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0015 - Der siebenarmige Tod

0015 - Der siebenarmige Tod

Titel: 0015 - Der siebenarmige Tod
Autoren: Friedrich Tenkrat
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ertastete den Leib des häßlichen Tieres. Er stieß sogleich mit der Rechten, die das silberne Kreuz hielt, zu.
    Das Silberkreuz traf ein Auge des Polypen.
    Ein Zischen und Gurgeln ging durch die Fluten.
    Der Riesenkrake schrumpfte, als wäre er aufgeblasen und jemand hätte einen Dolch in ihn hineingestoßen. Er wurde klein und immer kleiner und war wenige Augenblicke später nicht mehr vorhanden.
    John kehrte an die Wasseroberfläche zurück.
    Das Hallenbad sah mit einemmal wieder so aus wie gewohnt. Das Wasser schmeckte nicht mehr nach Salz, sondern nach Chlor. Der Spuk, der beinahe einem jungen, unschuldigen Mädchen zum Verhängnis geworden wäre, war vorüber. Doch damit waren die Schrecknisse, die Red Rozzo für diesen Tag vorbereitet hatte, noch nicht zu Ende. Der Teufelspriester hatte noch weitere satanische Gemeinheiten in petto, die er nacheinander ausspielen wollte, damit sich niemand an dem neu eröffneten Erholungszentrum erfreuen konnte.
    Von nun an ging es Schlag auf Schlag.
    Suko lieferte das gerettete Mädchen beim Erste-Hilfe-Posten ab. John Sinclair schnellte aus dem Wasser und ging auf Jane Collins, Sheila und Bill Conolly zu, als ein neuerlicher Entsetzensschrei den Schritt des Geisterjägers hemmte.
    »Haie!« brüllte einer der Badegäste mit vor Grauen verzerrten Zügen. »Das ganze Schwimmbecken ist voller Haie! Großer Gott, wie ist so etwas möglich?«
    John wandte sich langsam um, und auch er sah sie, die gefährlichsten Räuber der Meere. Suko kam zurück. Seine Miene wurde hart wie Stein.
    Sein Blick war nach oben gerichtet. Mit metallischer Stimme sagte er: »John, sieh mal!«
    Auch der Geisterjäger hob den Kopf, und ihm gerann das Blut in den Adern. Auf dem Zehnmeterturm stand Red Rozzo.
    Der Teufelspriester war nicht allein.
    Er hatte Harry Podwil und Tony Shamrock bei sich, die er den blutrünstigen Bestien allem Anschein nach zum Fraß vorwerfen wollte.
    ***
    Rozzo grinste gehässig. »Seht ihr sie? Seht ihr die prachtvollen Exemplare? Sie erwarten euch. Sie werden euch in Stücke reißen, denn sie sind zum Töten geboren! Sie haben einen riesigen Rachen voll unglaublich scharfer Zähne. Der perfekteste Tötungsmechanismus, den die Natur jemals geschaffen hat! Der langflossige Tod aus der Tiefe! Ich habe ihn eigens für euch hierherbestellt!«
    »Bitte«, stammelte Harry Podwil, vor Angst heftig zitternd. »Bitte, ersparen Sie uns das. Haben Sie uns noch nicht genug Leid zugefügt?«
    »Nein, noch nicht!« bellte Rozzo. »Ich habe dem Teufel eure Seelen versprochen, und dieses Versprechen werde ich nun einlösen. Schließlich soll sich der Höllenfürst auf mich verlassen können, nicht wahr?« Wieder lachte der Hüter des Bösen schnarrend. »Seht hinunter. Dort schwimmt euer personifizierter Tod. Ihr könnt ihm nicht entkommen!«
    Tony Shamrock starrte gebannt ins Wasser.
    Die schlanken Dreiecksflossen der Haie schnitten die Fluten wie Rasierklingen auseinander.
    Tony versuchte, die mordgierigen Bestien zu zählen. Zwei, zehn, zwanzig… Wie viele waren es, die mit ihren kräftigen Flossen das Wasser aufwühlten? Haie der verschiedensten Gattungen kreisten unter dem Sprungturm. Die meisten davon waren Weißspitzen-Menschenhaie, die man die langflossigen Herren der Tiefe nennt.
    Ihre Größe schwankte zwischen zwei und vier Metern.
    Ein Blauhai von etwa fünf Meter Länge schloß sich ihnen an. Er bot mit seiner langen, spitz zulaufenden Nase, seinen schlanken Umrissen und seinen riesigen ausdruckslosen Augen einen furchterregenden Anblick…
    »Ich werde euch schildern, was euch dort unten erwartet!« sagte Red Rozzo mit böse funkelnden Augen. »Betrachtet diese lebendigen Mordmaschinen genau! Sie sind immer heißhungrig, und ihre Gier kennt keine Grenzen. Sie gebärden sich wie verrückt, wenn sie Blut riechen, und sie schlucken in ihrer wilden Raserei alles hinunter, was ihnen vor die Schnauze kommt – sogar Blech und Plastik. Das Maul des Haies liegt weit hinten unter seiner langen Nase, doch das hindert das Tier nicht daran, sich tief in das Fleisch des Opfers hineinzubeißen. In diesem Augenblick liegt das Maul vor dem Kopf, nicht mehr dahinter, und ähnelt einer großen Wolfsfalle mit unzähligen, scharfen, blinkenden Zähnen. Der Hai bohrt seine Kiefer tief in den Leib seines Opfers und legt sein gesamtes Körpergewicht in eine Reihe wild zuckender Drehbewegungen, die seine zahnbesetzten Kiefer in Sägen verwandeln. Die Wirkung dieses Vorganges ist so gewaltig, daß
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