhodan.
     
    *
     
    Eine halbe Stunde, nachdem Rhodan mit seinen Leuten in dem Loch verschwunden war, bekam Leutnant Tanner einen Anruf von der STARDUST. Bull war selbst am anderen Ende der Leitung, und nach seinem Gesicht zu schließen, war er mehr als aufgeregt.
    „Der Chef ist schon aufgebrochen, Sir“, sagte Tanner.
    „Dann legen Sie das Gespräch durch!“ Tanner zuckte mit den Schultern.
    „Der Chef hat strikte Funkstille angeordnet, Sir. Wenn sie unterbrochen wird, dann nur von seiner Seite aus.“
    Bull schlug mit der Faust auf den Tisch, auf dem sein Aufnahmegerät stand. Das Bild hüpfte ein wenig.
    „Nehmen Sie auf, was ich Ihnen sage!“ befahl er. „Und geben Sie es nachher trotzdem durch. Rhodan muß das wissen.“
    „Ich höre, Sir.“
    Mit einem Fingertippen schaltete er die automatische Aufzeichnung ein.
    „Die Techniker haben die Robots auseinandergenommen und untersucht. Die Robots sind zwar mechanische Wesen, aber ihr Gehirn ist ein organisch gewachsenes Gebilde mit unbeschränkter Lebensdauer. Was die Denktätigkeit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher